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0178 - Wir spielten mit dem Feuer

0178 - Wir spielten mit dem Feuer

Titel: 0178 - Wir spielten mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten mit dem Feuer
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herab. Sie überschlugen sich ein paar Mal, während auf der obersten Kante des Stapels schon die Nächsten sich langsam vorneigten.
    Ich sprang noch weiter beiseite. Als die ersten Säcke auf den Boden klatschten, konnte ich sehen, mit wie viel Gewicht sie es taten. Sie hätten alles, was sich gerade unter ihnen befand, wie eine Dampfwalze platt gedrückt.
    Plötzlich gellte ein Schrei auf. Ich riss den Kopf hoch.
    Ein Kerl, von dem ich nicht viel mehr sehen konnte, als dass er ein buntes Hemd trug, rutschte über die obere Kante des Stapels. Ein paar Säcke kamen ihm zuvor. Einen Augenblick zuckte ich vor Schreck zusammen.
    Der Bursche hatte unheimliches Glück. Vier oder fünf Yards tiefer erwischten seine ausgestreckten Hände ein quer vor den Stapel gespanntes Seil. Es gab ein starkes Knirschen, einen Ruck, das Seil riss, aber es hatte die Fallgeschwindigkeit des Burschen so gebremst, dass er etwas tiefer den Zipfel eines der Säcke zu packen bekam.
    Auch hier konnte er sich nicht halten und rutschte weiter, aber nun hatte er bereits die Hälfte der Höhe hinter sich. Er kam herab, schrie etwas und taumelte gleich darauf auf die Füße.
    Ein letzter Blick von mir kontrollierte die Spitze des Stapels. Dort lag wieder alles ruhig. Ich sprang vor.
    Er sah mich, riss die Fäuste hoch und kam heran. Es war weder Mantelli, noch Diller, noch sonst irgendwer, den ich kannte.
    ***
    Der Bursche taugte nichts. Ich hatte ihn innerhalb weniger Sekunden von den Füßen geholt und zu Boden geschickt. Aber in derselben Sekunde, als ich mich keuchend aufrichtete, hörte ich in meinem Rücken eine wohlbekannte Stimme.
    »Tag, Mister Cotton«, sagte die Stimme.
    Sie triefte von Ironie.
    Ich federte herum.
    Da stand die ganze Meute. Vorn, mit dem Schießeisen in der Hand, Mantelli. Neben ihm ein Gangster, von dem mir im Moment einfiel, dass er mit dem Vornamen Henry hieß. Dahinter noch ein paar andere Figuren. Und mitten unter ihnen, in schwarzem Anzug, mit schwarz gerändertem Monokel: Joseph Diller. Das Gehirn. Der Boss.
    Mit einer Kopfbewegung machte mir Mantelli klar, wohin ich zu gehen hätte. Ich musterte ihn einen Augenblick.
    No. Er wollte mich nicht sofort erledigen lassen.
    Immerhin, dachte ich. Zeit ist im Augenblick das einzige, was ich habe. Sehen wir, dass man sie nützen kann.
    Ich ging also in die gewünschte Richtung. Um einen Stapel von Säcken herum kamen wir an einen anderen. Aber hier war ein schmaler Durchgang in dem Stapel ausgespart. Henry kroch als erster hindurch. Ich folgte.
    Kurz und gut, wir kamen an eine Stelle, wo eine kleine Falltür den Weg über eine steile Stiege hinab in den Keller freigab. Kein schlechtes Versteck, dachte ich. Tagsüber ist der Zugang leicht durch ein paar Säcke im Stapel ausgefüllt.
    Im Keller gab es einen langen Gang mit mehreren Türen. Ich musste vor einer Metalltür stehen bleiben, bis Monokel eingetreten war. Erst danach durfte ich sein Allerheiligstes betreten.
    Ein leeres, fast quadratisches Gewölbe empfing mich. Hinten zogen sich eine Anzahl von Lauben hin, die durch Spitzbogenpfeiler voneinander abgeteilt wurden. In der mittleren Laube stand ein Tisch, auf dem ein weißes Tischtuch lag.
    Diller setzte sich an diesen Tisch. Mantelli und Henry zwangen mich, auf dem Stuhl Platz zu nehmen, der mitten in dem sonst leeren Gewölbe stand.
    Die beiden flankierten mich und warteten auf ein Zeichen ihres Herrn und Meisters. Aber Monokel regte sich vorerst nicht.
    Es dauerte eine hübsche Weile. Ich grinste schwach. Wenn sie dachten, sie könnten mir mit Kunstpausen auf die Nerven gehen, waren sie vollkommen schiefgewickelt.
    Meine Vermutung entpuppte sich als Irrtum. Monokel hatte lediglich auf sein Frühstück gewartet. Irgendwann brachte nämlich einer der Gangster eine Schüssel herein, aus der es deutlich nach Hähnchen duftete. Jetzt wusste ich auch, warum auf dem weißen Tischtuch ein Teller stand. Monokels Standardmahlzeit musste ja irgendwo serviert werden.
    Der Duft des gebratenen Hähnchens kitzelte meine Nase. Ich spürte, dass ich unverschämten Hunger hatte. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.
    »Fangt an«, sagte Monokel gleichmütig, während er in die erste Keule biss. »Macht ihn fertig!«
    Und sie fingen an. Mantelli stand mit dem Schnappmesser neben mir und wartete nur auf eine falsche Bewegung von mir, um auch ins Spiel kommen zu können.
    Nach kurzer Zeit hatten sie mich soweit, dass mir das Blut aus dem Mund lief und die Galle bitter

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