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0179 - Notlandung auf Beauly II

Titel: 0179 - Notlandung auf Beauly II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deinem Herzen einen Stoß geben, wie man auf Terra sagt. Aus dem ehemaligen Großen Imperium meiner Vorfahren ist ein Planetenbund geworden. Du hast Verträge abgeschlossen, in der Annahme, die vielen Fremdvölker würden sich daran halten. Einige Zeit ging es gut - etwa zweihundert Jahre lang. Jetzt sind die ehemals Kolonisierten absolut selbständig geworden. Du hattest es für erforderlich gehalten, ihnen das Selbstbestimmungsrecht zu verleihen. Vor zweihundert Jahren!"
    „Ich habe den Völkern die Autonomie gegeben.
    Außenpolitische Maßnahmen sollten nur vom Imperium erledigt werden."
    „Ich weiß nicht, ob ich deine Auffassung tatsächlich als Fehler bezeichnen soll", erklärte Atlan nachdenklich. „Auch ich bin dafür, ein denkendes Wesen über sich selbst bestimmen zu lassen. Es ist äußerst fraglich, ob das Vereinte Imperium und die Galaktische Allianz überhaupt noch bestünden, wenn du dich damals nicht dazu entschlossen hättest, die Gewaltherrschaft meiner Ahnen aufzuheben und auf den guten Willen des einzelnen zu hoffen. Vielleicht wäre das Reich schon hundert Jahre früher zerbrochen."
    „Zerbricht es denn?" Rhodan sah immer noch auf den Bildschirm. „Du erkennst die Symptome so gut wie ich, nur mit dem Unterschied, daß du immer noch auf einen guten Ausgang hoffst.
    Freund, lasse dir von einem uralten Mann gesagt sein, daß dein Imperium auf tönernen Füßen steht. Die Allianz ist schon vor Jahrzehnten zu einer Farce geworden. Die Akonen haben ihren Transmitterverkehr aufgegeben und eine gewaltige Flotte erschaffen. Die Springer waren niemals zuverlässige Bundesgenossen. Aras, Antis und wie sie alle heißen, interessieren sich für das Imperium herzlich wenig. Als die Blues angriffen, kam nochmals eine Einheit zustande. Das ist jetzt vorbei.
    Nur wenige hundert Lichtjahre entfernt tobt ein interstellarer Krieg von unvorstellbaren Ausmaßen. Gatas, die Hauptwelt der Blues, kann nicht mehr auf ihre unschlagbaren Molkexraumschiffe pochen. Die Revolution unter den Blues hat begonnen, als du die Macht der Gataser gebrochen hattest. Die humanoiden Völker werden mehr und mehr in diese Zwistigkeiten verwickelt."
    „Niemand braucht sich hineinziehen zu lassen. Ich beobachte nur."
    „Ein guter Standpunkt, der aber von anderen Leuten nicht gewürdigt wird. Das größte Geschäft der Geschichte hat begonnen. Man giert nach Handelsmacht und politischem Einfluß. Jeder glaubt, ein eigenes Reich aufbauen zu können. Deine Verbündeten fallen von dir ab, jedoch in einer so geschickten Form, daß du auf Grund der bestehenden Beistandsabkommen gezwungen wirst, ununterbrochen die Schwierigkeiten zu bereinigen, in die sich diese Narren hineinmanövrieren. Es ist genug, Perry!"
    Rhodan drehte sich endlich um. Sein Gesicht war ausdruckslos. „Du hast die Dinge überdeutlich beim Namen genannt. Du bist nicht der erste Warner, wohl aber der eindringlichste. Wie lautet dein Rat, Imperator?" Atlan verzog das Gesicht. „Erinnere mich nicht an diese Zeiten. Du hast zwei Möglichkeiten. Beide Wege sind gangbar, beide führen zum Erfolg."
    „Wie lautet die erste Möglichkeit?"
    „Angreifen, zuschlagen. Mit Waffengewalt Gehorsam fordern und beweisen, wie stark die Erde geworden ist. Unzuverlässige Elemente beseitigen, Gerichtsverfahren abhalten und keine Milde kennen. Du kannst die Sprache des Mächtigen sprechen - kompromißlos! Zuerst muß das Arkonidenreich übernommen werden. Dann solltest du die Akonen schlagen. Welten müssen zu Atomfackeln werden; so lange, bis man vor Terra kuscht. So hätten es die arkonidischen Eroberer der Frühzeit gemacht. Was hältst du davon?"
    „Überhaupt nichts! Ich bin kein Mörder. Der zweite Weg?" Atlan seufzte.
    „Ich dachte es mir. Schön, dann bleibt dir nur das Verfahren des Klugen übrig. Die terranische Flotte, zur Zeit noch .die mächtigste der Galaxis, weil qualitativ hochwertig und erstklassig bemannt, muß sofort zurückgezogen werden. Überlasse die Scheinverbündeten ihrem Schicksal, das sie ja so gerne selbst in die Hand nehmen wollen. Die völlige Aufsplitterung deiner Kräfte muß augenblicklich rückgängig gemacht werden. Konzentriere deine Schiffe nur auf jene Punkte, die für die Interessen der Erde wichtig sind. Alles andere geht dich nichts mehr an. Kündige die Schutzverträge auf und strebe dafür Handelsabkommen an.
    Beherrsche die Fremdvölker unauffällig durch die wirtschaftliche Macht der Erde und halte dich aus allen Angelegenheiten heraus, die

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