0182 - Drei von der galaktischen Abwehr
im Umkreis von ein paar Lichtjahren würde es schon ein terranisches Kriegsschiff geben, das die Sendung auffing und sie nach Terra weiterleitete. Und zum Schluß war nur noch zu hoffen, daß die Galaktische Abwehr ihre drei Agenten auf Plophos für wichtig genug hielt, um ihretwegen ein Entsatzschiff zu schicken und sie vor Iratio Hondros Häschern und damit vor Folter und Tod zu retten. Wie gesagt - das war nur eine Hoffnung, eine ziemlich schwache obendrein. Art dachte an Rhonda. Was für Gedanken er sich über Iko auch immer machen mochte, seine Liebe gehörte Rhonda. Sie wußte nichts von seiner Tätigkeit als Agent der Galaktischen Abwehr. Das Regime auf Plophos hatte sich glücklicherweise bisher noch nicht dazu entschlossen, das Prinzip der Sippenhaft anzuwenden - für das Vergehen eines geflohenen Mannes also etwa dessen Frau einzusperren. Rhonda und die Kinder würden, wie es für den Notfall vorgesehen war, keine Schwierigkeiten haben, die längst ausgestellten Schiffspässe zu benutzen und mit einem Linienschiff zur Erde zu fahren. Auf der Erde sorgte die Regierung für sie - so lange, bis Art zurückkehrte und dieses Amt wieder übernehmen konnte. Art gab sich keinen Zweifeln darüber hin, daß diese vorsichtige Formulierung so, wie die Dinge auf Plophos lagen, unter Umständen „für immer" bedeuten würde. Er war in seinem Nachdenken soweit gekommen, als der Bildsprech von neuem ansprach. Diesmal gab der Melder ein anderes Zeichen als zuvor. Es handelte sich um ein Kodegespräch. Art schaltete das Gerät ein. Kato Jennsens Gesicht erschien auf dem Bildschirm. „Du wirst dich freuen, Chef." begann Kato. „Ich hab's nötig", brummte Art. „Na warte. Es ist nicht herauszukriegen, weshalb sie eigentlich auf Gerrimer aufmerksam geworden sind. Auf jeden Fall wollten sie ihn festnehmen, als er noch an der Straßenecke stand und seinen Kram verkaufte.
Gerrimer riß aus. Außerdem schoß er um sich. Die anderen schossen natürlich zurück. Ja - und das war's." Art dachte einen Augenblick an Johnson Gerrimer, den kleinen dicken Mann mit; den himmelblauen Augen, hinter den niemand einen Agenten der Galaktischen Abwehr vermutet hätte. Er wischte den Gedanken beiseite und sah Kato traurig an. „Du bist ein Versager, mein Freund. Etwas Ähnliches hätte ich mir selbst zusammenreimen können, auch ohne einen ganzen Nachmittag lang herumzuschnüffeln."
„So!" machte Kato wütend. „Hättest du das?
Mal sehen, wie es mit dem Rest steht. Wärest du vielleicht auch von selbst daraufgekommen, daß sie Gerrimer danach nicht zum Leichenhaus, sondern zum anatomischen Labor schleppten?"
Art horchte auf. Er dachte an das Gerät, das Gerrimer ebenso hinter dem Ohr trug wie er. „Nein", antwortete er dumpf. „Das macht die Lage ernster, als wir bisher angenommen hatten."
Als das Gespräch mit Kato beendet war, wählte er eine dreistellige Nummer - das Bildsprechnetz von Four Rivers befand sich noch im Aufbau und bedurfte keines komplizierten Systems' - und wartete geduldig, bis Rhondas Gesicht auf dem Bild erschien.
„Ich bin unterwegs nach Hause", sagte er, bevor Rhonda eine Chance bekam, all die Fragen zu stellen, die sie auf der Zunge hatte. „Gott sei Dank", seufzte sie. „Ich weiß nicht... irgend etwas macht mich in letzter Zeit unruhig. Ich wollte, du müßtest nie mehr fortgehen." Er nickte ihr zu und schaltete ab. Diesmal kam nichts dazwischen. Eine halbe Stunde später war er zu Hause. Duval und Patite lagen schon im Bett. „Die Kinder haben dich vermißt", sagte Rhonda vorwurfsvoll. Art nahm sie in die Arme und küßte sie.
„Ich bin hungrig", erklärte er. „Hast du was für mich?" Rhonda zuckte mit den Schultern. „Aufgewärmt oder kalt?"
„Dann lieber kalt." Sie gingen in die Küche. Art dachte über die Ereignisse des letzten Tages nach, während Rhonda den Imbiß zubereitete.
„Du bist nicht besonders unterhaltsam", beschwerte sie sich von der Anrichte her. „Irgendwelchen Kummer?" Er fuhr sich durch die Haare. „Nein, keinen Kummer. Nur etwas überarbeitet." Rhonda schwieg verständnisvoll. Wortlos setzte sie ihm einen Teller belegter Brote vor, stellte einen Becher Array-Saft daneben und sah schweigend zu, wie Art sein Abendessen verzehrte.
Art beobachtete sie, ohne daß sie es merkte. Er sah, wie neugierig sie war. Er wußte, daß ihr die Frage auf der Zunge lag, was ihn so lange aufgehalten hatte. Sie behielt die Frage für sich, weil sie wußte, daß er ihr nicht antworten
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