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018 - Menschen unerwünscht

018 - Menschen unerwünscht

Titel: 018 - Menschen unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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darüber noch nie zuvor Gedanken gemacht hatte. Für mich waren die Prupper einfach verabscheuungswürdige Wesen gewesen.
    Punktum, aus! Was sollte man sich denn da noch den Kopf zerbrechen?
    Wir Ba-to-neh dachten geradlinig – und somit praktisch. Ecken und Ösen, das war nicht so sehr unser Fall. Wir waren Sprachgenies und brachten technische Glanzleistungen zuwege, von denen die Prupper nur träumen konnten. Aber auch die Gronmei waren uns in dieser Hinsicht unterlegen. Mit ein Grund, dass sie uns die technischen Wissenschaften fast völlig überlassen hatten – abgesehen von den so genannten sensiblen Bereichen, wo sonst die Möglichkeit der echten Einflussnahme für uns bestanden hätte. Bei Licht besehen allerdings … als uns die Prupper einst überfielen und unterordneten … waren sie den Ba-to-neh anscheinend weit überlegen gewesen – auch in den technischen Wissenschaften – oder? Mit anderen Worten: Eigentlich waren wir geniale Ausführende, doch die Innovationen kamen für uns sichtbar ausschließlich von den Gronmei – obwohl wir stets angenommen hatten, dass die Gronmei sie lediglich an uns weitergaben …
    Insgesamt waren das sehr bittere Erkenntnisse, die es permanent verhinderten, dass sich ein Ba-to-neh jemals Gedanken darüber machte.
    »Sogar der Aufstand – ist eine Sache von anderen und keine Sache der Ba-to-neh!«, sagte ich bitter. Ich konnte einfach nicht mehr anders. »Ja, wer sind wir denn eigentlich? Müssen wir denn immer welche haben, die uns Vorschriften machen?«
    »Soll das etwa heißen, du bist anderer Meinung und denkst überhaupt nicht daran, unserem Vorschlag stattzugeben?«, fragte Dr. Yörg Maister spitzfindig.
    »Nein, mein Freund, ganz im Gegenteil: Das heißt, wir knöpfen uns diese vermaledeiten Gronmei jetzt vor und lehren sie das Fürchten. Und hast du einmal einen wütenden Ba-to-neh gesehen, der es leid ist, stets verschaukelt zu werden?«
    »Nee!«, antwortete Maister wahrheitsgemäß.
    »Dann pass einmal gut auf!«, riet ich ihm.
     
    *
     
    Menschen und Ba-to-neh begaben sich in die Gleiterhalle. Die Menschen waren nun über alles informiert und wussten, dass sie hier zurzeit relativ sicher waren. Trotzdem blieb Dr. Dimitrij Wassilow im Überwachungsstand zurück. Der 42-jährige Dim-Physiker war in Irkutsk, Russland, geboren. Kein Härchen zierte seinen Schädel, der zurzeit glänzte wie die berühmte Speckschwarte. Die Kahlköpfigkeit war bei ihm nur ein Modegag. Dimitrij liebte es ausgefallen. Dabei war er humorvoll bis zum Überdruss, obwohl er sich seit ihrer Ankunft auf TUSTRA eher zurückhielt. Vielleicht lag es daran, dass er sich äußerst unwohl hier fühlte?
    »Kein Wunder!«, maulte er. »Umstände, die mich fast glauben machen, Mütterchen Russland nie im Leben mehr zu sehen!«
    Oftmals brachte Dimitrij die Leute auf die Palme, dass seiner Behauptung nach jegliche positiv erscheinende Erfindung ›russische Erfindung‹ war. Allerdings war er ein Mann der Praxis – und damit die ideale Ergänzung zu der gleichaltrigen begnadeten Theoretikerin Dr. Janni van Velt.
    Es war seine ›praktische Veranlagung‹, die ihn dazu bewog, den Überwachungsstand näher in Augenschein zu nehmen. Im Selbstgespräch murmelte er vor sich hin: »Die geben ihr Hauptquartier so ohne Weiteres auf? Ohne Maßnahmen zu ergreifen? Warum haben sie überhaupt Leute an die Front geschickt und haben den Gleiter mitsamt Inhalt nicht einfach zerstrahlt? Sie mussten doch wissen, wie unberechenbar die Ba-to-neh sind – und in welchem Maße körperlich überlegen.«
    Dimitrij hatte diese Gedanken bisher mit keinem sonst geteilt. Er wusste auch nicht, ob andere einen ähnlichen Verdacht hegten. Die Ba-to-neh jedenfalls nicht. Sie hatten ein so festgefahrenes Weltbild, dass sie erst einmal damit fertig werden mussten, wie sehr sie bisher schief gelegen hatten …
    Dimitrij Wassilow schürzte die Lippen.
    Ein Geräusch ließ ihn herumfahren. Aber es war ›nur‹ Dr. Janni van Velt. Er wollte etwas zu ihr sagen, aber sie legte warnend den Finger an den Mund.
    Für den Russen war klar, dass die blonde, kurzhaarige Dim-Physikerin auf den gleichen Gedanken gekommen war: Sie alle wurden hier überwacht! Man konnte das Vorgehen in der Halle noch damit entschuldigen, dass die Gronmei zunächst einmal sehen wollten, wen Jeromee Jeriemos Damus da anschleppte …
    Wenn man den Gleiter gleich zerstrahlt hätte, wäre man an solche Informationen wohl schwerlich heran gekommen …
    Aber dann:

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