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0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
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bevor er in Pension ging und den Job bei uns als Nebenverdienst annahm, Pfleger in der Nervenklinik des Rockefeller Hospitals. Er behauptet, das Mädchen wäre krank. Sie hätte einen Nervenklaps, wie er ihn dort oft erlebt hat. Sie gehörte weder in eine Kneipe noch in diesen komischen Verein. Er hat mir zugesetzt, ich sollte etwas unternehmen, aber ich weiß nicht, wie ich das anfangen soll. Ich habe keine Ahnung, wer das Mädchen ist und was mit ihr los ist. Ich möchte auch den Leuten von der Heilsarmeee nicht auf die Füße treten. Man kann zu ihnen stehen, wie man will; sie tun eine Menge Gutes und sind außerordentlich empfindlich, wenn sie das Gefühl haben, kontrolliert zu werden.«
    »Mit anderen Worten, Doktor«, grinste ich, »Sie gönnen uns den freien Abend nicht. Sie wollen uns ankurbeln, damit wir ausnahmsweise mal ein gutes Werk tun.«
    »Nicht nur das«, meinte Dr. Baker, »Ich habe das Gefühl, daß da was nicht stimmt. Joe hat sich direkt aufgeregt und mich neugierig gemacht.«
    »Es gibt ein sehr einfaches Mittel, Doc, diese Neugier zu befriedigen. Ich bin jetzt gerade in der richtigen Stimmung, um die Tapeten zu wechseln und in der ›Alten Gin-Mühle‹ weiterzubechern. Was hindert uns, dorthin zu gehen? Vielleicht ist die Kleine da — und wenn nicht, kann uns wahrscheinlich irgend jemand ein Licht aufstecken.«
    ***
    »Da hinten sitzt sie«, meinte der Arzt, als wir bald darauf das Lokal betraten, »Joes Beschreibung stimmt aufs Haar. Sogar der Strohhalm im Bierglas ist da!«
    Das Mädchen saß ganz allein an einem Tisch in der fernsten Ecke. Wir taten so, als wären wir auf der Suche nach freien Plätzen. Wir schlenderten durch das verräucherte Lokal und setzten uns zu ihr. Sie blickte kurz auf und lächelte. Dann widmete sie sich wieder ihrem Glas.
    Bei der dicken Kellnerin, deren deutscher Akzent unverkennbar war, bestellten wir eine Lage Whisky auf Eis, und dann fragte ich das Mädchen:
    »Und was trinken Sie, Miß?«
    »Dasselbe und einen Brandy, wenn ich darf.«
    »Wird das nicht zuviel?« griente Phil.
    »Es kann gar nicht genug sein«, meinte sie, aber jetzt lächelte sie nicht mehr.
    Ich sah, wie sie ihre Hände unterm Tisch verkrampfte und das Zucken,von dem Dr. Baker gesprochen hatte, durch ihren Körper lief.
    »Fehlt Ihnen was?« fragte der Arzt.
    »Wenn mir was fehlt, dann geht Sie das niehts an«, sagte sie aggressiv. »Oder können Sie mir vielleicht helfen?«
    »Ich kann das zwar nicht versprechen, aber immerhin bin ich Arzt.«
    Sie zuckte zusammen und antwortete abweisend:
    »Ich habe einen Arzt. Wenn Sie '’s absolut wissen wollen, ich bin in dauernder Behandlung.«
    »Und gehört es auch zu dieser Behandlung, daß Sie allabendlich hier sitzen und sich vollaufen lassen?« forschte Dr. Baker eindringlich und beugte sich zu ihr hinüber. »Weiß Ihr Arzt davon, und ist er damit einverstanden, daß Sie bei der Heilsarmee wohnen?«
    »Woher wissen Sie das?« fragte sie mißtrauisch.
    »Sehr einfach, ich sah gestern schon, was mit Ihnen los ist, und bin Ihnen nachgegangen.«
    »Warum kümmern Sie sich überhaupt um mich? Was geht es Sie an, ob ich trinke oder nicht?«
    Sie sprang auf, griff in ihr kleines Handtäschchen und zog die Hand leer zurück.
    »Haben Sie ein paar Dimes für mich? Ich möchte etwas in die Musikbox werfen«, wandte sie sich an mich.
    Ich holte etwas Kleingeld aus der Hosentasche und gab es ihr. Ich war mir vollkommen klar darüber, daß sie diese Bitte nur geäußert hatte, um das ihr peinliche Gespräch abzubrechen oder in andere Bahnen zu lenken.
    »Ich möchte verdammt wissen, welcher Arzt sie behandelt« knurrte Dr. Baker böse. »Dem Kerl sollte man das Handwerk legen!«
    Das war auch meine Ansicht. Ich war überzeugt, daß das Mädchen nur aus Verzweiflung trank. Wahrscheinlich half ihr das am besten, um halbwegs ruhig zu werden.
    »Fragen Sie doch einfach, Doc«, schlug ich vor.
    »Und wenn sie es mir nicht sagt? Ich möchte nicht, daß sie merkt, welchem Verein wir angehören. Wenn sie merkt, was mit uns los ist, wird sie wahrscheinlich so stumm wie eine Auster. Ich kenne solche Fälle.«
    »Probieren wir es also auf die süße Tour«, empfahl Phil. »Wenn sie schon trinken muß, können wir das ebensogut bezahlen wie andere, und vielleicht wird sie ein bißchen redseliger, sobald sie genügend intus hat,«
    Inzwischen stand die Kleine an der Box. Sie war nicht nur schlank, sondern fast mager. Man hätte sie bildhübsch nennen können, wenn sie

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