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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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unterbinden konnte.
    Das Syndikat ist unser Todfeind, und eigentlich hätten wir uns darüber freuen müssen, dass eines seiner prominentesten und unangreifbarsten Mitglieder auf einwandfreie Art und Weise zu Tode gekommen war.
    Trotzdem schrillten die Klingeln im Gebäude des FBI.
    Ein tödlicher Unfall eines Boss des Syndikats ist nur in den seltensten Fällen ein Unfall. Meistens ist es Mord, und dieser Mord löst dann erfahrungsgemäß eine Serie von Vergeltungsmaßnahmen aus.
    Eine Minute später bereits waren wir im Office von Mr. High versammelt: Phil, Neville, Basten, Walter,Verbeek, Fox und eine Reihe anderer Kameraden.
    »Soeben wurde der Bentley von Lucio Amiglio an der Kreuzung der 149. Straße mit der Melrose Avenue von einem Omnibus der CTA-Linie gerammt und vollkommen zertrümmert. Amiglio, sein Sekretär Roberto Kolatzki und der Fahrer wurden auf der Stelle getötet. Der Omnibus wurde nur leicht beschädigt und raste die Third Avenue hinunter. Der wird zurzeit von sämtlichen verfügbaren Streifenwagen verfolgt. Ich brauche wohl keine Erläuterungen zu geben. Cotton, Decker, Basten und Walter begeben sich so schnell wie möglich an den Ort des Unfalls… oder des Mordes. Die anderen bleiben in Bereitschaft. Die Nachtbereitschaft wird vorläufig verdoppelt. Höchste Alarmstufe.«
    Zwei Minuten später brausten wir in meinem Jaguar am Central Park-West entlang, über die Eight Avenue nach Osten, überquerten den Harlem River und bogen in die 149. Straße ein. Es war eine Höllenfahrt, aber ich wusste, was unter Umständen davon abhängen konnte, dass wir rechtzeitig ankamen.
    Zu oft schon hatten wir es erlebt, dass die Polizei und auch das FBI nichts mehr feststellen konnte, weil man alle Spuren verwischt hatte.
    Als wir mit quietschenden Bremsen und schlitternd zum Halten kamen, waren bereits sieben Streifenwagen der City Police angekommen und die ganze Kreuzung abgesperrt. Der Bentley lag vollkommen zertrümmert genau vor dem Eingang der BMT-Untergrundbahnstation. Daneben hatte man die Toten auf das Straßenpflaster gelegt und mit ein paar Tüchern zugedeckt.
    Lieutenant Belmore von der 203. Police Station in der Third Avenue hatte die erforderlichen Maßnahmen getroffen und wartete im Übrigen ab.
    Die Erleichterung, mit der er uns begrüßte, war offensichtlich.
    »Haben Sie Zeugen?«, fragte ich zuerst.
    »Ja, den Verkehrspolizisten, der hier Dienst hat, und verschiedene Passanten. Wir haben die Leute vorsichtshalber festgehalten.«
    Wir nahmen uns zuerst den Polizisten vor.
    »Der Bentley kam in scharfem Tempo aus der 149.Straße«, berichtete er. »Die Verkehrsampel stand auf Grün, und er hatte freie Fahrt. Als er sich mitten auf der Kreuzung befand, raste ein Omnibus aus der Third Avenue, überfuhr das Rotlicht und prallte mit dem Bentley zusammen, den er genau in der Flanke fasste. Der Bentley wirbelte zweimal um seine Achse, überschlug sich und prallte gegen einen Lichtmast, den er abrasierte. Sie können das da drüben sehen. Der Omnibus, der merkwürdigerweise bis auf den Fahrer und einen Passagier leer war, schlitterte, fing sich wieder, steigerte das Tempo und raste weiter, die Third Avenue hinunter. Ich,lief sofort zur Notrufsäule an der U-Bahnstation und gab Alarm. Dann befreite ich mit Hilfe von Passanten und den Besatzungen der ankommenden Steifenwagen die Insassen des Bentley, aber diese waren bereits tot. An Hand der Nummer und der Legitimation konnten wir die Personalien feststellen.«
    »Hatten Sie den Eindruck, dass es ein echter Unfall war, oder besteht die Möglichkeit, dass der Bus den Wagen mit Absicht rammte?«, fragte ich.
    »Zuerst glaubte ich, der Busfahrer wäre betrunken gewesen, aber die sichere Art, mit der er jedem Hindernis auswich und flüchtete, belehrte mich eines anderen. Dazu kommt, dass er um diese Zeit, in der alle Busse dicht besetzt sind, fast leer war. Wenn Sie mich fragen, so sage ich: Es war Mord.«
    Die Passanten sagten, mit geringen Abweichungen dasselbe aus.
    Als wir dann hinüber zu dem zertrümmerten, auf der Seite liegenden Wagen schritten, kam die Mordkommission der Stadtpolizei. Zu meinem Bedauern war es Mordkommission 5, deren Leiter, Lieutenant Roy Negro, mir bekannt, aber nicht gerade mein Freund war. Er hatte eine Eigenschaft, die kein Polizeimann haben sollte.
    Er war eigensinnig und zu sehr von seiner Unfehlbarkeit überzeugt.
    »Na, Mr. Cotton und Mr. Decker, sind Sie auch schon da?«, fragte er ironisch. »Seit wann werden derartige

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