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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mit leichtem Hüftschwung trat Sally McCullough auf die Straße hinaus und zog die Tür hinter sich zu. Klack! Das Schloß rastete ein, zu laut. Ein anderes, leiseres Schnappschloß mußte bei nächster Gelegenheit eingebaut werden. In dieser alten Bude mit den dünnen Wänden wurde jedesmal der letzte Mohikaner wach, wenn spät nachts irgendwer Sallys kleine Zwei-Zimmer-Wohnung verließ und draußen die Tür hinter sich zuzog. Und Sally hatte häufig spät nachts Besuch, von dem niemand etwas zu wissen brauchte.
    Heute abend wollten sie wieder kommen. Nein, nicht das, was normalerweise jeder denkt, wenn er ein hübsches Mädchen wie Sally McCullough ansieht und weiß, daß sie noch nicht in festen Händen ist.
    Sally erwartete genau das Gegenteil - Damenbesuch!
    Und auch der war nicht gewöhnlich. Die drei jungen Ladies, die an diesem Abend wieder einmal bei Sally auftauchen würden, waren wie auch Sally -Hexen!
    Hexen gibt es in merry old England zu Hunderten. Die meisten Witch Clubs sind reine Scharlatanerie und Touristenattraktionen. Allein in London sprießen diese Clubs wie Pilze aus dem Boden, und in vielen anderen Städten ist das nicht viel anders.
    Aber es gibt auch die echten Hexen -jene, die sich tatsächlich der bösen Mächte bedienen, deren schwarze Magie Wirklichkeit ist. Wer sie sucht, findet sie nicht - er wird von ihnen gefunden!
    So klein und unbedeutend die südwalisische Stadt Carmarthen auch ist, so echt und gefährlich war der Hexenclub, dem Sally McCullough angehörte. Die vier Hexen waren der verlängerte Arm des Fürsten der Finsternis und seiner Unterteufel…
    Als Sally jetzt, die Handtasche über die Schulter gehängt, mit elastischen Schritten den Gehsteig entlangging, um das vielleicht eine Meile entfernte Büro zu Fuß zu erreichen, sah niemand ihr ihre vierhundertdreiundachtzig Jahre an. Sie wirkte wie ein Girl von achtzehn, neunzehn Jahren…
    Aber auch niemand sah ihr an, daß sie trotz ihrer Hexenkunst den nächsten Abend nicht mehr erleben würde…
    ***
    »Ich brauche jetzt einen Whisky, aber vierstöckig«, stieß Derek Glynn hervor und schob Sam Valk vor sich her in den »Hanged Fletcher«. Dav, der Wirt, überholte beide und baute sich hinter der Theke auf, um die Gläser zu füllen.
    »Caermardhin…«
    Derek murmelte den Namen der unsichtbaren Burg, die wieder sichtbar geworden war, und stürzte seinen Whisky hinunter wie Wasser. Dann schüttelte er sich einmal kurz wie ein nasser Hund, schob Dav das leere Glas entgegen und knurrte: »Dasselbe noch einmal!«
    Dav bediente sich erst einmal selbst.
    »Diese verdammte Burg«, knurrte Sam Valk. »Vor einer Stunde kann sie noch nicht oben gewesen sein. Wir hätten sie sehen müssen. Kann denn so schnell Gefahr auftauchen, oder waren wir es etwa selbst, die diese Gefahr ausgelöst haben?«
    Die Überlieferung war uralt.
    Oben auf dem Gipfel des Berges stand Merlins Burg und war unsichtbar und von Menschen nicht zu erreichen. Viele hatten es versucht, sogar in jüngster Zeit, aber von den dreien aus dem Dorf, die es zuletzt versucht hatten, war einer vom Blitz erschlagen worden und die beiden anderen dämmerten in einer geschlossenen Anstalt vor sich hin. Aber die Überlieferung sagte, daß sich Merlins Burg dann sichtbar den Menschen zeige, wenn furchtbare Gefahr dem Dorf oder dem Land… oder der Welt drohte.
    Dav und Sam sahen sich an. Beide hatten am Abend die schwarzen Gewitterwolken gesehen, die sich den Teufel um Windrichtungen geschert hatten und aus allen Richtungen auf den Berggipfel zugeglitten waren, um dort sich stundenlang zusammenzuballen und sich auszutoben. War das nicht bereits das erste Anzeichen gewesen? Aber dann konnte Davs Vermutung nicht stimmen, mit ihrer Suchaktion oben auf dem Berg diese Gefahr ausgelöst zu haben.
    »Dann waren es die beiden Franzosen, die wir gesucht und nicht gefunden haben!« behauptete Dav und füllte alle drei Gläser nach.
    Diese beiden Franzosen - Zamorra und Duval hatten sie geheißen, ein sportlich wirkender Mann Ende der Dreißig und eine etwa sechsundzwanzig Frühlingswinde junge attraktive Frau - waren vor längerer Zeit schon einmal hier gewesen und hatten für Wirbel gesorgt. Auch damals hatte Caermardhin sich gezeigt, als eine unsagbar fremde dämonische Macht, den Menschen fremder und weniger verwandt als die Dämonen von Annwn, das Dorf unter ihre Kontrolle brachten. Und oben im Wald war dann etwas mit furchtbarer Wucht explodiert wie damals der Meteoreinschlag in der

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