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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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fünfundzwanzig Brillanten an den Mann bringen wollte. Ich stellte ihn vor die Wahl entweder eingesperrt zu werden oder den ganzen Ramsch sofort abzuliefem. Nun, er zog das Letztere vor.«
    »Und was dann?«, fragte mein Freund neugierig.
    »Der Rest war einfach. Ihr erinnert euch doch, dass ich meinen vorjährigen 20 Urlaub in Miami verlebte. Glaubt ihr, ich hätte im ›Palace Hotel‹ das Appartement bezahlt? Irgendwie musste die schöne Liz sich ja erkenntlich zeigen, vor allem, weil ich auch den Mund darüber hielt, auf welche Art das Armband geklaut worden war. Na, schweigen wir darüber. Ich habe es ihr versprechen müssen.«
    »Du bist ein Gauner, Neville«, meinte Phil. »Die ganzen Staaten haben sich über die Geschichte den Kopf zerbrochen, und du hast dir eines gegrinst.«
    »Hätte ich etwa weinen sollen?«
    Dagegen war nicht anzukommen. Nevilles Methoden waren nun einmal reichlich unorthodox, aber sie führten immer zum Ziel.
    Unterwegs nahmen wir noch ein paar Drinks, brachten unseren Freund zu seiner Wohnung, und dann machten auch wir, dass wir ins Bett kamen.
    ***
    Um fünf Uhr morgens wachte ich auf und hatte, wie das manchmal so geht, einen glasklaren Kopf. Ich wusste plötzlich haargenau, wie die verschiedenen Ereignisse zusammenhingen. Eine Gang hatte vor drei Monaten einen großangelegten Einbruch bei dem Juwelier Demone in Detroit ausgeführt und die Beute vorläufig einmal aufgehoben. Erst kürzlich musste diese nach New York und zu dem alten Hehler Carimian gebracht worden sein. Davon hatte das Syndikat und damit Amiglio Wind bekommen.
    Erstens passte es diesen Leuten nicht, dass eine auswärtige Gang New York als Absatzmarkt für heiße Juwelen benutzen wollte, und zweitens war der Wert so bedeutend, dass er einen Gewaltstreich lohnte. Es wurde also bei Carimian eingebrochen, aber unglücklicherweise erwachte der Alte, und aus dem Einbruch, der niemals an die große Glocke gekommen wäre, wurde plötzlich ein Mordfall.
    Die Detroiter Gangster, die sich geprellt sahen, wussten offensichtlich, wer für den Streich verantwortlich war. Sie reagierten blitzschnell, wenn auch ungeschickt. In der ersten Wut unternahmen sie einen Mordanschlag auf Amiglio, der nur zu gut glückte. Was sie aber bestimmt nicht dadurch erhalten hatten, waren die Steine, auf die es ihnen doch in der Hauptsache ankam.
    Wie hatte ich das nur übersehen können?
    Ich griff zum Telefon, rief das Office an und wirbelte den Nachtdienst durcheinander. Fünf Minuten später wusste ich, dass Amiglio in der 115. Straße West, nicht weit vom Central Park, ein eigenes Haus bewohnt hatte. Er war Junggeselle gewesen, wohnte jedoch angeblich mit einer Tante zusammen, die ihm den Haushalt führte.
    Nicht weit von der 115. Straße, und zwar in der Seventh Avenue, war die nächste Polizeistation. Ich rief sie sofort an und bat den Lieutenant, das Haus Nummer 107 unter Bewachung zu stellen.
    »Einen Augenblick.« Es dauerte eine halbe Minute, und dann meldete der Lieutenant sich wieder. »Sie kommen zu spät, Mr. Cotton. Vor zehn Minuten wurden wir über den Notruf alarmiert. Eine Frau rief, es seien Einbrecher im Haus. Als der sofort losgeschickte Streifenwagen ankam, war die Wohnung leer, aber sowohl der Schreibtisch als auch ein Wandsafe im Schlafzimmer des Hausbesitzers waren aufgebrochen. Von den Einbrechern fehlt jede Spur. Wir wissen auch nicht, ob etwas gestohlen wurde und was. Ich habe die Meldung zum Hauptquartier durchgegeben, wo man versprach, schnellstens ein paar Leute zu schicken.«
    »Sie wissen doch, dass Lucio Amiglio ein As des Syndikats war und gestern bei einem vorgetäuschten Unglücksfall ermordet wurde.«
    »Ja, ich habe das gerade erfahren. Man hatte im Hauptquartier übersehen, uns davon Mitteilung zu machen.«
    »Ich komme selbst hin, um mir die Sache anzusehen«, sagte ich und sprang aus dem Bett.
    Die kurze Strecke bis zur 115. Straße legte ich in knapp fünfzehn Minuten zurück.
    Gleichzeitig mit mir kam ein Wagen vom Hauptquartier in der Center Street mit Einbruchsspezialisten und Fingerabdruckleuten. In der Halle empfing uns eine mindestens achtzigjährige Frau mit ungeheuerer Hakennase und einem schwarzen Spitzenhäubchen auf dem kahlen Kopf. Sie war weder aufgeregt noch ängstlich, sondern nur ungehalten darüber, dass man gewagt hatte, bei ihr einzubrechen.
    Sie schimpfte über die Gangster, die ihr mit ihren schmutzigen Schuhen den frisch gereinigten Teppich ruiniert und die Schreibtischschubladen

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