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0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
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seinen unbequemen Institutsleiter losgeworden zu sein.
    Andererseits war mir das gar nicht angenehm. Solange Dalton in der Zehnten Straße West war, hatten wir ihn unter Kontrolle. Jetzt würde es vielleicht schwierig sein, ihn zu beschatten.
    Der nächste Anruf kam von »Holtz-Postkeller« am Broadway, wo Dalton mit gutem Appetit speiste. Er telefonierte mehrmals, aber leider konnten unsere Leute nicht abhören, mit wem er sprach.
    Dann riß plötzlich der Draht. Dalton war in den Waschraum gegangen und nicht zurückgekommen. Der Wärter sagte, er habe einem Herrn, auf den Daltons Beschreibung paßte, die Hintertür aufgeschlossen. Er habe das getan, weil der Betreffende ihm die quittierte Rechnung über seine Zeche vorgewiesen und ihm außerdem fünf Dollar Trinkgeld gegeben hätte.
    Jedenfalls mußte Dalton gemerkt haben, daß er verfolgt wurde. Darum war er getürmt. Wir gaben Alarm. Die Bilder wurden vervielfältigt, und Mr. High jagte unsere sämtlichen Reserven auf die Straße.
    Dalton könnte über keine nennenswerten Geldmittel verfügen. Als er entlassen worden war, hatte' er noch fünfundsiebzig Dollar in der Tasche gehabt. Im Institut würde er kaum eigenes Geld aufbewahren. Sein Bankkonto, das nur knapp dreihundert Dollar Guthaben aufwies, hatten wir sofort sperren lassen. Wenn er dort erschien, würde er sofort verhaftet werden.
    Wir würden Dalton aufgreifen und halten können. Es kam nur darauf an, wie lange, denn einen Beweis für den Mord an der Ronald hatten wir nicht. Auch keinen Beweis dafür, daß er den Selbstmord der Hendricks verschuldet und Barbara Urban zu dem Mordversuch an mir angestiftet hatte.
    ***
    Es liegt nun mal in der Natur der Dinge, daß die wichtigsten Nachrichten immer durch den Draht kommen. Als ich um fünf Uhr fünf den Hörer abnahm, dachte ich an nichts Böses.
    »Hallo, hier Cotton«, sagte ich. Und dann hörte ich eine Stimme, die ich kaum verstehen konnte.
    »Hier ist Clarke. Ich kann nicht laut sprechen. Er ist im Nebenzimmer. Er ist betrunken und erpreßt und bedroht mich.«
    »Von wem reden Sie?« fragte ich hastig, aber da war die Verbindung abgerissen.
    Clarke — das konnte nur die Assistentin des Senators Shrimp sein! Er hatte also meinen Rat nicht befolgt, sondern sie frei herumlaufen lassen. Immerhin konnte er mir ihre Adresse geben.
    Sie wohnte am Broadway, da, wo er bei Washington Bridge dem Hudson am nächsten kommt.
    Phil und ich sprangen in meinen Jaguar und brausten mit Höchstgeschwindigkeit los. Das Rotlicht flackerte über dem Wagendach, und die Sirene heulte pausenlos.
    Auf unser Klingeln wurde nicht geöffnet. Es blieb uns nichts anderes übrig, als ein Fenster einzuschlagen und uns auf diesem Weg Einlaß zu verschaffen.
    Wir fanden Mrs. Clarke fassungslos auf dem Bett liegend. Wer bei ihr gewesen war, konnten wir nicht erfahren. Sie weigerte sich, es zu sagen und behauptete zum Schluß, sie habe niemals angerufen.
    Da sie auf uns mehr und mehr den Eindruck einer Unzurechnungsfähigen machte, bestellten wir einen Unfallwagen und einen Arzt.
    Erst als der Arzt eingetroffen war, verzogen wir uns fluchtartig. Das Heulen und Schreien der Frau verfolgte uns, bis wir um die nächste Straßenecke gebogen waren.
    Mich packte die Wut. Überall griffen wir ins Leere.
    Fast ohne jede Hoffnung kehrten wir ins Office zurück. Der Mann am Empfangsschalter winkte mir zu:
    »Mr. Cotton, schon seit einer Stunde wartet hier eine Dame, die den Herrn sprechen möchte, der den Mord an Mrs. Ronald bearbeitet.«
    Phil und ich gingen in mein Office und baten, uns die Dame zu schicken.
    Herein kam ein altes Mütterchen von mindestens fünfundsiebzig Jahren. Ich schob ihr den bequemen Sessel hin und wartete, bis sie es sich gemütlich gemacht hatte.
    »Sie wollten mich sprechen?« fragte ich dann.
    »Ich weiß nicht, ob Sie das sind, junger Mann, aber es handelt sich um die Sache von vor drei Tagen. Sie wissen doch: als die Frau im Wohnheim der Heilsarmee ermordet wurde. Ich wohne nämlich gerade gegenüber. Ich muß sagen, ich mochte diese aufgeblasene Alte nicht. Ich mochte das ganze Theater da drüben nicht, aber Mord ist schließlich etwas, was mit Sympathie nichts zu tun hat.«
    Umständlich holte sie ihr Taschentuch heraus und schneuzte sich. Dann fuhr sie fort:
    »Man hat doch damals eines der Mädchen der Tat verdächtigt. Ich habe das erst heute gehört. Wissen Sie, junger Mann, ich lese keine Zeitung, weil ja doch nur alles Schwindel ist, was da so geschrieben ist.

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