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0185 - Flammen über Badun

Titel: 0185 - Flammen über Badun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkundigt. Wozu auch?" Ihre Gesichtsfarbe war wieder weiß, aber die scharfe, unüberlegte Erwiderung, die Rhodan erwartet hatte, kam nicht. Sie gab ihre gezwungene Haltung im Sessel auf, stellte beide Füße auf den Boden, nahm einen Arm zurück und legte ihn in den Schoß. „Lord Abro Kositch ist mein Vater. Ich heiße Mory Abro. Wissen Sie nun, mit wem Sie es zu tun haben?" Eine einzige Frau hatte in Perry Rhodans Leben eine Rolle gespielt -Thora, die Frau aus einem arkonidischen Fürstengeschlecht. Wenn Mory Abro geglaubt hatte, als Frau auf ihn Eindruck machen zu können, so mußte sie jetzt erkennen, daß es nicht der Fall war. Es zeugte von ihrer Klugheit und Beherrschung, daß sie die Rolle der Eva sofort aufgab, ihr Aussehen nicht mehr in die Waagschale warf, sondern jetzt ihren Intellekt einsetzte.
    „Mein Vater hat Ihnen gestern seine Bedingungen unterbreitet.
    Sie haben sie akzeptiert, aber ich bin nicht überzeugt, daß Sie es ehrlich meinen. Um Ihnen klarzumachen, daß Sie nur zwischen ehrlicher Partnerschaft und Sterben zu wählen haben, bin ich hier!"
    „Den heutigen Tag mitgerechnet, haben meine Freunde und ich noch dreizehn Tage zu leben. Wenn Sie wollen, dann fürchten Sie sich ruhig dreizehn Tage lang vor uns. Ihr Mißtrauen gegen mich und meine Freunde ist doch nichts anderes als ein Ergebnis Ihrer Furcht." Einen Augenblick lang war sie verblüfft, aber sofort fand sie ihre Beherrschung wieder. „Ich beginne zu begreifen, wieso gerade Sie ein Sternenreich aufbauen konnten, Rhodan, aber ich zähle nicht zu den Personen, die Ihrem Einfluß unterliegen."
    Rhodan lächelte. „Sie plaudern sehr anschaulich. Jedoch würde ich mich viel lieber mit Ihnen unterhalten, wenn ich schon gefrühstückt hätte." Sie war selbstbewußt genug, den Gesprächspartner ausreden zu lassen. Sie verfügte aber auch über das Können, ihre Gedanken zu verbergen, und ging auf seine Anspielung nicht einmal ein. Sie griff zur Seite, legte eine Mappe auf den Tisch, die neben ihrem Sessel gestanden hatte, und entnahm ihr einen Stoß Unterlagen. „Hier sind die Aufstellungen über alle, unsere Schiffsverbände, geordnet nach Herkunft, Klasse, Art und auch Stärke der Bewaffnung. Diese Folien geben an, auf welchen Schiffen Schäden bestehen. Und diese Listen geben Auskunft über das gesamte Kriegsmaterial, das hier auf Badun lagert. Angefangen von Ortungsgeräten über schwerste Desintegrator-Schiffsgeschütze bis zu Arkonbomben finden Sie alles darin. Ich lasse die Unterlagen zurück. Auf Grund Ihrer ehemaligen Stellung als Großadministrator und Schöpfer des Vereinten Imperiums wird es Ihnen ein leichtes sein, sich innerhalb weniger Stunden einen guten Überblick über unsere Flotte zu verschaffen. Sie werden bis heute mittag auch einen Vorschlag ausgearbeitet haben, wie binnen kürzester Frist die Kampfkraft unserer Flotte zu vervielfältigen ist. Vergessen Sie darüber nicht, eine Möglichkeit zu finden, wie wir in den Besitz von einigen tausend terranischen Handelsraumern kommen können."
    Sie schob ihm alle Unterlagen zu, erhob sich und ging auf die Tür zu. Dort blieb sie stehen und drehte sich nach Rhodan um, der ihr gleichgültig nachblickte. „Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer klugen Vorsicht, Rhodan, die Sie davon abgehalten hat, sich meiner zu bemächtigen und mich als Geisel zu benutzen. Vergessen Sie nie, daß ich stets bewaffnet bin und in den letzten Jahren jeden Schießwettbewerb auf Badun gewonnen habe." Sie ging endgültig.
    Ihre Warnung hatte Rhodan nicht überrascht. Er glaubte ihr jedes Wort. Er war sogar überzeugt, daß sie auf ihn kaltblütig und treffsicher geschossen hätte, wenn er nur den kleinsten Versuch gewagt hätte, sich ihrer zu bemächtigen. „Donnerwetter", sagte er, und es klang Anerkennung mit, „diese Frau weiß, was sie will, und sie ist gefährlich!" Dann begann er sich die Unterlagen anzusehen.
    Die Sonne, die den Planeten H-67 beschien, war nie lichtstark genug gewesen, um der Planetenkugel den Eispanzer zu nehmen.
    Klein, dunkelrot leuchtend stand sie am schwarzen Himmel, als die PAND den Planeten H-67 anflog und langsam auf die vereiste Welt hinunterging.
    Alekom Jiggins, alias Paria Pand-Ar, wagte kein Risiko. Dreimal umkreiste er die tote Welt. Das erstemal in 500 Kilometer Höhe.
    Alle Ortungen liefen. Im Schiff waren alle Stationen besetzt. Der Hy-perfunk wurde von drei Plophosern überwacht. Auf H-67 schien sich kein Schiff zu befinden, das im Schutz einer vereisten Klippe

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