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0197 - Horror-Träume

0197 - Horror-Träume

Titel: 0197 - Horror-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Äußerste modernisiert worden und glichen nur noch äußerlich ihren Schwesternschiffen der Navy. Auf Deck erwachten die MG-Stände zum Leben, von der im Schiffssinnern eingerichteten Feuerleitzentrale elektronisch gesteuert. Im Bug und Heck hoben sich die Werferrohre der Raketenwerfer. Langsam schoben sich rote Spitzen aus den Mündungen hervor.
    Und unter der Wasseroberfläche öffneten sich die Verschlüsse der Torpedorohre. Diese Waffen, dazu gedacht, dicht unter der Wasseroberfläche operierende U-Boote zu erfassen, waren das Überraschendste der modernisierten Kreuzer.
    Siccine schauderte leicht, wenn er an das Vernichtungspotential seiner Schiffe dachte. Er fürchtete die Waffen, über die er befahl. Wehe, wenn es wirklich zu einem Krieg kommen sollte und er diese Waffen einsetzen mußte … das einzige, woran noch entwickelt wurde, waren Unterwasserlaser. Aber über kurz oder lang würde er diese auch in seine Schiffe eingebaut bekommen.
    Die ANTARES und ihre beiden Begleiter waren Versuchsschiffe.
    »Waffensysteme feuerklar, Sir!«
    Er zuckte förmlich zusammen.
    »Okay. SHARK? NEPTUN-three?«
    »Mitgehört«, kam die doppelte Antwort. »Alarmstufe III übernommen und Waffensysteme feuerklar.«
    »Wir werden ein Übungsschießen machen«, sagte Siccine. »Die ANTARES wird eine MG-Garbe über die Wasseroberfläche schicken und auf das Fremdobjekt zulenken. Wenn es von Verstand beseelt ist, wird es einen Ausweichversuch machen. Feuerleitstand, mitgehört?«
    »Mitgehört, Sir. Wenn Sie uns noch sagen können, worauf wir schießen sollen …«
    »Ach so«, murmelte Siccine. Das Objekt war nicht vom Radar zu erfassen und der Mann am Feuerknopf konnte nicht sehen, worauf er schoß, weil der Feuerleitstand sich in abgeschlossener Kammer befand. Ein Manko, überlegte der Commander, welches wir beheben müssen. Videoschirme in die Feuerleitstelle.
    »Ein Uhr fünfzehn liegt das Ziel«, sagte er. Kurz schätzte er die Entfernung ab. »Wir machen es wie beim Goldenen Schuß. Sie fangen auf zwei Uhr an zu schießen, und ich lenke Sie mit meinen Kommandos auf das Ziel zu. Verstanden?«
    »Verstanden, Sir.«
    Er zögerte noch. Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihm aus. Es war die Angst vor dem Unbekannten. Machte er nicht einen unverzeihlichen Fehler, wenn er den Schießbefehl gab?
    Aber er wollte ja nicht treffen, sondern nur eine Reaktion erzwingen. Auf Anrufe hatte dieses … Meerwesen bisher nicht reagiert.
    »Feuer.«
    Das Maschinengewehr im Bug begann zu hämmern. Siccine sah, wie die rote Leuchtspurbahn über das Wasser zuckte, und korrigierte sofort die Entfernung. Langsam lenkte er den Schützen seinem Ziel entgegen.
    Das MG hämmerte nervenzerfetzend. Das Endlosband förderte immer neue Geschosse in den Lauf. Die Salve arbeitete sich auf das schwimmende Etwas zu. Wasser sprühte hoch.
    »Feuer einstel…«
    Siccine unterbrach sich. Denn draußen geschah etwas Entsetzliches.
    ***
    Der Schläfer wurde unruhig, zum erstenmal seit er begonnen hatte zu träumen. Die Macht hielt ihn in ihrem Griff, und sie zwang ihn zu stärkeren Reaktionen. Sie zwang ihn, seinen Haß auszuleben.
    Zwei Dinge konnten geschehen. Er konnte den Traum stoppen und neu beginnen. Doch die Macht zu träumen , Satans Geschenk, ließ das nicht zu.
    Die andere Möglichkeit war, zuzuschlagen. Sofort und erbarmungslos.
    Und genau das tat der Träumende.
    Die Macht zeigte sich in ihrer ganzen Stärke.
    ***
    »Nein!« schrie Perkins auf. »Das darf nicht sein, das …«
    Siccines Augen weiteten sich nur. Im Augenblick der ausbrechenden Gefahr reagierte er eiskalt.
    Da draußen erhob sich die Seejungfrau oder was auch immer sich hinter dieser Gestalt verbergen mochte, wachsend aus dem Wasser. Grünes Haar wirbelte um den schmalen Kopf, dunkle Augen glommen wie erkaltende Kohle. Arme reckten sich empor. Deutlich war jene Stelle zu erkennen, wo der Frauenkörper in den Fischleib überging.
    Ein fauchender Laut ersetzte das Hämmern des MGs.
    Und wie schnell die Gestalt jetzt wuchs! Zehn, zwölf Meter war sie schon hoch, wurde noch größer und holte mit den Fäusten aus. Das war keine Nixe mehr, sondern eine Furie!
    »Der Klabautermann«, schrie jemand über Funk.
    »Feuerleitstand«, sagte Commander Siccine kalt. »Seerohr eins – Feuer auf ein Uhr fünfzehn!«
    Ein heftiger Ruck ging durch die ANTARES, als der schlanke, tödliche Torpedo dicht unter der Wasserlinie aus dem Werferschacht gepreßt wurde.
    Die Gigant-Seejungfrau war nur noch

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