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0197 - Horror-Träume

0197 - Horror-Träume

Titel: 0197 - Horror-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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präzisierte noch einmal die Angaben nach Sicht. »Sorry, Sir, aber da ist nichts. Kein Radar, kein Echo. Nichts.«
    »Das gibt’s nicht«, murmelte Siccine betroffen. Hätte er allein die Beobachtung gemacht, hätte er jetzt eine Sinnestäuschung erlebt. Aber zwei Menschen zugleich konnten nicht der gleichen Halluzination unterliegen. Das gab es einfach nicht.
    »SHARK und NEPTUN-three anfunken! Ich will deren Ortungsresultate haben. Vielleicht ist unser Radar defekt.«
    Aber daran glaubte er selbst nicht. Die Apparate wurden ständig durchgecheckt. Ein Ausfall war unmöglich, zumal jeder Peiler mit dreifacher Redundanz arbeitete. Und daß alle drei Sicherungskreise zugleich ausfielen, gab’s nicht mal im Roman.
    Eine halbe Minute später liefen die Ortungsmeldungen der beiden anderen leichten Kreuzer ein. Sie waren negativ.
    Inzwischen war das Etwas nähergekommen. An ein Boot glaubte Siccine nicht mehr. Dafür war es zu klein.
    Ein Schwimmer?
    Aber den konnte man doch nicht als schimmernden Fleck sehen!
    Der Commander verließ die Kommandobrücke wieder und kletterte über die Eisenleiter nach unten. In der Dunkelheit flammten plötzlich zwei weitere Suchstrahler auf. Die Verantwortlichen der beiden anderen Schiffe waren, durch Siccines Anfrage wachsam geworden, gleichzeitig auch auf die Idee gekommen, einmal genauer nachzusehen. Jetzt trafen sich drei starke Scheinwerferstrahlen dort, wo sich etwas den drei Schiffen näherte.
    »Fernglas«, rief der Commander nach oben.
    Kurz erschien der Oberkörper des Rudergängers in der Luke; er warf das graugrün gummiummantelte Glas in die Tiefe. Siccine fing es geschickt auf, stellte die Okulare seiner Sehschärfe entsprechend ein und spähte hindurch.
    Die Optik holte das schimmernde Etwas heran.
    »Eine Seejungfrau«, murmelte Siccine maßlos verblüfft. »Das gibt’s doch gar nicht!«
    Er trat an die Reling. Die SHARK stand auf Rufweite an Steuerbord. »Was seht ihr?« schrie er hinüber.
    Da erscholl auch drüben das Kommando: »Fernglas!« Eine halbe Minute später kam die Antwort.
    »Sie werden’s nicht glauben, Commander, das muß eine Nixe sein!«
    »Ich glaub’s!« schrie Siccine zurück.
    Er überlegte, was zu tun war; gedankenvoll kratzte er sich im Genick. Wenn er über Funk die Meldung über das Auftauchen dieser Seejungfrau an die Leitstelle weitergab, würde man ihn dort für verrückt erklären und des Kommandos entheben. Da halfen ihm auch die Zeugenaussagen der anderen Seefahrer nichts. Was es nicht geben durfte, gab es einfach nicht. Ein vom Mars stammendes Atom-U-Boot mit Segeln hätte man ihm eher geglaubt als diese Seejungfrau.
    Siccine enterte erneut die Kommandobrücke.
    »Fahrt aufnehmen, Perkins. Drei Strich backbord.«
    »Dann kollidieren wir in fünf Minuten mit der NEPTUN-three …«
    Siccine schüttelte den Kopf. »Hören Sie heute schlecht, Maat? Ich sagte: Fahrt aufnehmen. Das bedeutet, daß Sie den Maschinentelegraphen in Anfahrt-Stellung bringen. Über die Schubstärke unterhalten wir uns gleich.«
    »Aye, Sir«, murmelte der Gemaßregelte. Siccine trat wieder an die Bordsprechanlage.
    »Funk! Order an SHARK und NEPTUN-three: Fahrt aufnehmen. SHARK zehn Grad steuerbord, NEPTUN-three elf Grad backbord. Halbe Kraft voraus.«
    Er wandte sich wieder an Perkins. »Das gilt auch für uns: Halbe Kraft voraus.«
    »Wir trennen uns? Was haben Sie vor, Sir?«
    »Ich will sehen, ob diese Seejungfrau es auf uns abgesehen hat, und wenn ja, was sie macht, wenn wir uns trennen.«
    Inzwischen erwachten die Maschinen der ANTARES zum Leben. Aus dem Maschinenraum kam die Anfrage des Wachhabenden. »Sir, was liegt an?«
    »Feststellung eines sich nähernden Objektes im Wasser, das nur optisch zu erfassen ist und kein Radarecho gibt«, erklärte Siccine knapp. Sein Finger drückte wieder die Bordsprech-Taste nieder. »Funk auf Brücke schalten.«
    »Geschaltet, Sir.«
    Siccine ließ sich im Kommandosessel nieder. Neben ihm stand der Rudergänger am Rad. Siccine ließ die Fahrt etwas verlangsamen. Die ANTARES fiel leicht zurück.
    »Wir nehmen es in die Zange«, sagte er. »Einkreisen nach eigenem Ermessen.«
    »Radar erfaßt Fremdobjekt immer noch nicht«, kam die Ortungsmeldung.
    »Verstanden.«
    Die drei Scheinwerfer der Schiffe ließen die seltsame Gestalt im Wasser nicht mehr los. Sie näherte sich immer noch und hielt auf den fiktiven Mittelpunkt des Dreiecks zu, den die Schiffe inzwischen bildeten.
    Plötzlich hallte eine laute Stimme über das

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