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0182 - Drei von der galaktischen Abwehr

Titel: 0182 - Drei von der galaktischen Abwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der aus irgendeinem Grund ihren Verdacht erregt hatte und sich der Festnahme durch schleunige Flucht entziehen wollte. Iratio wußte noch nicht so richtig, was mit diesem Fall eigentlich los war.
    Etehak hatte versprochen, ihm so schnell wie möglich einen umfassenden Bericht zuzuleiten. Feststand bis jetzt nur, daß es sich um einen Agenten irgendeiner außerplophosischen Organisation gehandelt haben mußte. Heute tauchte der Brief auf, der einen von Iratios zuverlässigsten Leuten in Zusammenhang mit hochverräterischen umtrieben bringen wollte. Wirklich, es fing an, interessant zu werden. Iratio rieb sich im Geist die Hände. Er fühlte sich seiner Position völlig sicher. Fremde Bemühungen, ihn in Schwierigkeiten zu bringen, konnten nur dazu beitragen, das Leben ein wenig interessanter zu machen.
    Allerdings war er ziemlich verblüfft, als Gouthys Leute sich aus dem Polizeipräsidium meldeten und mitteilten, weder vom Polizeichef, noch von den beiden Verhafteten sei dort eine Spur zu finden. Das lag an Art Konstantins kluger Taktik. Um sechzehn Uhr dreißig nämlich brach er mit Iko und den beiden Verhörten in einer nicht gekennzeichneten Gleiterlimousine vom Polizeipräsidium auf.
    Das war wenige Minuten, bevor die Leute des Geheimdienstes eintrafen. Über sein Ziel war niemand etwas bekannt. Leutnant Kato Jennsen hatte das Präsidium schon geraume Zeit früher verlassen. Sein offizieller Auftrag lautete, Untersuchungen über den Hintergrund der Affäre anzustellen - also herauszufinden, an wen der Brief gerichtet war, wann er geschrieben worden war und mit welchen Leuten der erschossene Bote in Kontakt gestanden hatte. Natürlich würde Kato keine Informationen erhalten können, denn es gab keine. Aber während er danach suchte, konnte er unauffällig die Nase in die Ereignisse stecken, die zu Gerrimers Ermordung geführt hatten. Und das war, worauf es Art eigentlich ankam. Denn so angestrengt er auch versuchte, den Fall Gerrimer als unglücklichen Zufall anzusehen, so warnte ihn doch immer noch eine hartnäckige Stimme aus seinem Unterbewußtsein, er solle besser auf der Hut bleiben.
    Auf jeden Fall traf um sechzehn Uhr fünfundvierzig eine ungekennzeichnete Gleiterlimousine mit vier Insassen, alle vier uniformiert, völlig unerwartet vor dem Palais des Präsidenten ein.
    Der Chauffeur des Fahrzeugs nannte seinen Namen, detaillierte die Angelegenheit, in der er unterwegs war, und ersuchte um eine sofortige Unterredung mit dem Präsidenten. Das Ersuchen wurde von drei Sekretären ausgiebig belächelt, aber als man es endlich dem Präsidenten weiterreichte, geschah das Wunder: Iratio Hondro entschied sich ohne Zögern, die um Audienz Bittenden sofort zu empfangen. Nicht nur das - er erkundigte sich, wann das Ersuchen gestellt worden sei. Und als er herausfand, daß drei Sekretäre insgesamt fünfzehn Minuten mit der Weiterleitung vertrödelt hatten, drohte er drei Versetzungen an.
    Kurzum: Aus dem herablassenden Spott, mit dem man Art und seine Begleiter in den Vorzimmern des Präsidenten bisher behandelt hatte, wurde von einem Augenblick zum ändern kratzfüßige Höflichkeit.
    Genau um siebzehn Uhr drei betraten Arthur Konstantin und die, die mit ihm gekommen waren, das Amtszimmer des Präsidenten.
    Arthur verneigte sich, wie man es von ihm erwartete, und blieb in gebückter Haltung, bis Iratio Hondro mit schnarrender Stimme erklärte: „Richten Sie sich auf!" Das erste, was Art danach feststellte, war, daß der Präsident an dem Polizeileutnant Iko Kainnen offenbar ebenso viel Interesse fand wie geraume Zeit zuvor sein Kommodore Felip Ardez. Iratio bedachte Iko mit einem ausgesprochen wohlwollenden Lächeln und vergaß seine Rolle als absoluter Herrscher so weit, daß er den Kopf leicht neigte. Iko spielte die Verlegene, wie Art mit einem raschen Seitenblick feststellte. Sie beherrschte diese Rolle vollendet.
    Art blieben somit ein paar Sekunden Zeit, Iratio Hondro zu studieren. Natürlich sah er ihn jeden Tag auf dem einen oder anderen Bild. Aber Aufnahmen regierender Despoten pflegen ebenso schmeichelnd zu sein, wie die abgesetzter Herrscher zu verunglimpfen suchen. Iratio war ein Mann in den fünfziger Jahren, nicht allzu groß, aber breitschultrig und massiv, mit ein bißchen Fett und Gesichtszügen, die davon verrieten, daß der Präsident ein wenig über seine Kraft zu leben gewohnt war. Man hätte ihn, überlegte Art, für einen Bankpräsidenten oder einen Industriekapitän halten können, wäre

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