018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen
Im gleichen Augenblick reagierte Larry Brent. Der
grelle, nadelfeine Laserstrahl zielte auf Fardez. Dieser schrie, als sich der
Strahl durch sein Handgelenk fraß. Der Revolver schepperte über den Boden.
Larry erreichte den Gegner und nahm ihn in den Polizeigriff.
Der Abt des
Klosters tauchte hinter einer Säule auf. »Das ist ja ungeheuerlich. Doch ich
werde Ihr Zeuge sein, Señor Brent.«
Auf Larrys Stirn
stand der Schweiß. »Die Festnahme von Señor Fardez wird in einigen Kreisen von
Deleitosa und Umgebung Erschütterung hervorrufen. Aber ich sehe auch schon
einen Silberstreif am Horizont. Die Leitung des Heims muss unbedingt in
staatliche Hände übergeben werden, damit hier eine Änderung eintritt. Die
Menschen, für die Señor Fardez die Verantwortung übernommen hatte, müssen auch
wirklich die Chance erhalten, die jeder in seinem Leben bekommen sollte!«
●
In derselben
Nacht gab Larry in seinem Hotel über den PSA-Ring einen genauen Bericht an
X-RAY-1 und legte sich dann schlafen.
Es war drei
Uhr morgens.
Um zehn Uhr
erwachte er bereits wieder, frühstückte und rief dann Isabel de Navaro an. Er
verabredete sich mit ihr für den Abend und freute sich auf das Wiedersehen.
Fünf Minuten später erreichte ihn ein Ferngespräch. Seine Miene verfinsterte
sich, denn er hatte kein gutes Gefühl.
Es war erneut
X-RAY-1: »Wir erhalten keine Verbindung zu unserem Kontaktmann in Spanien. Ich
muss Ihnen mitteilen, dass sich Ihr Aufenthalt daher verlängern wird.«
»Wunderbar,
Sir!« Larry schöpfte sofort Hoffnung.
Doch da
erklang wieder die ruhige, väterliche Stimme von X-RAY-1:
»Das ist kein
Sonderurlaub – sondern ein Auftrag, X-RAY-3. Sagen Sie dem Mädchen ab. Die
nächsten Tage werden Sie keine Zeit für sie haben.«
Er schien
Gedanken lesen zu können.
»Sir ...« Die
Enttäuschung stand in Larry Brents Gesicht geschrieben. Doch dann spannte sich
seine Miene, als X-RAY-1 ihm erklärte, worum es ging.
»Die Sache mit
dem Mönch war harmlos gegen das, was Sie erwartet, X-RAY-3. Bereiten Sie sich
gut vor. Informationen gehen Ihnen noch zu. Soviel nur jetzt schon: Nicht weit
von Deleitosa gibt es eine Kultstätte, die in regelmäßigen Abständen von
Zigeunergruppen aufgesucht wird. Nach vorliegenden Berichten ist das Auftauchen
dieser Gruppen mit Gefahr für die Bewohner des in der Nähe liegenden Dorfes
verbunden. Gefahr für Leib und Leben. Sie kommen, um den Sarg des Vampirs zu
öffnen!«
»Den Sarg des
Vampirs?«
»Es ist Ihr
Auftrag, nach dem Rechten zu sehen und die Dinge auf jeden Fall unter Kontrolle
zu bringen.«
Larry atmete
tief durch. Dann wählte er noch einmal die Nummer von Isabel de Navaro, um
abzusagen. Er verriet ihr nicht, dass er sein Rendezvous mit ihr verschieben
musste, weil er auf die Spuren eines Vampirs angesetzt war.
ENDE
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