Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0180 - Der gnadenlose Gegner

Titel: 0180 - Der gnadenlose Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nach Greendor", sagte Derrigade. „Sobald man Rhodan gefangen hat, wird man ihn dort hinbringen. Sie werden mit dem Obmann das Verhör unseres verehrten Großadministrators führen."
    „Ja", sagte AI, „ich weiß."
    Er ging hinaus. Derrigade atmete hörbar auf. Eines Tages mußte er diesen Mann irgendwie ausschalten. Jiggers als Mitarbeiter zu haben, war eine zu große Nervenbelastung.
    Da jagten sie den Stolz der Flotte vor sich her, da hetzten sie das todwunde Schiff in die Sternenzusammenballung des galaktischen Zentrums hinein. Immer wieder brachen sie aus dem Linearraum hervor, so daß die CREST keine Möglichkeit besaß, sich vor den Schüssen in Sicherheit zu bringen.
    Eines der Riesenschiffe, das die CREST verfolgte, trug den Namen PHOENIX. Die PHOENIX führte den Verband der zwanzig Schiffe an. Con Perton, der Kommandant, war gleichzeitig Oberbefehlshaber des Verbandes.
    Perton war ein großer, breitschultriger Mann, mit Händen, die gepflegter als die einer Frau waren. Perton war eitel. Sein Haar trug er glatt gescheitelt. Ein Duft fremdländischen Parfüms ging von ihm aus. Der Kommandant hatte einen Grund für seine Eitelkeit: Seine Fähigkeit, im entscheidenden Moment strategisch richtige Befehle zu erteilen. Perton war weich, aber seine Stellung half ihm über diese Schwäche hinweg. Das machte ihn zu einem unangenehmen Vorgesetzten. Er wußte, daß er kein harter Mann war, aber er gab sich alle Mühe, als ein solcher zu erscheinen.
    Jetzt lauerte er gespannt aus seinem Sessel heraus, ständig die eingehenden Meldungen verfolgend. Die Komputer aller zwanzig Schiffe arbeiteten pausenlos. Nicht immer, wenn ein Teil der Schiffe aus dem Linearraum kam, wurde die CREST getroffen.
    Trotzdem war Perton zufrieden. Trotz des Könnens des gegnerischen Kommandanten war es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Flaggschiff kapitulieren mußte. Perton fuhr mit dem Zeigefinger über das dünne Bärtchen auf seiner Oberlippe.
    Wieder kamen sie aus der Halbraumzone, feuerten in den Raum hinein, wo Bruchteile von Sekunden später die CREST erschien, genau in die entfesselten Energien hineinrasend. Perton lächelte zufrieden. Kurz blickte er zu den Offizieren hinüber. Ob Rhodan wußte, daß er von Menschen durch den Raum gehetzt wurde?
    Von den Nachkommen terranischer Kolonisten, die auf Plophos eine neue Heimat gefunden hatten? Der Obmann hatte nicht damit gerechnet, daß man ihm jetzt schon auf die Spur kommen könnte, aber auch für diesen Eventualfall war er gerüstet. Der Obmann!
    Für einen Moment verlor Pertons Gesicht die zur Schau gestellte Härte. In spätestens drei Wochen mußte er, Perton, wieder das Gegengift bekommen, sonst war er zum Tode verurteilt. Perton war stolz darauf, daß er sich dieser Prozedur von Anfang an freiwillig unterzogen hatte - er glaubte jedenfalls, daß er es freiwillig getan hatte, denn in seinem Unterbewußtsein nagte die ewige Furcht, einmal könnte er das Gegengift überhaupt nicht erhalten. Perton blickte auf die Uhr. Sie glich einer terranischen fast vollkommen, aber sie ging langsamer.
    Langsamer deshalb, weil Tage und Nächte auf Plophos etwas länger dauerten als auf der Erde. Perton straffte sich. Nun war die PHOENIX wieder mit einem Angriff an der Reihe. Durch einen kurzen Linearflug hatte sie sich weit vor das terranische Schiff gesetzt. „Feuerleitzentrale!" rief Perton ins Mikrophon. „Feuerleitzentrale klar!" kam die Antwort. Perton berauschte sich an der Macht, die er besaß. Ein Wort von ihm, ein einziges Wort, genügte, um aus den Geschütztürmen der PHOENIX Tod und Verderben speien zu lassen. Dazu mußte er noch nicht einmal selbst die Zielautomatik bedienen. Ashton, der Pilot, gab ebenfalls seine Befehle. Gleich darauf brach die PHOENIX ins normale Universum ein. Hier, im Zentrum der Milchstraße, wimmelte es von Sternen. Nun kam es darauf an, ob die Komputer die richtigen Werte geliefert hatten. Davon hing es ab, ob das angeschlagene Schiff Rhodans eine neue Treffserie über sich ergehen lassen mußte. Inzwischen hatten sie noch keinen Funkspruch des Flüchtlings auffangen können. Das bedeutete, daß die Funkzentrale der CREST bereits während des Überfalls vernichtet worden war. Es bestand keine Gefahr, daß das Flaggschiff von einem anderen Verband Hilfe bekam. Doch Perton wußte, daß seine Aufgabe nicht mit der Vernichtung der CREST beendet war.
    Rhodan war unter allen Umständen gefangenzunehmen. Eine Gelegenheit wie jetzt würde sich so schnell nicht

Weitere Kostenlose Bücher