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0194 - Wenn alle Teufel tanzen

0194 - Wenn alle Teufel tanzen

Titel: 0194 - Wenn alle Teufel tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wenn alle Teufel tanzen
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der Leichnam von Lac Leary gelegen. Lange Zeit standen die beiden jungen Männer vor dem grausigen Fund.
    Schließlich räusperte sich Bill, »Du hast doch die richtige Nase gehabt, Gay, Wenn du nicht so eigensinnig gewesen wärst, hätten wir die Bude nicht durchsucht.«
    Gay räusperte sich. Er hatte einen ekelhaften Geschmack im Munde. Aber er wagte nicht, in der Nähe eines Toten auszuspucken. Mit leicht zitternden Fingern kramte er die Zigaretten hervor, die er sich in der Kneipe gekauft hatte, und bot Bill eine an. Sie bedienten sich beide.
    »Wir sind noch nicht fertig. Noch die Kästchen und der andere Kram! Wir müssen jede Kiste und jeden Koffer aufmachen.«
    Sie machten sich an die Arbeit. Abwechselnd hielt einer die Taschenlampe während der andere die Behältnisse öffnete. Ihre Überraschung wurde von Mal zu Mal größer, »Mensch, haben die zusammengeklaut!« sagte Gay treuherzig, als sie einen knappen Überblick gewonnen hatten.
    »Ja«, stimmte Bill zu. »Das bringt sie für mindestens zehn Jahre hinter Gitter. Und wegen der Geschichte mit Leary wird wohl einer auf den Stuhl gehen. Oder gar mehrere, wenn sie mit daran beteiligt waren.«
    »Vorher freßt ihr beide ein halbes Kilo Blei!« sagte eine kalte Stimme in ihrem Rücken. »Hände hoch, los, Tempo, sonst knallt’s!«
    Gay fühlte, wie sich seine Kopfhaut fröstelnd zusammenzog.
    ***
    Die einzigen, die sich in jener Nacht die Mühe machten, über den Trümmerhaufen hinweg in die Einfahrt zu klettern, waren natürlich wir. Horace hatte Martens einem Streifenwagen überlassen, dessen Besatzung versprach, ihn beim nächsten Revier einzuliefern.
    Von der Einfahrt bis zu dem weiter rechts liegenden Schuppen waren es bestimmt noch 40 Schritte. Aber als wir endlich den Trümmerhaufen überwunden hatten, hielt ich Phil und Horace zurück.
    »Vorsicht!« raunte ich ihnen zu.
    »Mir war, als hätte ich da in einer Ritze des Schuppens einen Lichtschimmer gesehen.«
    »Vielleicht sind die anderen von der Bande drin!« rief Horace leise.
    »Gut möglich!« nickte ich. »Auf jeden Fall müssen wir jetzt besonders vorsichtig sein.«
    Wir schlichen zuerst an der Rückseite des Versicherungsgebäudes entlang. Die ganze Fassade war naß und schwarz von Qualm. Aber ein Feuer war hier nirgends mehr zu entdecken. Offenbar hatte hier die Feuerwehr einen bereits im Entstehen begriffenen Brand noch rechtzeitig löschen können.
    Von dem Punkt an, der dem Schuppen am nächsten war, schlichen wir geduckt über den Hof. Wir erreichten die seitliche Längswand der Bude und sammelten uns dort wieder, nachdem wir nacheinander auf Zehenspitzen den Hof überquert hatten. Langsam huschten wir an der Wand entlang bis nach hinten. Wir fanden zwar keine Tür, aber Phil hatte seine glücklichen Minuten. Er winkte und zeigte auf zwei lose Bretter.
    Wir konnten sie mit der nötigen Vorsicht geräuschlos auseinanderschieben. Dann zwängten wir uns nacheinander durch. Phil hatte sogar eine Taschenlampe bei sich. Nachdem wir ein paar Minuten schweigend in die Finsternis hineingelauscht hatten, knipste er sie an.
    Wir befanden uns im hinteren Raum des Schuppens. Ganz vorn rechts sah ich einen schwachen Lichtschein durch die Ritzen der Bretter schimmern. Phil deckte seine Lampe mit der Hand so ab, daß wir gerade noch einen schmalen Lichtstreifen auf dem Boden hatten.
    Je näher wir der Stelle kamen, desto deutlicher wurde ein Murmeln, das von jenseits der Wand kam. Ich suchte die Wand ab und konnte nichts finden.
    Aber deutlich hörten wir drei, daß jemand hinter den Brettern wütend schrie: »Ihr Schnüffler! Ich bin nicht dran schuld, daß ihr jetzt ins Gras beißen müßt! Wer hat euch gesagt, daß ihr hier herumschnüffeln müßt. Ich vielleicht, he?«
    Er bekam offenbar keine Antwort, denn es blieb alles still. Gleich darauf fuhr derselbe Mann fort: »Hedda, geh nach vorn und hole mir das große Beil neben der Tür! Eine Pistole macht zuviel Lärm!«
    »Hören Sie!« sagte eine andere Stimme, die sich sehr jung anhörte.
    Aber sie wurde von einer schleimigen Männerstimme grob unterbrochen. »Knife, in meiner Gegenwart keine Morde! Lassen Sie mich erst wieder raus. Dann ist es mir egal, was Sie machen!«
    »Ich kann jetzt nicht hier weg!« schrie der erste Sprecher, noch immer so wütend, daß seine Stimme sich überschlug. Aber ich konnte ihm nicht weiter zuhören, denn Phil zog mich am Ärmel.
    Ich folgte ihm. Durch eine Tür gerieten wir in einen Raum, der ganz vorn im Schuppen

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