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0179 - Notlandung auf Beauly II

Titel: 0179 - Notlandung auf Beauly II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wissenschaft. Wir freveln, verstehen Sie! Es ist der Kreatur nicht gegeben, länger als vorgesehen zu leben. Andererseits sage ich mir, daß Perry und ich weit über das Ziel dessen hinausgeschossen sind, was man eine normale Lebenserwartung nennt. Da wir noch nicht bestraft worden sind, kann man glauben, die ewigen Gesetze der Natur wären damit einverstanden. Ich habe es schon lange aufgegeben, darüber nachzusinnen. Seien Sie zufrieden mit dem, was Ihnen beschieden ist. Ein Aktivatorträger sollte nicht beneidet werden. Keiner! Vor allem aber jene nicht, deren Geräte von jedermann getragen werden können.
    Sie sind ihres Lebens nicht mehr sicher."
    „Sir, ich bin vielleicht einfältig, aber warum legen Sie Ihren Aktivator nicht einfach ab, wenn es zuviel wird? Der Zellzerfall beginnt augenblicklich. Er bedeutet den Alterstod."
    Atlan setzte sich auf den Platz des Bordkanoniers. Der Arkonide, für den es eine Ehre war, sich Mensch nennen zu dürfen, lachte leise vor sich hin. Es war das wissende, fast lautlose Lachen eines Mannes, der viele Generationen hatte kommen und gehen sehen. Große Kulturen waren entstanden und wieder zerfallen. Imperien, zu ihrer Blütezeit mächtige Reiche, anscheinend unschlagbar und unbesiegbar, waren dennoch vergangen. „Es gibt einige Gründe, Kasom. Gute Gründe! An erster Stelle rangiert der Selbsterhaltungstrieb des Individuums. Er erzeugt die Angst, etwas Lebenswertes verpassen zu können und die Hoffnung auf das Besser werden, wenn man nur noch etwas durchhält. In meinem Falle war die Neugierde ausschlaggebend. Das einzig Wundervolle der Langlebigkeit besteht darin, daß man immer die Möglichkeit hat, etwas zu sehen und zu erleben, was andere Wesen nur noch vorauszuahnen erhoffen können. Ich habe die Menschheit erwachen sehen, Kasom. Es war schön, auch wenn man sich oftmals Mühe gab, mich umzubringen. Dafür hatte man immer einen Grund. Aber lassen wir das, Kasom. Sie sollten einen biologisch Unsterblichen nicht danach fragen, warum er seinen Apparat nicht einfach wegwirft. Sie werden nie eine erschöpfende Antwort erhalten. Viele werden von einer Aufgabe sprechen. Andere von Verantwortung.
    Wo liegt die Wahrheit?"
    Melbar Kasom sah seinen höchsten Vorgesetzten lange an.
    Dann wandte er sich wieder seinen Instrumenten zu.
    „Restfahrt wird aufgehoben, Angleichungsmanöver beginnt", sagte er ablenkend. „Der Großadministrator beherrscht den Jäger ausgezeichnet, Sir. Große Klasse."
    „Dieser Mann hat den Raum mit Schiffen bezwungen, in die Sie sich wahrscheinlich nicht hineinwagen würden. Haben Sie schon einmal das terranische Raumfahrtmuseum besucht?"
    „Nein, Sir. Keine Zeit."
    „Ich werde Sie demnächst beurlauben. Jeder USO-Spezialist sollte mit eigenen Augen sehen, wie seine Vorfahren angefangen haben. Ich kann mich gut an diese wackeligen, zerbrechlichen Raketenkonstruktionen erinnern, die man je nach Verwendungszweck zwei bis fünfstufig baute. Man benutzte Flüssigkeitstriebwerke und etwas später kernchemische Aggregate, die aber alle eine chronische Unzuverlässigkeit aufwiesen. Das lag nicht an den eigentlichen Triebwerken, sondern an den zahllosen Nebenaggregaten und elektronischen Primitivschaltungen, die man wegen der Gewichtseinsparung nicht stabil genug bauen konnte. Mit einem solchen Schiff ist Perry Rhodan als erster Mensch zum irdischen Mond geflogen. Es war ein Abenteuer auf Leben und Tod. Halten Sie es noch immer für erstaunlich, daß dieser Mann einen narrensicheren Raum-Jäger mit schlafwandlerischer Sicherheit beherrscht?"
    „Hmm...!"
    Melbar Kasom nickte. Atlan hatte ihm den inneren Frieden vollends zurückgegeben. Der Ertruser war nun froh, daß er Rhodan um eine Stufe höher eingeordnet hatte, als den Arkoniden Atlan. Kasom gehörte nun einmal zu den Leuten, die erst mit sich selbst ins reine kommen müssen, ehe sie zu Taten schreiten können.
    Aus dem spitzen Bug des Jägers schoß eine orangerote Flamme. Kasom bediente den Saugstrahlprojektor. Das Feld erfaßte die stabförmige Maschine und zog sie zur wesentlich größeren MAJORI herüber.
    Metall dröhnte gegen Metall. Atlan erhob sich und ging zur Luftschleuse hinüber. Die Kammer beanspruchte einen Teil des ohnehin beengten Aufenthaltsraumes.
    Eine rote Lampe leuchtete auf. Das Außenschott öffnete sich.
    Magnetsohlen klackten über die Außenwandungen der MAJORI.
    Dann verstummten die Geräusche.
    Als das Außenschott zuglitt und die künstliche Atmosphäre der MAJORI in die

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