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0194 - Wenn alle Teufel tanzen

0194 - Wenn alle Teufel tanzen

Titel: 0194 - Wenn alle Teufel tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wenn alle Teufel tanzen
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Stoff von den Beinen.
    Gay schlug sich ein paar Funken von seinem Anzug, rieb die Glut an zwei schwelenden Brandflecken mit den Fingern aus und rang keuchend nach Luft. Plötzlich brauste eine schwarze Limousine an den Straßenrand heran. Ein großer, grauhaariger Mann in der Uniform eines Captains kam mit weiten Schritten näher. Die Polizisten grüßten, erklärten und deuteten auf Gay.
    Der Captain kam zu ihm und schüttelte ihm die Hand. Es war der Revierleiter des 38, Reviers. Er kannte Gay seit langen Jahren, denn immer war Gay in diesem Bezirk erwischt worden.
    »Ich danke Ihnen, Robins«, sagte der Captain. »Wir werden Ihnen das nicht vergessen.«
    Verwirrt erwiderte Gay den Händedruck. »Aber, Sir«, stotterte er, »ich muß mit zum Revier! Sie haben mich bei Nalls erwischt, wie ich zwei Feuerzeuge…«
    Der Captain winkte ab. »Mann, sehen Sie nicht, was los ist? Eine große Düsenmaschine ist in diese Straße gestürzt. Großalarm für alle Feuerwehren Groß-New Yorks! Sehen Sie sich um, wo Sie helfen können. Wir brauchen jetzt jeden Mann!«
    Er drehte sich auf dem Absatz um, rief den wartenden Polizisten ein paar knappe Befehle zu und sprang in die schwarze Limousine, die langsam anfuhr.
    Gay rieb sich mit der rechten Hand über sein Gesicht. Ein unbeschreiblicher Lärm herrschte rings um ihn her. Verwundert sah er, daß die nackte Betonfassade des Bürohauses lichterloh in Flammen stand. Zwei Treibstofftanks der abgestürzten Maschine hatten die Fassade über und über mit Treibstoff bespritzt. Jetzt stand sie in Flammen wie eine riesige Fackel.
    Menschen strömten schreiend zur Tür heraus. Gay hob den Kopf und sah, daß der Dachstuhl brannte.
    Er zuckte die Achseln und ging ein paar Schritte auf dem Bürgersteig weiter. Um seine eigene Behausung lohnte es sich nicht zu sorgen. Das möblierte Zimmer lag zwar auch in dieser Straße, aber die ganze Einrichtung war zusammen keinen Whisky wert.
    Vielleicht sollte er wirklich versuchen, sich irgendwie nützlich zu machen. Er blieb stehen und blickte sich wieder um. In ununterbrochener Folge heulten die Sirenen von Rettungsfahrzeugen, die von überall herzukommen schienen.
    Auf der anderen Seite der Straße entdeckte Gay ein niedriges Gebäude. Aus dem zum Teil eingedrückten Dach ragte ein breitflächiges Stück Metall heraus, das aussah, wie ein Teil einer Tragfläche von einem großen Flugzeug. Das Gebäude hatte nur drei Stockwerke, und es stand bereits herab bis zum ersten in Flammen. Schrien da nicht Menschen um Hilfe? Winkte dort nicht jemand am Fenster der zweiten Etage?
    Gay besann sich nicht länger. Er riß seine Krawatte herab, warf sie achtlos auf die Straße und öffnete den obersten Hemdknopf. Obgleich es immer noch matschigen Schnee regnete, war ihm warmgeworden. Er lief über die Straße hinüber und riß die Tür der Kneipe auf, die sich im Parterre befand.
    Ein Mann, der einen schmutziggrauen Pullover trug, stand hinter einer Registrierkasse und stopfte eilig Münzen und Geldscheine in seine Hosentaschen. Gay dachte, es könnte der Besitzer sein. Das Gesicht kam ihm bekannt vor, aber er nahm sich nicht die Zeit, darüber nachzudenken, Mit ein paar weiten Sätzen hatte er die Gaststube durchquert und lief in den Flur des Treppenhauses, der nur durch eine dünne Tür von der Gaststube getrennt war. Gay keuchte die Treppen hinan.
    Je höher er kam, um so dichter wurde der beißende Qualm, der sich langsam die Treppe herabwälzte. Hustend drang Gay weiter vor.
    Er gelangte mit tränenden Augen in einen Flur. In Qualm und Rauch taumelte ihm eine Frau entgegen, die ein kleines Kind auf dem Arm hielt. Gay packte sie am linken Arm und zog sie hinter sich her zur Treppe. Das Knistern der weiter oben züngelnden Flammen zwang ihn zu schreien: »Hier ist die Treppe! Laufen Sie hinunter!«
    Die Frau gab keine Antwort. Er sah aber, daß sie im dichter werdenden Qualm treppabwärts verschwand. Gay drehte sich um und lief in ein Zimmer hinein, dessen Tür offenstand.
    Hustend zog Gay die Tür zu, lief zum Fenster und beugte sich weit hinaus. Tief sog seine Lunge die frische Luft ein. Eine halbe Minute brauchte er, um sich zu erholen.
    Unwillkürlich entfuhr ihm ein Ausruf des Schreckens. Neben dem Fenster lag der Körper eines alten Mannes. Die glanzlosen Augen starrten bewegungslos nach oben. Das Gesicht war schmerzverzerrt. In der Brust steckte ein Klappmesser.
    ***
    Als der schlimmste Krach vorüber war und draußen nur noch ein dumpfes Brausen

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