Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0188 - Die lebenden Toten

Titel: 0188 - Die lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Freund", bat Perry. „Du bist zu einem Menschen geworden. Mit Arkon verbindet dich nur dein Name. Vom Bewußtsein her bist du ein Terraner." Wir mäßigten unser Tempo und warteten auf Bully.
    Er kam schnaufend an und ging hinter der von uns erreichten Bodenwelle in Deckung. Ich überprüfte mein Kombigerät. Es war wesentlich kleiner als Kasoms Apparat. Allerdings handelte es sich bei meinem Aggregat um eine siganesische Mikroarbeit von allerhöchster Vollendung. Die Strahlung war abgeklungen. Ich zählte nur noch vierundfünfzig Durchgänge. Wir rasteten fünf Minuten und gingen weiter. Eine halbe Stunde später zeichneten sich die ersten grünen Vegetationsflecken ab, aber der Steilhang war noch immer fünf Kilometer entfernt. Als wir in den Flanken einer Felsnase eine natürliche Höhle fanden, gingen wir erneut in Deckung. Hier war von der Gammastrahlung nichts mehr zu spüren. Der suggestive Impulsstrom war selbst von Noir nicht mehr zu orten. Mory schlief tief und traumlos. Sie wußte nichts mehr von ihrer Bewußtseinsüberlappung. Kasom und ich fühlten uns noch frisch. Die Terraner wurden jetzt schon von den Qualen des Durstes geplagt. Die Temperatur in der schattigen Höhle betrug 48 Grad Celsius. In der Sonne hatte ich über 60 Grad gemessen. Die hocherhitzte Luft stand wie eine flimmernde Wand vor dem Eingang. Sie verzerrte jeden optischen Eindruck bis zum Extrem.
    Als mir Rhodan erklären wollte, wir benötigten baldigst Wasser, sprang mein Energietaster an. Das mikromechanische Wunderwerk der kleinen Männer von Siga war nicht größer als meine Daumenkuppe. Es nahm nur einen Bruchteil des im Kombigerät vorhandenen Volumens in Anspruch. Kasoms Apparat klingelte ebenfalls. Die Wellenfront kam - wie vermutet - aus der Richtung der Pyramiden. Rhodan griff mit einer bedächtig wirkenden Bewegung zu seiner Waffe und überprüfte ihre Schußbereitschaft. Kasom zerrte seinen Impulsstrahler hervor. Die Waffe gehörte zu einem Typ, den wir normalerweise in überschwere Kampfroboter einbauten. Es war schon eine kleine Kanone, die der Riese nun in der Hand wog. „Sie kommen", behauptete Perry leidenschaftslos. „Also verfolgt man uns doch.
    Schön, beißen wir auch noch in diesen sauren Apfel."
    „Mir scheint, wir haben in letzter Zeit zu oft hineingebissen", meldete sich Mory.
    Sie richtete sich ruckartig auf und sah sich verwirrt um.
    „Was war mit mir los?"
    „Später, Mähnenlöwe", knurrte der Ertruser. „Jetzt haben wir keine Zeit für lange Erläuterungen."
    „Sie sind suggestiv beeinflußt worden", klärte sie Perry auf. Er erhob sich. „Kasom und Bully, ihr geht mit mir. Atlan ...?"
    „Ich auch.
    Noir, bleiben Sie bei Mory in der Höhle. Sie sind erschöpft."
    Als wir den Hang erklommen, folgten uns sowohl Mory als auch der Mutant. Das Mädchen war schnell und behende. Als sie mich eingeholt hatte, sagte sie zornrot: „Seit wann bilden Sie sich ein, ich würde Ihre Befehle befolgen? So weit sind wir noch nicht, Arkonide." Ich entgegnete nichts. Oben angekommen, legten wir uns nieder. Bully schrie schmerzerfüllt. Dann folgte seine übliche Schimpfkanonade. Er hatte sich an dem heißen Gestein verbrannt. „Vorsicht", warnte Rhodan. „Nicht mit unbedeckten Hautflächen an die Felsen kommen. Kopfbedeckungen nicht abnehmen. Die Helme sind zwar nicht sehr bequem, aber sie schützen vor der Sonne. Mory, Sie sollten Ihre Haare hochbinden."
    Wir spähten nach Norden. Die Pyramiden waren jetzt etwa acht Kilometer entfernt; die Landestelle gute fünf Kilometer. „Ho...!" sagte Kasom, als sich dicht vor dem Todeskreis ein schwarzes Gebilde aus dem Boden hervorschob. Ich zog das Visier meiner Waffe dichter vor das Auge und schaltete die Optik auf den höchsten Vergrößerungswert. Jetzt konnte ich trotz der heißen Luft sehen, was dort drüben geschah. Das schwarze Gebilde war ein runder, etwa dreißig Meter durchmessender Turm, der mechanisch oder energetisch angehoben wurde. Immer weiter wuchs er aus dem Gelände hervor. Als die Bewegung aufhörte, war der Turm etwa fünfzig Meter hoch. „Phantastisch!" erklärte Rhodan mit einem spürbaren Unterton der Verwunderung in der Stimme. „Was soll das nun wieder bedeuten? Was hat dein Energietaster angemessen? Sind klare Werte zu erkennen? Mein Gerät arbeitet nicht mehr zuverlässig."
    „Marke drei, stromerzeugende Normalmaschinen. Keine Hyper-kraft", klärte ich ihn auf. „Wahrscheinlich habe ich gewöhnliche Magnetfelder oder Servomotoren geortet.

Weitere Kostenlose Bücher