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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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Mann da Krach gegeben. Er hätte es bis auf die Straße hören können.«
    »Hast du ihn wieder Weggehen sehen?«, fragte ich den Jungen, aber der schüttelte den Kopf.
    »Nein, aber ich habe mich auch nicht mehr um ihn gekümmert.«
    »Es ist gut, Miss…«, sagte Crosswing.
    »Elsie Hubbel. Ich wohne gleich hier nebenan.«
    »Es ist gut, Miss Hubbel. Sie werden Ihre Aussage noch zu Protokoll geben müssen. Ich lasse Sie jetzt wieder an Ihre Arbeitsstelle fahren«, Crosswing lächelte das Mädchen aufmunternd an.
    »Dann seien Sie so freundlich, dort ausrichten zu lassen, dass es sich nicht um mich handelte«, bat sie. »Meine Chefin ist nämlich sehr misstrauisch.«
    Der Sergeant bekam die nötige Anweisung, und Elsie zog erleichtert ab.
    »Und nun zu Ihnen, mein Lieber«, wendete Crosswing sich an den dicken Kerl, der merkwürdigerweise den Mund gehalten hatte.
    »Es ist alles Lüge. Ich bin gestern Abend nicht hier gewesen. Ich lag zu Hause im Bett.«
    Einer der Fingerabdruckleute flüsterte dem Lieutenant etwas ins Ohr. Bellery sträubte sich zwar, aber er musste seine dicken Pranken auf das Stempelkissen und dann auf einen Bogen Papier drücken. Zwei Minuten später stand fest, dass er seine Abdrücke auf dem Schreibtisch des Pfandleihers hinterlassen hatte.
    Zuerst wollte er toben, und dann verlegte er sich aufs Bitten. Der vorher so unverschämte Bursche flehte weinerlich und beteuerte immer wieder seine Unschuld. Das half ihm nichts. Die Handschellen klickten, und er wurde weggeschafft.
    Während Lieutenant Crosswing und seine Leute noch blieben, um die letzten Formalitäten zu erledigen, startete ich meinen Jaguar und fuhr zusammen mit Phil nach der Elizabeth Street. Ich brauche darüber nichts anderes zu sagen, als dass es die Parallelstraße der Bowery ist und am Rande von Klein-Italien liegt. Es ist so ziemlich die schlechteste Gegend, die es in New York gibt.
    Dementsprechend war auch Nummer 123, ein fünfstöckiges Haus, das trotzdem den Eindruck einer Baracke machte. Bevor wir eintraten, mussten wir zuerst einen Schwarm von Kindern und Halbstarken von den Treppenstufen jagen.
    »Wer von euch weiß, wo Joseph Bellery wohnt?«, fragte ich.
    »Was bekomme ich dafür?«, fragte ein zwölfjähriges Mädchen und streckte die schmutzige Hand aus.
    Ich zeigte ihr einen halben Dollar, den sie verächtlich ansah, aber sie bequemte sich trotzdem.
    »Im vierten Stock rechts. Sein Name steht an der Tür.«
    Sie bekam ihre fünfzig Cent und zog sofort ab. Ich überlegte mir, was sie sich wohl dafür kaufen würde. Bonbons auf keinen Fall.
    Wir kletterten die dunkle Stiege hinauf, und als wir den vierten Stock erreicht hatten, musste ich die Taschenlampe zu Hilfe nehmen. An einer der acht Türen stand mit Kreide gekritzelt der Name J. Bellery.
    Die Tür war verschlossen, aber das Schloss so lächerlich einfach, dass mein Unversaldietrich ohne Weiteres fasste.
    Drinnen gab es ein ungemachtes Bett, einen Schrank, eine Kommode, einen Tisch, auf dem noch eine leere Ginflasche und zwei Gläser standen, und einen halb zerbrochenen Spiegel. In der Ecke standen ein Gaskocher und ein paar Töpfe und Pfannen.
    Während wir uns noch in der trostlosen Umgebung umsahen, ging eine Tür zum Nebenzimmer auf und eine Frau erschien auf der Schwelle. Sie trug einen fleckigen, zerrissenen Schlafrock, hatte ein von Lastern verwüstetes Gesicht, obwohl sie bestimmt nicht älter als fünfundzwanzig Jahre war. Ihr Haar besaß eine Farbe, die man nicht definieren konnte. Ursprünglich mochte es dunkelblond gewesen sein. Dann war es hellblond und später rot gefärbt worden. Von alledem war etwas übrig geblieben, und jetzt war sie gescheckt wie eine bunte Katze.
    »Was wollen Sie?«, keifte sie uns an.
    »Polizei. Sind Sie Mrs. Bellery?«
    »Gott sei Dank nicht. Den Lump würde ich nicht mal geschenkt heiraten.«
    »Was tun Sie dann hier und in diesem Aufzug?«
    »Ich wohne nebenan und mache ihm jeden Tag sein Zimmer in Ordnung. Wenn ich es nicht täte, wäre er schon längst im Dreck erstickt.«
    »Wissen Sie zufällig, wo er gestern Abend war?«
    »Zu Hause jedenfalls nicht. Ich hörte ihn gegen neun Uhr Weggehen, und um zwölf war er noch nicht zurück.«
    »Können Sie das beschwören?«
    »Ja, aber wissen Sie, ich habe mit dem Gericht nicht gerne etwas zu tun.«
    Das konnte ich mir lebhaft denken, aber wir konnten ihr den Gefallen nicht tun.
    Sie hieß Molly Pronto und ging einem anrüchigen Gewerbe nach. Von Bellery wusste sie nur,

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