Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0194 - Die heimliche Invasion

Titel: 0194 - Die heimliche Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich, wie es seinen Leuten erging. Er konnte ein paar bei Namen nennen, von denen er wußte, daß sie seelisch weniger stabil waren als er. Dann - mit einem Schlag - verschwand der Spuk. Das war, als Plophos schließlich so weit in den Vordergrund rückte, daß er im Gewimmel der Sterne deutlich als Ziel der unheimlichen Reise zu erkennen war. Die Verwandlung vollzog sich in der Tat mit einem Ruck.
    Eben noch hatte das Auge weiter nichts als einen unter vielen Millionen Lichtpunkten sehen können, doch eine Sekunde später überschritt der Punkt die untere Grenze des optischen Auflösungsvermögens und wurde zur Scheibe.
    Von da an verflog die Zeit wie im Flug. Porro hörte immer noch nichts von seinen Leuten. Für die Dauer des Fluges war jeglicher Funkverkehr untersagt. Der Raum wimmelte von plo-phosischen Raumschiffen, und im Weltall trug selbst ein winziger Sender ungeheuer weit. Plophos wuchs rasch. Porro hatte den Eindruck, die Konturhülle werde auf den Planeten hinunterstürzen und zerschmettert werden. Er wartete, bis ein schwaches Leuchten des Konturfeldes ihm anzeigte, daß es auf die Gasfetzen der obersten Atmosphäreschichten stieß. Dann veränderte er den Kurs seines Fahrzeugs und ließ es schräg in die Lufthülle von Plophos eindringen. Von der Nachmittagssonne beschienenes Land glitt unter ihm hinweg. Die Konturhülle sank jetzt rasch, und als sie die Tag-Nacht-Linie überschritt, betrug ihre Flughöhe nicht mehr als zehn Kilometer. Porro schaltete den Ultrarot-Sucher ein. Die Nacht war noch jung. Der Boden strahlte die tagsüber aufgenommene Wärme ab. Das Bild auf dem zehnmal zehn Quadratzentimeter großen Schirm war klar und deutlich.
    Porro atmete auf. Am Rand des Bildschirms erschienen die charakteristischen Konturen der Berge, in denen vor langen Jahren ein Mann namens Arthur Konstantin, ohne es zu wissen, eine der Grundlagen des Unternehmens Maulwurf geschaffen hatte.
    Porro hatte seine Geschwindigkeit nun so gedrosselt, daß die Konturhülle kaum mehr leuchtete. Es gab jetzt nichts mehr zu befürchten. Das Bergland unter ihm, obwohl nicht weiter als ein paar Kilometer von New Taylor entfernt, war völlig menschenleer. Als die Umrisse von Big Ben, einem der höchsten Berge auf Plophos, schräg unter ihm auftauchten, betätigte Porro die Steuerung ein letztesmal, drückte sein kleines Fahrzeug nach unten und fand ohne Schwierigkeit das Plateau, zweihundert Meter über dem Fuß des Berges, das das Ziel der Reise war. Sanft setzte die Hülle dicht vor der rückwärtigen Felswand auf. Porro nahm sich Zeit, das Bild der steilen Felswände und der schwarzen Schrunde und Klüfte in sich aufzunehmen. Im milden Licht der Sterne wirkten die Berge wie ein Ausschnitt aus der Landschaft eines feindlichen, ungastlichen Planeten. Niemand, der hier mit blinden Geräten notlandete, konnte vermuten, daß nur eine Fahrtstunde 'entfernt eine Stadt lag, deren Bevölkerung in die Hunderttausende ging.
    Porro betätigte schließlich den Auslöseknopf des Kodegebers, den er wie eine Armbanduhr am linken Handgelenk trug. Noch einmal stieg seine Spannung, als er sich fragte, was passieren würde, wenn die alten Mechanismen nicht mehr funktionierten.
    Dann erschien vor ihm in der glatten Wand ein feiner Spalt, der sich rasch vergrößerte. Sekunden später war die Öffnung groß genug für Porros Fahrzeug. Er hob es vom Boden ab und ließ es durch das Felsentor in das finstere Innere des Bergs hineingleiten.
    Nacheinander trafen die übrigen Leute ein. Vielen unter ihnen, besonders den Frauen, sah man die psychische Belastung des Fluges an. Inzwischen hatte Porro jedoch den alten Geheimdienststützpunkt zu neuem Leben erweckt. Das Licht brannte in den Gängen und Hallen, die in verwirrender, labyrinthartiger Anordnung angelegt waren, und Radiatoren vertrieben die Kälte, die sich im Laufe der Jahre im Fels eingenistet hatte. Das Empfinden von Wärme und Behaglichkeit ließ die Männer und Frauen die überstandenen Ängste rasch vergessen. Porro allerdings handelte keineswegs uneigennützig.
    Es blieb ihm gar nichts anderes übrig, als seine Leute so schnell wie möglich wieder auf Trab zu bringen. Sie hatten eine Menge Aufgaben vor sich liegen, und eine, die unter keinen Umständen auf die lange Bank geschoben werden durfte, war die, Guri Tetrona von der erfolgten Landung im Geheimstützpunkt Plophos in Kenntnis zu setzen.
    „Ich brauche einen Mann", erklärte er, nachdem er seine Leute davon überzeugt hatte, daß

Weitere Kostenlose Bücher