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0195 - Eine schaurige Warnung

0195 - Eine schaurige Warnung

Titel: 0195 - Eine schaurige Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gischtspritzer verflüchtigten, sah er, wie der Hund zusammenbrach. Der Hieb hatte ihn empfindlich an der Schnauze getroffen.
    Aber er kam wieder hoch.
    Und auch der zweite Bluthund war so nahe heran, daß er schon springen konnte.
    Nicole drehte durch. »Neinnnn! Nicht!« schrie sie und klammerte sich an Eric fest.
    Auch er wußte nicht mehr, was er machen sollte. Im Augenblick höchster Gefahr erlebten beide etwas, das die Situation grundlegend änderte und womit niemand von ihnen im Traum gerechnet hatte…
    ***
    Glenda Perkins, meine Sekretärin, war schon weg, als das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte. Meine Hand, die nach dem Mantel greifen wollte, blieb auf halbem Wege stehen. Sollte ich abheben oder nicht?
    Mein Pflichtbewußtsein siegte, ich hob den Hörer von der Gabel und meldete mich.
    »Ah, ich dachte, Sie hätten schon Feierabend gemacht«, motzte mich Sir James Powell, mein Chef, an.
    »Eigentlich stünde es mir zu«, erwiderte ich.
    »Reden Sie keine Opern. Kommen Sie rüber.« Damit legte er auf.
    Opern singt man! dachte ich und verzog das Gesicht. Wenn der Alte so sprach, lag wieder etwas in der Luft. Und das paßte mir überhaupt nicht. Hoffentlich gab es nicht noch Nachwirkungen vom letzten Fall, da hatte es sich schließlich indirekt um das Geschlecht der Windsors gedreht, und der Adel ist empfindlich, wenn man seine Kreise stört. Allerdings hatten Suko und ich uns aus der näheren Umgebung der Windsors herausgehalten. [1] Den Mantel ließ ich hängen, durchquerte Glendas Zimmer, wo die Schreibmaschine sorgfältig abgedeckt war, und stieß an der Tür fast mit Suko zusammen.
    Der Chinese, inzwischen bei Scotland Yard als Inspektor tätig, machte große Augen. »Du bist noch so arbeitswütig?«
    »Nein, aber der Alte.«
    »Viel Spaß. Soll ich dich begleiten?«
    »Davon hat er nichts gesagt.«
    »Dann warte ich solange.«
    »Kannst du machen.«
    Im Flur begegneten mir einige Kollegen, die zu den Lifts strebten.
    Ich hoffte nur, daß die Unterredung nicht zu lange dauerte.
    Das Büro des Superintendenten war überheizt. Wie immer hockte Sir James leicht verbiestert aussehend hinter seinem Schreibtisch.
    Diesmal lag keine Akte vor ihm, sondern Fotos. Als ich den Raum betrat, hielt er sie hoch, allerdings so, daß ich nur die Rückseite davon zu sehen bekam.
    »Setzen Sie sich.«
    Ich ließ mich auf meinem edelsten Körperteil nieder und wartete auf die unvermeidliche Eröffnung.
    Die kam auch. »Sie kennen Jack Smith?«
    »Möglich.«
    »Ich meine den Jack Smith, der hier von den Kollegen auch Smitty genannt wird.«
    »Natürlich, Sir. Den kenne ich. Hat ja fast mit mir angefangen, der Gute. Vor einigen Wochen sah ich ihn zum letztenmal. Wir trafen uns in der Kantine. Smitty wollte nach Schottland in Urlaub fahren und war völlig aus dem Häuschen. Wäre ich übrigens auch, Sir, wenn ich mal Urlaub bekäme.«
    »Ja, nach Vernichtung der Mordliga.«
    »Ich wollte eigentlich nicht bis zum Rentenalter warten, Sir.«
    »Wenn Sie diese Berufsauffassung haben, können Sie gleich gehen«, konterte mein Chef, wechselte dann jedoch das Thema und kam auf Smitty zurück. »Jack Smith ist auch nach Schottland gefahren. Nur kam er nach seinem Urlaub nicht zurück. Man begann, sich Sorgen zu machen, und schließlich, als Smitty, unauffindbar blieb, schalteten wir uns ein. Zwei Kollegen flogen nach Schottland, erreichten auch nichts. Vor vier Tagen schließlich fand man unter einem Abfallhaufen das, was von Smitty übriggeblieben war.«
    Schon bei den ersten Worten des Superintendenten hatte sich bei mir der Magen zusammengezogen. Als er mir die Fotos überreichte und ich sie umdrehte, wich das Blut aus meinem Gesicht.
    Auf einem Bild sah ich einen bleichen Totenschädel mit leeren Augenhöhlen, auf dem anderen entdeckte ich ein Skelett, das kopflos war. Für mich bestand kein Zweifel, daß Kopf und Skelett zusammengehörten.
    »Verdammt«, flüsterte ich, und meine Stimme klang rauh dabei.
    »Wie war das möglich?«
    Der Superintendent hob die Schultern. »Wir wissen es nicht. Aber Sie werden es herausfinden, John. Denn das fällt in Ihren Bereich. Fahren Sie nach Schottland, und klären Sie den schrecklichen Mord auf.«
    »Steht es denn fest, daß dieser Schädel und das Skelett von Smitty sind?«
    »Ja. Das hat ein Zahnarzt anhand des Zahnschemas und der behandelten Zähne herausgefunden.«
    »Natürlich.« Ich war noch immer wie vor den Kopf geschlagen.
    Lieber Himmel, was hatte sich Smitty auf seinen

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