0187 - Duell der Dämonen
vier Männer am Außentor aufmerksam.
Sie fuhren herum.
Zamorra schalt sich einen leichtsinnigen Narren. Völlig ohne Deckung stand er jetzt da. Ein Blitz aus einem der Strahler fuhr haarscharf an ihm vorbei. Stein knackte unter der Hitzewirkung.
Zamorra warf sich gegen die Tür. Doch sie ließ sich nicht öffnen. Offenbar war sie von innen verriegelt worden. Und dahinter befand sich Nicole! So nah war er ihr gewesen, und nun…
Die vier Männer am Tor ließen sich auf keinen Kampf ein. Derjenige, der den Fehlschuß getan hatte, zielte jetzt mit beiden Händen. Zamorra wußte, daß er nicht mehr entkommen konnte.
Stärker als zuvor machte sich seine Verletzung wieder bemerkbar. Als er abspringen wollte, knickte er ein und stürzte. Der Lauf der Strahlwaffe senkte sich geringfügig.
Alles umsonst! durchfuhr es ihn. Diese eine Sekunde Leichtsinn… einfacher konnten sie es doch nicht mehr haben, ihn auszuschalten.
Der Tempelkrieger berührte den Auslöser-Kontakt. In der leicht trichterförmigen Mündung mit dem spitzen Projektionsdorn flammte es auf.
Zamorra sah, wie sein Körper von dem grellen Laserblitz durchschlagen wurde. Funken sprühten dabei nach allen Seiten, was eigentlich nicht dazu paßte, und da sah er sich endgültig zusammenbrechen und auf dem Steinboden des Tempelinnenhofes liegen.
Etwas griff nach ihm, riß ihn aus seiner knienden Stellung hoch und zerrte ihn mit sich. Er sah noch, wie die vier Männer sich vom Tor lösten und auf den tot am Boden liegenden Körper zugingen, dann glitt er durch die massive Wand ins Innere des Tempels.
***
»Es ist nicht zu fassen«, flüsterte Master Grath. In den zurückliegenden glühenden Augen des Unterteufels flackerte Angst.
Angst vor dem Sieger des magischen Duells. Kurz wanderte sein Blick über die durch die Hexensalbe entstellten Körper der drei Hexen. Der Sieger streckte einen Arm aus und deutete auf sie.
»Ihr werdet von nun an meine Dienerinnen sein«, rief er. »Und du, Grath, bleibst mein Adjutant.«
Er wandte sich den anderen Dämonen zu, die sich um den Verlierer geschart hatten. Der lag zusammengekrümmt am Boden, vor dem Sieger im Staub, aber noch war Leben in ihm. Der Sieger hatte ihn nicht getötet. Die Demütigung des lebenden Dämons war ihm wichtiger. Auf diese Weise waren die Fronten von vornherein klar abgesteckt. Denn die Gegner würden sich um den haßerfüllten Unterlegenen sammeln und sich durch diese Gesellschaft frühzeitig zu erkennen geben.
Der Sieger lächelte kalt.
»Gehet hin in die Dämonenwelt«, schrie er den anderen zu, »und berichtet allen von meinem Sieg. Berichtet ihnen, wer der Fürst der Finsternis ist.«
Er drehte sich zu Master Grath und den Hexen an.
»Folgt mir«, befahl er. »Und du, Grath, zeigst mir den Weg zum Herrscherthron. Ich will ihn noch in dieser Stunde besteigen.«
Master Grath verneigte sich. Er stand nicht mehr unter magischem Zwang; er gehorchte aus eigenem Antrieb. Die Angst hatte ihn gepackt. Er sah, daß er nirgendwohin entweichen konnte, wenn er sich den Befehlen es Siegers widersetzte. Denn dieser besaß die Macht, ihn überall zu finden und einem furchtbaren Schicksal zuzuführen.
»Folge mir, Erhabener«, pfiff er und eilte voraus in die Sphären der Finsternis und des Bösen.
Der Sieger folgte ihm, begleitet von den drei Hexen.
Damon, der Fürst der Finsternis!
***
Der Oberste der Schamanen verneigte sich und sah zu, wie Nocturno sich wieder entfernte. Der Damon hatte seinen Dienern Kraft gespendet. Nun kehrte er wieder zurück, vielleicht zum ORTHOS, vielleicht aber auch an irgendeinen Ort in der Welt, um dort sein unheilvolles Wirken weiterzuführen.
Der Schamane erhob sich wieder, drehte sich einmal und entließ die anderen mit einer knappen Geste. Sie entfernten sich aus dem großen Saal. Die Dienerinnen huschten herbei und entfernten die Dhyarras aus dem Siebeneck in der Mitte der Halle.
Der Schamane sah prüfend zu Ayna hinüber. Er verzog das Gesicht. Die andere Neue war davongelaufen, hatte geglaubt zu entkommen. Doch sie hatte wohl nicht damit gerechnet, daß niemals alle Dämonenhelfer zugleich an der Zeremonie teilnahmen, sondern daß immer einige bereit waren, einzugreifen.
Die Geflohene war wieder eingefangen worden. Der Schamane wußte es. Die Adeptin hatte es ihm zugestrahlt, mit einem kurzen Gedankenimpuls.
Aber da war noch etwas…
Er spürte es. Etwas, das sich verbergen wollte. Und im Verborgenen setzte es dennoch Kraft frei.
»Es gibt nichts,
Weitere Kostenlose Bücher