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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ossy und auf einen Kerl, der mit blutender Schulter in einem Sessel lag und vor Schmerz das Gesicht zu einer Grimasse verzogen hatte.
    »Der Doc kommt gleich.« Die Worte hörte ich, als ich das Hotel betrat.
    Dann sah der Mann uns. »Raus«, sagte er. »Wir haben hier für die nächsten beiden Stunden geschlossen.« Er stampfte auf uns zu, bis er gegen meine ausgestreckte Hand lief und gestoppt wurde.
    »Polizei!«
    Das Wort sprach ich hart aus. Ich hatte keine Lust, hier Versteck zu spielen, die Kerle sollten genau wissen, wo der Hase jetzt lief.
    Sie zuckten auch zusammen.
    »Sogar Scotland Yard«, fügte ich hinzu und hielt meinen Ausweis hoch. Eine beeindruckende Demonstration, denn nun schwiegen die drei. Von oben vernahm ich Geräusche, ansonsten war es still.
    Ossy hatte sich ebenfalls gesetzt. Mit einem Taschentuch wischte er über sein Gesicht und verschmierte das Blut nur noch mehr, weil immer etwas nachlief.
    Ich ging auf ihn zu. »Wir beide kennen uns ja, nicht wahr.«
    »Was willst du, Bulle?«
    »Mit Ihnen reden.«
    »Ich habe nichts zu sagen.«
    »Wo ist Claudia?«
    Da fing er an zu lachen. »Weg, Bulle. Sie ist verschwunden. Zusammen mit ihrer neuen Freundin. Der habe ich auch die Macken hier zu verdanken. Das Weib ist verrückt. Es hat sogar auf Ed geschossen und ihn in die Schulter getroffen. Um die müssen Sie sich kümmern, Bulle. Nicht um harmlose Bürger wie mich.«
    Über das harmlos konnte man sich streiten, das sagte ich ihm auch.
    Er hob nur die Schultern.
    »Die Frau wird sicherlich einen Grund gehabt haben, so zu handeln«, stellte ich fest. »Wie heißt sie?«
    »Jane.«
    »Und wie weiter? Für wen ist sie auf den Strich gegangen?«
    »Für keinen. Außerdem habe ich ihren Namen noch nie in der Szene gehört.«
    »Raus damit.«
    »Collins, heißt sie. Jane Collins!«
    Ich hatte das Gefühl, von einem kalten Wasserguß getroffen zu werden. Jane Collins, die Privatdetektivin, die Frau, die ich unter allen Umständen hatte erreichen wollen. Hier in Soho traf ich sie zwar nicht, aber der Zuhälter nannte mir ihren Namen. Sollten wir wirklich und unabhängig voneinander an dem gleichen Fall arbeiten? Oder was trieb Jane in diese Gegend?
    »Und sie war mit Claudia zusammen?«
    »Ja.«
    »Weshalb hat sich Claudia versteckt?«
    »Keine Ahnung. Sie wollte sicherlich auf eigene Rechnung kassieren.«
    »Von dem Ripper hat sie nichts gesagt?«
    »Nein, wieso?«
    »Vergessen Sie’s!« Ich holte tief Luft. »Die beiden sind also weg, wie Sie sagten.«
    »Ja.«
    »Mit welchem Wagen?«
    »Einem deutschen. Das war ein VW.«
    Ich wußte Bescheid. Jane Collins fuhr den Käfer. Einen frisierten, wohlgemerkt. Sie hatte sich um die Dirne Claudia gekümmert, und ich war sicher, daß diese Claudia etwas mit dem Ripper zu tun haben mußte. Eine andere Möglichkeit sah ich nicht.
    »Wo könnten sie sein?« forschte ich.
    »Keine Ahnung, Bulle. Meinetwegen können beide Weiber zum Teufel gehen, ist mir egal.«
    In meinem Rücken hörte ich Stimmen. Der Arzt kam. Ein kleines Männchen mit rot unterlaufenen Augen. Ein Zeichen, daß er hin und wieder trank. Die schwarze Tasche schien ihm um einige Pfund zu schwer zu sein. Er ging schräg.
    Der Doc kümmerte sich sofort um den Verletzten. Er gehörte zu den Unterweltsärzten, und ich bemerkte, wie der Portier ihm etwas zuflüsterte.
    Der Doc wurde noch kleiner, drehte dann seinen Kopf und schielte zu mir rüber.
    Ich hatte keine Zeit, mich um ihn zu kümmern. Mir ging es um einen sechsfachen Mörder.
    Ich wollte den Ripper!
    Draußen schlug Will Mallmann das vor, woran auch ich gedacht hatte. »Fahndung, John.«
    »Genau. Es wird doch sicherlich nicht schwer sein, einen VW zu finden.«
    »Und wo bleiben wir?«
    »In einer Zentrale. Wenn sie den Wagen haben, fahren wir hin.«
    Damit war der deutsche Kommissar einverstanden.
    ***
    »Geschafft! Tatsächlich geschafft!« Claudia schüttelte den Kopf, als könnte sie es immer noch nicht begreifen. Sie hatte das Fenster ein Stück nach unten gekurbelt, so daß kühle Luft in den Wagen strömte und ihre Haare flattern ließ.
    Jane Collins gab keine Antwort. Sie mußte sich konzentrieren, denn an diesem Abend schien sich jeder Londoner und auch jeder Tourist nach Soho verirrt zu haben.
    Es herrschte ein unheimlicher Verkehr, der noch dichter wurde, je mehr sie sich dem Piccadilly Circus näherten. Auf Verfolger konnte Jane während dieser Verkehrsdichte nicht achten.
    An einer Ampel hielten sie. Rechts lief die Coventry

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