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0197 - Horror-Träume

0197 - Horror-Träume

Titel: 0197 - Horror-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vonnöten gewesen wäre.
    Die aber dürfte, wie van Meulen seine ganz persönliche Situation einschätzte, noch einige Zeit auf sich warten lassen.
    »Verdammt«, knurrte er und ballte die Hände. Macht zu träumen! Alles für die Katz! Dieser verdammte Teufel hatte ihn ganz schön hereingelegt. Ihn und seine Adepten …
    Langsam drehte Art van Meulen sich im Kreis. Der Kellerraum war verwüstet. Die Adepten lagen zusammengesunken am Boden, als sei kein Leben mehr in ihnen. Der Altarstein war zersprungen.
    Alles umsonst! Dieser Gedanke allein tobte hinter seiner Stirn. Irgendwann hatte er ein uraltes Buch gefunden und in ihm Anleitungen zur Beschwörung verschiedener Dämonen entdeckt. Viele Monate hatte er benötigt, um den geforderten Ablauf der Zeremonien zu verstehen, noch längere Zeit, um sich einen magischen Zirkel zu verschaffen. Er war der Hexenmeister, die anderen seine Adepten. Die waren sogar erfreut gewesen, daß sie keine finanziellen Opfer zu bringen brauchten wie bei anderen magischen Clubs, in denen die Hexenmeister ihre Gläubigen schlicht und einfach ausnahmen und in die Wüste schickten. Art van Meulen hatte an deren Geld kein Interesse. Ihm ging es um mehr: um die wirkliche Anwendung schwarzer Magie und um das Erringen von Macht. An Geld würde er dann von selbst kommen.
    Seine Adepten folgten ihm auf jedes Wort. Ganz allmählich bereitete er sie auf das Kommende vor. Und eines Tages war es soweit. Die Beschwörung eines mächtigen Dämons wurde in Angriff genommen.
    Art von Meulen, der Magier, benutzte die Geisteskraft seiner Adepten und die Macht des Blutes, das auf dem schwarzen Altarstein floß. Er rief Asmodis an, um von ihm Macht zu erzwingen.
    Macht zu herrschen, hatte er gewollt. Macht zu träumen, bekommen! Was für ein Unsinn!
    Er hatte Asmodis maßlos unterschätzt. Und als er die Verwüstungen im Kellerraum betrachtete, stieg eine dumpfe Ahnung in ihm auf, daß der Teufel nur einen Bruchteil seiner Kraft freigesetzt hatte.
    Jetzt fehlte bloß noch, daß die Adepten tot waren …
    Nicht daß es van Meulen berührt hätte. Längst schon war sein Herz verhärtet. Menschenleben bedeuteten ihm nichts. Ein Pakt mit Satan war nur ein Nebenprodukt seiner harten, brutalen Gesinnung gewesen. Aber es konnte Schwierigkeiten geben. Irgend jemand hatte bestimmt einen der Adepten beim Betreten dieses Hauses gesehen. So sicher konnte man niemals sein. Und es war van Meulens Haus. Die Spuren würden zu ihm führen. Und wenn er erst einmal die Schnüffler im Haus hatte …
    Erleichtert stellte er dann fest, als er die Reihe der Männer abschritt, daß ihre Herzen noch schlugen. Sie lebten noch, aber es würde lange dauern, bis sie zu Bewußtsein kamen. Vielleicht länger als einen Tag. Asmodis hatte ihnen die geistige Kraft entrissen, um damit die Verwüstungen im Kellerraum durchzuführen!
    Art van Meulen knurrte eine Verwünschung und warf seine Magierkutte ab. Nackt verließ er den Raum, schritt die Steintreppe hinauf und durch den Korridor, bis er das Bad erreichte. Dort duschte er die Teufelssalbe vom Körper, mit der sie alle sich eingerieben hatten, und stieg in frische Kleidung. Mit müden Schritten suchte er die Hausbar auf und mixte sich einen Drink.
    Morgen war Feiertag. Wenn die Kerle unten also länger bewußtlos blieben, war das nicht weiter schlimm. Niemand würde sie vermissen. Sie waren alle ohne familiären Anhang.
    Van Meulen fühlte sich ausgelaugt. Was er jetzt brauchte, war eine erhebliche Stange Schlaf.
    Seine Adepten interessierten ihn im Moment nicht. Er konnte nichts für sie tun, also ließ er sie zunächst liegen. Dann trat er, nachdem er das geleerte Glas einfach stehengelassen hatte, auf die Terrasse hinaus. Es war dunkel geworden. Eine warme Nacht schwebte über dem Land. Die weißen Bungalows schimmerten hell im Mondlicht.
    »Macht zu träumen«, murmelte van Meulen wieder. »Der Teufel soll’s holen!«
    Er kehrte ins Haus zurück, verschloß die Terrassentür und suchte den Schlafraum auf. Die Müdigkeit in ihm wurde immer stärker. Er schaffte es gerade noch, sich die Kleider wieder vom Leib zu streifen.
    Warum bin ich plötzlich so unsagbar müde? schrie es in ihm. Da stimmt doch etwas nicht!
    Er kippte auf das Bett und war bereits eingeschlafen.
    ***
    Der Leichte Kreuzer ANTARES lag ruhig wie ein Brett. Die leichte Brise konnte ihn ebensowenig erschüttern wie der nur geringe Wellengang. Auch die Positionslichter der beiden anderen Kreuzer bewegten sich kaum auf

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