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0186 - Das Zauberschwert

0186 - Das Zauberschwert

Titel: 0186 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verhalten. Daroqs Wachsamkeit hatte nachgelassen.
    Zamorra explodierte förmlich. Er vollführte eine Reihe blitzschneller Bewegungen. Die wenigen Sekunden, die er auf der Bank gesessen hatte, hatten ihm genügt, sich die beste Kampftechnik auszurechnen.
    Die beiden Männer rechts und links von ihm hatten plötzlich keinen Bodenkontakt mehr. Daroq brach stumm zusammen. Da stand Zamorra bereits, fuhr herum und betäubte die beiden anderen innerhalb einer einzigen Sekunde. In der zweiten hatte er bereits nach der Waffe Daroqs gegriffen und das Schwert in der dritten in der Hand.
    Ein Alarmschrei gellte über das Deck. Bewaffnete Männer wirbelten herum. Begeistertes Johlen und Pfeifen der Sklaven setzte ein, als Zamorra die erbeutete Waffe schwang und auf den Landesteg der Galeere zusprintete.
    Drei Bewaffnete waren schneller als er und schnitten ihm den Weg ab. Zamorra unterdrückte eine Verwünschung. Sie konnte er nicht mehr mit seinen Karate-Künsten beeindrucken. Sie waren auf einen Schwertkampf aus, und er konnte zwar leidlich fechten, war aber noch längst kein Samurai.
    Er stoppte ab, sah sich um. Von der anderen Seite stürmten sie jetzt ebenfalls heran. Es gab keine Ausweichmöglichkeit mehr. Selbst wenn er ins Hafenbecken springen und schwimmend entkommen wollte, mußte er sich vorher den Weg freikämpfen.
    Gegen diese Anzahl von Gegnern hätte ihm nicht einmal mehr sein Amulett geholfen.
    Wütende Rufe und Befehle wurden ihm entgegengebrüllt. Er kümmerte sich nicht darum, sondern suchte blitzschnell nach einer Schwachstelle in dem Kreis, der ihn umgab. Einer der Männer schien zu zögern. Ihn griff Zamorra an.
    Klingen prallten gegeneinander. Trotz seiner vermeintlichen Angst kämpfte der Seefahrer gut. Und Zamorra wußte, daß er nicht auf einen fairen Kampf hoffen durfte. Er war nur ein Sklave, dessen Leben nichts galt, zumal er es gewagt hatte, seinen Herrn niederzuschlagen.
    Er mußte also blitzschnell durchbrechen!
    Die Klinge des Seefahrers flog zur Seite. Zamorra prallte gegen ihn, rammte ihn mit seinem Körper zurück. Zwei andere Schwerter verfehlten ihn knapp. Zamorra hakte Zeige- und Mittelfinger der linken Hand unter die Gürtelschnalle des überraschten Gegners, entsann sich der alten Bewegungs- und Atemtechnik und hob den Mann mit den beiden Fingern an. Im nächsten Moment drehte er sich und setzte ihn hinter sich wieder ab, um einen Lidschlag später rückwärts über Bord zu springen. Er vernahm einen gellenden Aufschrei und wüste Verwünschungen.
    Er verfehlte die Kaimauer nur knapp und stürzte zwischen ihr und der Galeere in brackiges Hafenwasser. Er wußte, daß er nicht sofort wieder auftauchen durfte, sondern schwamm sofort unter Wasser weiter bis zum nächsten Schiff.
    Dort tauchte er endlich auf, erschöpft und um Atem ringend. Er sah zu »seiner« Galeere - zurück. Dort drängten sich Bewaffnete an der niedrigen Reling, einige sprangen bereits an Land.
    Zamorra warf das erbeutete Schwert auf den Kai, krallte sich fest und zog sich empor. Dann nahm er die Waffe wieder auf und begann zu laufen. Rufe erschollen hinter ihm. Man hatte ihn entdeckt. Als er sich kurz umwandte, sah er, wie die Antennenkonstruktion auf dem Galeerenturm sich drehte und auf ihn zeigte.
    Sein Herz raste, er war kurzatmig geworden. Zwar hielt er sich immer ausreichend fit für solche Abenteuer, aber eine derartige Anhäufung von Kraftanstrengungen innerhalb kürzester Zeit schwächte auch ihn.
    Er verschwand hinter einem Lagerschuppen, warf sich zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, denn aus der Antennenspitze flammte sekundenlang ein fahler Blitz und schlug dort in den Boden, wo Zamorra sich gerade noch befunden hatte.
    Auf einer Fläche von mehr als zwanzig Quadratmetern verglaste der Sand.
    Keuchend hastete Zamorra weiter. Wenn er Glück hatte, hielten die Grecer ihn für tot. Sein Sprung zur Seite und der Blitz waren fast zeitgleich gekommen.
    Er taumelte weiter, verbarg sich dann zwischen Kisten und Säcken, um die Dunkelheit abzuwarten. Noch jagte ihn niemand. Hielten sie ihn wirklich für tot?
    Er konnte es nur hoffen. Er brauchte einen freien Rücken, um sich dem ORTHOS-Tempel widmen zu können. Immerhin war er jetzt nicht mehr unbewaffnet.
    »Merlin«, flüsterte er. »In was für eine Welt hast du mich gebracht? Und warum?«
    ***
    Ahnungslos war auch Dav, der Wirt, als er sein Pferd wieder im Stall untergebracht hatte und nach vorn kam. Sam Valk und Derek Glynn standen noch vorn auf der Straße, und

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