0191 - Damons letzter Kampf
Duellanten gekommen war.
***
Der Dämon zögerte noch, zuzustoßen und Zamorras Leben ein Ende zu bereiten. Warum? Wollte er seinen Triumph auskosten, den größten Feind der Schwarzen Familie hilflos unter sich zu haben? Oder wollte er Zamorra die Zeit geben, über seine Fehler nachzudenken?
Ja, er hatte zu viele Fehler begangen. Der erste war es im Grunde gewesen, oben am Berg in Wales nicht beim ersten Regentropfen umzukehren. Nicole war mit dem Vorschlag gekommen, da sie sich schon einmal in der Gegend befanden, nach Merlins unsichtbarer Burg zu suchen.
Zamorra war auf diesen Vorschlag eingegangen, und gemeinsam mit seiner Sekretärin und liebensgefährtin war er den Berg hinaufgekraxelt. Sie fanden Merlins Burg nicht, dafür aber einen aus dem Berg ragenden kahlen Felsbrocken, der sie bei der Berührung des Steins ins Innere einer kristallenen Grotte versetzte.
Hier hatte Zamorra den zweiten Fehler begangen. Zwei Schlafende hatten in gläsernen Schreinen gelegen - Damon und Byanca. Und neben ihnen stak in einem unbehauenen Felsbrocken ein Schwert mit einem leuchtenden Kristall. Zamorra hatte das Schwert berührt.
Daraufhin hatte abermals eine gewaltige Macht zugeschlagen und sie beide - den Parapsychologen und Dämonen wie auch Nicole - in eine andere Welt geschleudert. In diese Welt, in der er jetzt im Sand lag und Plutons Schwertspitze fühlte. In die Straße der Götter.
Nackt und ohne Hilfsmittel waren sie materialisiert. Selbst Zamorras stärkste Waffe gegen die Mächte der Finsternis, das Amulett des Leonardo de Montagne, war in der kristallenen Grotte zurückgeblieben.
Promt waren Sklavenjäger erschienen, hatten beide gefangengenommen und in Aronyx, der Hauptstadt von Grex, verkauft. Zamorra und Nicole waren getrennt worden, aber während der Meister des Übersinnlichen sich bald befreien konnte, war Nicole in den Dämonentempel gebracht worden, um dort nach Ablauf eines Mondes irgendwelchen furchterregenden Schattenmächten geopfert zu werden.
Zamorra war in den Tempel eingedrungen, um sie zu befreien, wurde aber aufgehalten. Ein. Weißer Adept aus Rhonacon, der sich als Spion eingeschlichen hatte, half ihm und erlitt dafür den Tod, aber vor seinem Sterben konnte er Zamorra noch das Versprechen abnehmen, das Land Rhonacon vor dem bevorstehenden Großangriff der Grecer zu warnen.
Zamorra hatte den nächsten Fehler begangen: er war darauf eingegangen. Denn er glaubte ja, noch Zeit zu haben. Er ging nach Rhonacon, wurde unterwegs von Thor von Asgaard aufgegriffen und zum OLYMPOS gebracht, dem Götterhort. Von dort aus wurde Rhonacon gewarnt, doch die Dämonen hörten die Warnung ab und beschlossen, Zamorra zu strafen, indem sie Nicole töteten.
Er kam noch rechtzeitig, um sie zu retten und traf dabei zum erstenmal in der Straße der Götter auf Pluton, den Feuerdämon, der wie einige andere mächtige Schwarzblütige in der Lage war, zwischen den Dimensionen zu pendeln und mit dem Zamorra auch in unserer Welt schon einmal zu tun hatte.
Inzwischen rückte das Heer aus. Im Dämonentempel fand Zamorra ein Dhyarra-Schwert ähnlich dem, das er in der Kristalïgrotte in Wales berührt hatte, und er nahm es mit sich, wenngleich der Kristall zu stark war, um von ihm benutzt zu werden. Aber sein eigener Kristall schaltete sich dazwischen und machte das Dhyarra-Schwert und seine Zauberkraft zumindest zu einem sehr geringen Teil nutzbar.
Zamorra und Nicole eilten dem grecischen Heer nach und erreichten es, als die Schlacht gerade begann. Und ein seltsamer Drang brachte Zamorra dazu, den schwarzen König persönlich anzugreifen.
Weder er noch Nicole Duval ahnten, daß sie damit einen Plan erfüllten, der im OLYMPOS ausgebrütet worden war. Zamorra und Nicole nahmen in der Straße der Götter eine Sonderstellung ein. Sie waren kaum magisch zu beeinflussen, und sie besaßen Para-Fähigkeiten. Sowohl das Dämonennest ORTHOS aus auch der OLYMPOS hatten alles darangesetzt, Zamorra auf ihre Seite zu ziehen. Er sollte jene Funktion ausfüllen, für die ursprünglich vor ein paar tausend Jahren Damon und Byanca geschaffen worden waren.
Nach dem Willen der Götter hatte Zamorra an der Spitze des rhonaconischen Heeres den Invasoren entgegenreiten sollen. Dies war nun zwar nicht geschehen, aber zum Zweikampf war es dennoch gekommen.
Und jetzt unterlag Zamorra!
Er sah wieder Pluton an. Und er sah, wie aus dessen behandschuhter Rechten Flammen flossen und sich über die Schwertklinge auf Zamorra zuarbeiteten.
Er
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