0182 - Drei von der galaktischen Abwehr
nicht der merkwürdige Ausdruck in seinen Augen gewesen. Art überlief es kalt, als der Blick sich schließlich von Iko abwandte und auf ihn richtete, das waren die Augen eines intelligenten, kühl berechnenden, skrupellosen Mannes. „Oberst Konstantin, wie ich verstehe?" fragte der Präsident. Seine Stimme klang im Ton der Unterhaltung weniger hart, als sie bei dem Kommando zum Aufrichten den Anschein erweckt hatte. Art verneigte sich ein zweites Mal, diesmal kurz. „Zu Befehl, Sir."
„Ihr Anliegen?" Bietet er uns keinen Sitz an? fragte sich Art. Der Tecko antwortete prompt: „Ist in seiner Gegenwart nicht üblich. Er denkt gar nicht daran. Kein Grund zur Besorgnis. Er hat keinen Verdacht. Nur Neugierde."
Art fing an, von den Ereignissen der vergangenen Nacht zu berichten. Er hatte kaum vier Worte gesagt, da unterbrach ihn Iratjo. „Diese Dinge sind mir bekannt, Oberst. Ich bin inzwischen informiert. Ich billige Ihr Vorgehen, möchte jedoch, daß mir die Beweisstücke so schnell wie möglich vorgelegt werden."
„Das stimmt", flüsterte der Tecko. „Er hat sich inzwischen erkundigt." Art machte eine zackige Drehung linksum. „Leutnant, reichen Sie mir die Mappe!" befahl er Iko. Iko zog die Mappe unter dem Arm hervor und reichte sie ihm. Art trat zwei Schritte näher an den Arbeitstisch des Präsidenten heran, streckte die Hand mit der Mappe aus und meldete"
„Ich habe mir erlaubt, Sir, das Beweisstück und einen ausführlichen Bericht mitzubringen. Ich sah voraus, daß Sie Einsicht nehmen wollten." Anstatt nach der Mappe zu greifen, lehnte Iratio Hondro sich in seinen Sessel zurück und lächelte spöttisch: „So! Sie sahen voraus? Sie kennen meine Entscheidungen, bevor sie gefällt werden?" Er drohte mit dem Finger. „Sie sind ein gefährlicher Mann, Oberst."
Art bemerkte den Unterton von Ärger, der in den Worten mitschwang. „Du bist ein Dummkopf", kommentierte der Tecko. „Wie kannst du dich erdreisten, die Entschlüsse eines Diktators vorauszusehen." Art gestand sich ein, daß er einen Fehler gemacht hatte. „Verzeihung, Sir", suchte er sich aus der Schlinge zu ziehen, indem er auf den Spaß einging, den Iratio gemacht hatte, um seinen Ärger zu verdecken, „man sollte da anstatt von einer Gefahr lieber von dem blinden Huhn sprechen, das auch einmal ein Korn findet." Iratio lachte kurz und trocken, dann griff er nach der Mappe und legte sie vor sich auf den Schreibtisch. Sofort wurde er wieder ernst. „Danke, das genügt; Oberst. Ihre Umsicht ist zu loben. Jetzt jedoch werden Sie mir die beiden Verdächtigen überlassen. Der Geheimdienst wird den Fall übernehmen. Für das städtische Polizeipräsidium sind die Akten geschlossen."
Er hob die Hand und gab Art durch einen Wink zu verstehen, daß er entlassen sei. Art salutierte zunächst, dann verneigte er sich, machte eine Kehrtwendung und schritt durch die sich automatisch öffnende Tür hinaus. Hinter sich hörte er Ikos Schritte. Und der Tecko sagte: „Du solltest ihn sehen, wie er dem Mädchen nachstarrt." Art und Iko kehrten zum Polizeipräsidium zurück, wobei die sie von Iratio ausgesandten Geheimdienstleute abermals versäumten. Denn diese hatten inzwischen Bescheid erhalten, der Fall sei gelöst und befanden sich schon längst auf dem Rückweg.
Art nahm Iko mit zu seinem Büro, hinauf. In den Gängen des Gebäudes herrschte nur noch mäßiger Betrieb. Die Bürozeit war vorüber, und nur wer an einem dringenden Fall arbeitete, war noch hier. Iko schwang sich unaufgefordert in Arts breiten Polstersessel, während Art in einer Nische eines der Aktenschränke zwei Drinks zubereitete. Er schob Ikos volles Glas mit elegantem Schwung über den Schreibtisch, so daß es genau vor Iko zum Stehen kam.
Dann nahm er aus seinem eigenen einen kurzen Schluck und stellte fest: „Wir sind also einen Schritt vorwärtsgekommen - und leben immer noch." Iko sah ihn über den Rand des Glases hinweg mit dunklen Augen an. „Das wundert dich, wie?" Art nickte gemächlich. „Ja, ein bißchen", gab er zu. „Die ganze Sache mußte so Hals über Kopf inszeniert werden, daß wir auf ausreichende Absicherungen nicht extra achten konnten." Iko setzte das Glas ab und schlug die Beine übereinander. „Ich überlege mir, ob ich weiter für dich arbeiten soll", sagte sie. Art lachte. „Versuch mal auszusteigen."
„Dir liegt an unserem Leben nicht viel, wie? Ich meine Katos und meinem?"
„Nicht so viel", machte Art und schnippte mit den Fingern. „Ich
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