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0189 - Im Schatten der Ratte

0189 - Im Schatten der Ratte

Titel: 0189 - Im Schatten der Ratte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Schatten der Ratte (1 of 2)
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nicht mehr dazu, zurückzufeuern. Eine Anzahl der Kugeln durchschlug die Tür. Er wurde zweimal getroffen, und eine Kugel erwischte durch den Spalt hindurch direkt seinen Arm. Der Alte schrie auf, taumelte drei, vier Schritte rückwärts in den Gang hinein und stürzte zu Boden. Einer der Gangster, ein schmaler, schlanker Mann sprang in Panthersätzen zur Tür, stieß sie mit dem Fuß auf und riss die MP hoch, aber es befand sich niemand mehr im Gang außer Thomas Stoverback, der regungslos auf dem Gesicht lag.
    Jetzt mochten drei Minuten, seit dem Beginn des Überfalls vergangen sein. Der Anführer riss das leergeschossene Magazin aus der MP, zerrte aus der Brusttasche seines Mantels ein Ersatzmagazin und setzte es ein.
    »Schluss!«, schrie er dem Gangster an der Kasse zu.
    Ein letztes Geldbündel flog in den Koffer, die Schlösser schnappten ein. Mit einem Fußtritt beförderte der Mann den zweiten Koffer, den er nicht brauchte, in die Halle hinein, flankte über den Schaltertisch und rannte zum Ausgang.
    Rückwärtsgehend wichen die Gangster bis zur Tür. Der Anführer und der Schmale deckten den Rückzug.
    »Jetzt!«, befahl der Chef.
    Beide ließen je eine Hand von den Maschinenpistolen, griffen in die Manteltaschen, holten runde Gegenstände hervor und schleuderten sie in die Menge.
    Die runden Gegenstände platzten mit lautem Zischen. Weißer Dampf wölkte auf: Tränengasbomben. Die beiden Dinger genügten in dem geschlossenen Raum, um ihn im Handumdrehen mit einem beißenden Nebel zu füllen.
    Klar, dass die Schüsse und die Schleie auf der Straße nicht unbemerkt geblieben waren, aber drei oder vier Minuten sind eine lange Zeit für Leute, die entschlossen handeln. Für Kopflose oder sogar nur Neugierige verstreichen sie im Nu. So sahen sich die Gangster nur einer unentschlossenen Gruppe von zwei oder drei Dutzend Personen gegenüber.
    Die Maschinenpistolen des Anführers und des Schmalen ratterten. Kugeln schrammten über den Asphalt, schlugen lange Funken und zwitscherten als Querschläger quer über die Fahrbahn.
    Wie eine Schar Hühner, in die der Habicht stößt, rannten die Menschen auseinander, nach links, nach rechts, stürzten zu Knäueln, wälzten sich auf der Erde.
    »Werft das Zeug, Jungs!«, brüllte der Chef.
    Wie vor Sekunden in der Bank, so auf dem Pflaster. Weißer Nebel wölkte hoch. Durch diesen Nebel stürzten die Gangster zu ihren Wagen, die sie nicht unmittelbar vor der Bank, sondern in der Nebenstraße geparkt hatten. Motoren heulten auf.
    ***
    Zu diesem Zeitpunkt wusste man in der General Grant Street, im Hauptquartier der Polizei von Watergap überhaupt noch nicht, dass eine knappe Meile Luftlinie entfernt die Filiale der Pennsylvania & Dakota Bank ausgeraubt wurde. Man hatte gerade festgestellt, dass die Telefonverbindung und die Elektrizitätsversorgung ausgefallen waren. Über eine eigene Funk-. Sprechanlage verfügte Watergap nicht.
    Der erste Polizist, der merkte, dass etwas Besonderes passiert war, war der Verkehrsposten an der übernächsten Kreuzung. Er sah zwei Fahrzeuge, die die Straße heruntergerast kamen, und versuchte sie zu stoppen, indem er mitten auf die Fahrbahn trat.
    Als die Wagen mit unverminderter Geschwindigkeit auf ihn zuschossen, rettete er sich mit einem Satz zur Seite, kam dabei von den Füßen und rollte über das Pflaster. Er richtete sich auf, rannte in den nächsten Drugstore hinein, um die Zentrale zu alarmieren. Der Besitzer des Drugstores stand am Telefon.
    »Ich versuche es schon!«, schrie er dem Cop zu, »aber ich bekomme keine Verbindung.«
    »Ich nehme deinen Wagen, Jack!«, rief der Polizist. Der Drugstore-Inhaber griff in die Tasche und warf ihm die Schlüssel zu. Der Cop fing sie auf und rannte hinaus.
    Er setzte den Wagen, einen Mercury, in Gang und versuchte, die Fährte der Gangster zu finden. Er sagte sich, dass sie versuchen würden, aus der Stadt herauszukommen. Auf gut Glück nahm er die Straße, die nach Norden, nach Pittston führte.
    Als er den Stadtrand von Watergap erreichte, sah er die beiden Fahrzeuge wieder vor sich. Er wunderte sich, dass er sie trotz des Vorsprungs erreicht hatte, bis er begriff, dass die Gangster langsam gefahren waren, sobald sie die nähere Umgebung des Überfalles hinter sich gebracht hatten. Auf diese Weise hofften sie, kein Aufsehen zu erregen.
    Der Beamte gab Gas, um näher heranzukommen. Er wollte die Modelle der Autos und möglichst die Nummern erkennen. Er überlegte sich, dass er versuchen

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