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0185 - Flammen über Badun

Titel: 0185 - Flammen über Badun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tür geöffnet. Lord Kositch Abro trat heraus. „Ach, du?" sagte er, als er seine Tochter erregt vor dem Adjutanten stehen sah. „Ich wollte zu dir, Vater, aber dein Adjutant gab mir den Weg nicht frei. Darf ich fragen, seit wann ich'nicht mehr jederzeit zu dir darf ?"
    Lord Kositch Abro wußte nichts mehr davon, daß er in der letzten halben Stunde in seinem großen Arbeitsraum Jagd auf Sipans gemacht hatte. „Aber natürlich kannst du mich jederzeit aufsuchen, Mory! Euten, was haben Sie sich denn da einfallen lassen? Wollen Sie mir erzählen, ich hätte Ihnen einen solchen Befehl gegeben?"
    Der rotbärtige Lord fixierte wütend seinen Adjutanten. Der aber machte ein Gesicht, als ob er an seinem eigenen Verstand zweifelte. „Eure Lordschaft...", stotterte er. Abro unterbrach ihn. Er sprach seine Tochter an. Das Gestammel seines Adjutanten war ihm lästig. „Du wolltest zu mir?
    Komm herein. Du warst auf dem Raumhafen, als er eintraf?
    Welchen Eindruck hat er auf dich gemacht...? Mehr hörte der Adjutant nicht. Die Tür war hinter dem Lord und seiner Tochter zugefallen. Er begriff immer noch nicht, daß Lord Abro ihm gegenüber einen Befehl abgestritten hatte, den er ihm wohl schon zum dreißigstenmal erteilt hatte.
    Bully wanderte im gut eingerichteten Zimmer auf und ab. Atlan hatte im Sessel Platz genommen. Rhodan stand am Fenster und blickte über die Dächer von Lordstown. Melbar Kasom lehnte in einer Ecke. Die Tür zum Nebenraum stand offen. Man blickte in ein Arbeitszimmer. Dahinter lagen vier weitere Räume, die zum Schlafen dienten. „Ein königliches Gefängnis!" Damit hatte Bully nach kurzer Besichtigung sein Urteil gefällt, als er die einzige Tür zum Gang verschlossen gefunden hatte. Seit diesem Moment war in dem Raum nicht mehr gesprochen worden. Der Dicke verlor die Geduld. „Warum sagt denn kein Mensch ein Wort? Das ist doch zum Verzweifeln. Uns zerrinnen die kostbarsten Lebenstage, während man hier so tut, als ob man bis in alle Ewigkeit Zeit hätte.
    Perry, nun sag doch endlich, was diese junge Frau auf dem Raumhafen gewollt hat?" Die Tür, die sie von innen nicht öffnen konnten, wurde vom Gang aus geöffnet. Ein junger Mann in eigenartiger Uniform mit einem schneeweißen Wappen auf der linken Brustseite blieb an der Tür stehen und meldete: „Seine Lordschaft Kositch Abro!" Im nächsten Moment trat der große Rebellenführer der Neutralisten ein. „Großer Himmel!" rief Bully und stöhnte. Atlan lächelte mitleidig. Rhodan hatte die Augen weit geöffnet und betrachtete Lord Kositch Abro, der eine purpurne Toga trug und gemessenen Schrittes auf sie zutrat. Als ob er diese Pose einstudiert hätte. Drehte er langsam den Kopf, schenkte Bully einen Blick, dann Atlan, der immer noch in seinem Sessel saß, und zum Schluß Rhodan. Den Ertruser übersah er trotz dessen Größe. „Rhodan, ich habe befohlen, Sie und Ihre Begleiter nach Badun schaffen zu lassen ..." Rhodan, der sich bei Abros Eintritt nur umgedreht hatte, fiel Seiner Lordschaft ins Wort. „Was sie befohlen haben oder nicht, ist für uns jetzt unwichtig, Abro. Obmann Hondro hat uns am 1. November die Giftinjektion beibringen lassen. Heute haben wir den 17. November. Durch den Flug nach hier haben wir einen Tag verloren. Uns stehen also noch zwei Wochen zur Verfügung. Ich hoffe, Sie verstehen, in welcher Situation wir uns befinden. Um so weniger verstehen wir, daß Sie uns auf Ihre Welt schaffen lassen! Wenn wir nicht das Stopp-Serum erhalten, dann haben wir als Repräsentanten des Imperiums keinen Wert mehr!"
    Abro breitete beide Arme aus. Die faltenreiche Toga weitete sich wie ein Rock. Jetzt zeigte sich, daß der Lord auf der linken Brustseite das gleiche Wappen trug wie sein Adjutant. Laut fistelnd rief er: „Wir Neutralisten stehen nicht nur kurz vor der Übernahme aller Macht in der Galaxis, sondern es trennen uns auch nur noch wenige Tage von dem Augenblick, da wir dem Usurpator Hondro das Gegengift aus den blutigen Händen gerissen haben, das Sie so dringend benötigen!" Bully räusperte sich. „Den Mann nimmt Hondro ernst?" fragte er Atlan.
    Lord Kositch Abro posierte noch immer. Der Adjutant an der Tür stand unbeweglich. Eine Hand am Kolben der Strahlwaffe, beobachtete er die Fremden. Rhodan fragte Abro: „Wie lange sollen wir auf das Gegengift warten? Die Formulierung wenige Tage läßt weiten Spielraum."
    „Vier Tage, Rhodan. Genügt das?" fistelte der Lord und ließ die Arme sinken. Die Toga warf wieder viele

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