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0179 - Notlandung auf Beauly II

Titel: 0179 - Notlandung auf Beauly II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schleuse einströmte, zog Atlan die Waffe aus dem Gürtelhalfter. Kasom runzelte die Stirn.
    „Es könnte ja auch jemand anders sein, nicht wahr?"
    bemerkte der Arkonide gedehnt. „Spezialist Kasom - überlassen Sie nie etwas dem Zufall, wenn Sie den Ablauf von Ereignissen noch rechtzeitig genug unter Kontrolle bringen können. Merken Sie sich das. Diesem Leitsatz hatte ich oftmals mein Leben zu verdanken." ,Das Leben, das er nicht mehr liebt', dachte der Ertruser. Das innere Schott glitt auf. Ein hagerer, hochgewachsener Mann wurde erkennbar. Unter dem transparenten Kugeldruckhelm war ein schmales Gesicht mit scharfgezeichneten Falten zu sehen. Graue Augen beherrschten es. Sie richteten sich auf die Impulswaffe und das flimmernde Abstrahlungsfeld vor der Mündung. Die Augen verengten sich. Sie strahlten Ironie aus, ohne daß ihr Besitzer ein Wort zu sagen brauchte. Perry Rhodan gehörte zu jenen Männern, die mit den Augen sprechen, lachen und drohen konnten. Sie waren von großer Ausdruckskraft. Jetzt blickten sie ernst, und dann verriet ein anderer Schimmer, wie humorvoll der Terraner war.
    Er klappte den Helm zurück. Die etwas unter Überdruck stehende Luft des hautengen Raumanzuges entwich. „Ich bedanke mich für die Blumen", sagte der Großadministrator. Atlan ließ die Waffe sinken. „Man ist immer noch vorsichtig, wie?" Atlan fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. Melbar grinste. Außerdem war es für ihn selbstverständlich, eine exakte militärische Haltung anzunehmen.
    Melbar Kasom schlug demzufolge die Absätze seiner Stiefel gegeneinander. Es donnerte explosionsartig. Die Erschütterung wurde vom Metallbelag des Fußbodens aufgenommen und weitergeleitet. Endprodukt: Die kleine MAJORI begann zu schwingen - trotz der schalldämpfenden Wandverkleidung.
    Rhodan war zusammengezuckt. Für einen Augenblick stand er in steifer Haltung auf der gleichen Stelle. Dann drehte er den Kopf.
    Sein Blick war vorwurfsvoll. „Guten Tag, Herr Oberleutnant. Seit wann sind Sie so gehässig?" Kasom riß die Augen auf. Er staunte.
    „Wie - wie bitte, Sir? Gehässig? Ich..."
    „Ach - Sie hatten gar nicht die Absicht, dieses schöne Raumschiff zu demolieren? Nun, dann bitte ich um Entschuldigung."
    Rhodan verneigte sich gemessen. Atlan lachte in sich hinein, und Kasom entschloß sich zu einem Räuspern. Es war etwas lautstark. Rhodan verzog das Gesicht, als litte er unter Zahnschmerzen.
    „Tritt näher, kleiner Barbar", forderte ihn der Lordadmiral auf. Er machte eine umfassende Handbewegung. „Dieser Raum ist nicht sehr groß, aber dafür modern. Ein Symbol für die schweren Zeiten, möchte ich sagen. Unsere Bundesgenossen werden auch immer fortschrittlicher. Ich beglückwünsche dich zu deinem phänomenalen Entschluß, unsere galaktischen Partner mit den modernsten Raumschiffen und Waffen der terranischen Superfabrikation beliefert zu haben."
    Auf Rhodans Stirn bildeten sich Falten.
    „Danke. Ich ahnte, weshalb du mich unter so geheimnisvollen Umständen sprechen wolltest. Nur keine Hemmungen, Arkonide.
    Meine Schultern sind breit und fest geworden. Was hast du sonst noch an meinen Maßnahmen zu bemängeln?"
    „Viel, wenn nicht alles. Aber komm erst einmal herein und lege deinen Raumanzug ab. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, dich nicht so schnell mit meinen Erklärungen zu überfallen. Melbar, wollen Sie meinem Freund behilflich sein?"
    „Ich lasse mir viel von dir sagen, Arkonide, fast zuviel!" Perry Rhodan stand vor dem großen Bildschirm des Aufenthaltsraumes.
    Es war still. Nur das kleine Stromaggregat lief. Die MAJORI mußte auch jetzt mit Energie versorgt werden.
    Der Terraner schaute nachdenklich auf die Bildfläche. Außer dem Gleißen und Funkeln der Sterne war nichts zu sehen.
    Atlan beobachtete den Freund. Es war alles gesagt worden, was gesagt werden mußte. Selten waren sie so allein und ungestört gewesen. Die Aussprache mußte zudem streng geheim erfolgen. In der Galaxis begann man nervös zu werden, wenn sich der Großadministrator und der Oberbefehlshaber der unabhängigen USO trafen. Dann warfen politische Ereignisse ihre Schatten voraus.
    Atlan bediente sich aus dem Getränkerobot. Das Schweigen wurde bedrückend. Als der Arkonide den Kunststoffbecher auf den Klapptisch stellte, entstand ein schabendes Geräusch. Rhodan sagte noch immer nichts. Seine Stirn war gefurcht.
    „Die Politik der überspitzten Humanität muß aufhören", erklärte der Lordadmiral leidenschaftslos. „Man

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