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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bewegte! Der Schatten eines Menschen, aber wo war der Mensch, der zu diesem Schatten gehörte?
    Tane Carru hatte auch ein paar Minuten gebraucht, um ihn als Menschen zu erkennen, weil der Schatten eine so seltsame Form besaß. Aber dann hatte er erkannt, daß dieser unsichtbare Mensch sich kauernd über dem Boden bewegen mußte.
    Carru trat einen Schritt zu und wollte nach dem Unsichtbaren greifen, faßte aber ins Leere. Da war niemand, den er greifen konnte. Nur der Schatten, der aus dem Nichts kam!
    Hinter Tane Carru war die Karawane zum Stehen gekommen. Jetzt wandte der Eigentümer sich um und winkte dem Dhyarra-Techniker heftig zu. Der ließ seine fliegenden Teppiche absinken und kam dann, seinen Kristall in der Hand, zu Carru.
    »Versuche, den Körperlosen ins Sein zurückzuholen, falls die Kraft eines Kristalls ausreicht!«
    Der Techniker mit seinem schwachen Para-Können, das nicht ausgereicht hatte, zu einem Adepten des ORTHOS zu werden, nickte. Er setzte seinen Kristall Erster Ordnung ein und versenkte sich in dessen magische Energien, die vorhandene Kraft verstärkten, aber ein Bewußtsein verbrennen konnten, das zu schwach war, diese Energien in die richtigen Bahnen zu lenken.
    Schweigend sah Tane Carru zu. Er konnte nichts anderes tun als abwarten.
    Lautlos verrann die Zeit. Zäh tropfte sie dahin.
    Und dann wurde etwas Unsichtbares, Körperloses sichtbar.
    Die Gestalt eines Menschen, der immer wieder versuchte, sich aufzurichten und es doch nicht konnte. Aber er wurde nur transparent, wie ein Schemen, wie ein Wisch oder Irrwisch, nicht klarer.
    Tane Carru preßte die Lippen zusammen.
    Er trat näher heran.
    Der Mann, der aus dem Nichts entstand, mochte dreißig Jahre zählen oder etwas mehr. Er trug die Robe eines Adepten, die zerfetzt war, als habe ein Wirbelsturm ihn gebeutelt, und darunter die Kleidung eines Bürgers, die sich nach dem letzten Schrei der Mode in Aronyx orientierte. Papageigelb die enge Hose, die in weichen braunen Stiefeln endete, leicht und durchscheinend die Bluse und weit geschnitten die ebenfalls braune Jacke, deren Kragen hochgeschlagen war, den Sklavenring aber nur unvollständig verdecken konnte. Aber dennoch konnte der Mann kein Sklave sein, denn in kunstvoll bearbeiteter Scheide trug er ein Offiziersschwert.
    So widersprüchlich die Erscheinung des Mannes war, so transparent blieb er, und dann schrie der Dhyarra-Techniker auf, löste sich aus dem Kristall und wischte sich mit der Hand über die schweißbedeckte Stirn.
    »Ich schaff’s nicht«, keuchte er. »Er wird nicht klarer… der Kristall und ich sind nicht stark genug…«
    »Warten wir es ab«, sagte Tane Carru gelassen. Eine seltsame Ruhe hatte ihn erfaßt. Er sah den Transparenten an, und der mußte ihn ebenso gut oder schlecht sehen können.
    Die durchsichtigen Lippen bewegten sich. Der Mann, der Wisch, Bürger, Offizier oder Adept oder Sklave war, wollte etwas sagen.
    Aber was?
    Eine Warnung?
    ***
    Im OP-Raum schwiegen alle. Atemlos starrten sie die Erscheinung an die vor dem OP-Tisch stehenblieb.
    Sie wirkte irgendwie unwirklich, wie ein Schemen und war doch in jeder Einzelheit zu sehen. Ein alter Mann in einer weiten, weit fallenden Kutte, die von einer goldenen Kordel gegürtet wurde. In dieser steckte eine ebenfalls goldene Sichel, und über den Rücken des Mannes fiel ein blutroter, wallender Umhang.
    Weiße Haare, weißer Bart… und doch wirkte der Mann unglaublich jung. Aber konnte er denn jung sein?
    Jung und alt zugleich! durchschoß es Arron, der den Fremden nicht aus den Augen ließ.
    Der junge Alte blieb jetzt stehen, streckte die Hände aus und berührte die Stirn der Toten. Arron fühlte, daß irgend etwas von dem Weißhaarigen ausging und in die Tote floß, aber zugleich war da auch etwas, das der Alte forderte.
    Vom wem?
    Kalte Energie erfüllte den Raum. Überall zugleich knisterte es. Niemand wagte sich zu rühren. Die Menschen standen unter einem unerklärlichen Bann.
    Schöpfungsgewalten tobten sich aus.
    Kein Muskel im Gesicht des jungen Alten rührte sich, aber irgend etwas griff nach den Gehirnen der Menschen, ohne es wirklich zu berühren. Es ging an ihnen vorbei, suchte…
    Und es wurde fündig! Sie fühlten es alle, daß da etwas zurückgeholt wurde aus Sphären, die normalerweise nichts wieder freigeben.
    Etwas wurde dem Tod aus den Klauen gerissen und kehrte heim!
    Leben…
    Und dann verblaßte der junge Alte von einem Augenblick zum anderen, aber er verschwand nicht spurlos! Seine

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