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02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

Titel: 02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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unwichtigsten,soweit es mich betraf, der meines Agenten hin und her sprang. »Ich habe mich mit mir beraten«, sagte er zum Beispiel, »und ich habe mich mit meinen unverschämt hohen Forderungen, was deine finanzielle Teilhaberschaft an diesem Projekt betrifft, einverstanden erklärt. Ich wollte dich von jeder Gewinnbeteiligung ausschließen, aber ich habe absolut darauf bestanden, so dass du jetzt zu meinem Ärger prozentualen Anteil an der Show hast, was mich sehr erfreut.«
    Zu Anfang der Proben stellte sich heraus, dass Leslie Ash nicht viel aus ihren Tanz- und Gesangsstunden gemacht hatte, und in gegenseitigem Einverständnis war sie aus dem Ensemble entlassen worden. Ich saß eines Nachmittags in Richards Büro, und er rieb sich nervös das Kinn. Wer, um Himmels willen, sollte unsere Sally spielen?
    »Wie wär’s mit Emma?«, sagte ich. »Sie singt wunderbar und hat sich vielleicht noch nie mit Stepptanz vertraut gemacht, aber sie zählt zu den Menschen, die alles fertigbringen, wenn sie es sich in den Kopf gesetzt haben.«
    Richard Persönlichkeit spaltete sich abermals direkt vor meinen Augen und Ohren. »Aber natürlich. Brillant. Die will ich«, sagte er, bevor er wieder umschwenkte: »Also, wenn du sie willst, dann musst du verdammt noch mal damit rechnen, einen Batzen für sie hinzulegen. Aber bleib jetzt mal auf dem Teppich. Sie hat keine Erfahrung, keinen richtigen Namen. Das mag ja sein, aber sie ist auch eines der größten Talente ihrer Generation, und deswegen wird sie dich was kosten.«
    Ich überließ Richard seinem Gewissenskonflikt und merkte, dass er kurz davor stand, sich mit sich selbst zu prügeln. Doch er schaffte es relativ bald, die zähenVerhandlungen per Handschlag zu einem Abschluss zu bringen, der beiden zur Zufriedenheit gereichte.
    Emma schloss sich dem Ensemble an. Sie kannte Robert Lindsay gut, weil sie am Royal Exchange in Manchester mit ihm zusammengearbeitet hatte, wo Robert seinen äußerst wohlmeinend aufgenommenen Hamlet präsentiert hatte. Ich glaube sogar, zu Recht sagen zu dürfen, dass Emma und Robert einander damals
sehr
gut gekannt hatten. Ja, das kann man wohl sagen, wirklich gut. O ja.
     
    Bevor
Forty Years On
seine Laufzeit im West End beginnen konnte, mussten ein oder zwei Veränderungen im Ensemble vorgenommen werden. John Fortune und Annette Crosbie konnten den Transfer nicht mitmachen, und ihre Rollen gingen an David Horovitch und Emmas Mutter Phyllida Law. Auch die Jungs wurden ausgetauscht. Die einheimischen Chichester-Burschen, die sich mit so viel Aplomb und Überschwang in ihre Rollen gestürzt hatten, wurden jetzt von Londoner Schauspielschülern ersetzt, die mit ebenso viel Feuer und Freude bei der Sache waren, sich aber auf größere Pfiffigkeit und Erfahrung stützen konnten.
    Während der Unterbrechung zwischen dem technischen Durchlauf und der abendlichen Generalprobe am Tag vor der Premiere verließ ich das Queen’s Theatre zusammen mit David Horovitch und einer Gruppe dieser Jungs durch den Bühneneingang. Wir wollten in ein Pasta-Restaurant gehen, das sie als Soho-Kenner empfohlen hatten. Alan Bennett war draußen auf der Straße und befestigte Fahrradklammern an seinen Hosenbeinen.
    »Wollen Sie nicht mit uns kommen und Spaghetti essen?«, fragte ich ihn.
    »Ja, kommen Sie doch mit!«, sagten die Jungs.
    »O nein«, sagte Alan in geschocktem Tonfall, als würden wir ihn zu einer Orgie in einer Opiumhöhle einladen. »Ich werde nach Hause radeln und mir ein pochiertes Ei machen.« Alan Bennett verkörpert stets Alan Bennett auf so exzellente Art, wie man es sich nur wünschen kann. Ein scharfer Verstand, ein immenses künstlerisches Feingefühl, ein unbeugsames politisches und soziales Gewissen – aber ein Mann der Fahrradklammern und pochierten Eier. Ist es da ein Wunder, dass er so geliebt wird?
    Mein Name leuchtete jetzt in Neon über der Shaftesbury Avenue. Es war mir zu peinlich, davon ein Foto zu machen, was ich jetzt natürlich bedaure. Ich besitze jedoch ein Foto von der Premierenparty. Ich muss wohl annehmen, dass ich sehr glücklich war. Ich hatte dazu auch jeden Grund.
    Paul Eddington war ebenfalls glücklich, denn er konnte eine gefestigte und fruchtbare Spanne seiner Karriere genießen. Er war eben vom Garrick Club aufgenommen worden, worüber er sich ungemein freute, und er und Nigel Hawthorne hatten eine hohe Summe für einen TV-Werbespot bekommen, was ihn beinahe genauso erfreute.
    »Eine
sehr
hohe Summe«, sagte er

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