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02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

Titel: 02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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Art Theater weiterhin Interesse bestand. Bei der Party beugte ich mich dem strahlenden Richard Armitage entgegen.
    »Meinen Sie«, rief ich ihm ins Ohr, mit meinem Theaterjargon protzend, »dass es zum Transfer kommt?«
    »Sicher doch«, sagte Richard. »Vielen Dank, mein Lieber. Mein Vater sieht auf uns herunter und zwinkert uns zu.«
    Ich wandte mich ab, eine Träne im Auge. Ich weiß, wie wichtig für einen Mann das Gefühl ist, endlich die Anerkennung seines Vaters erlangt zu haben.

Conspicuous Consumption – Geltungskonsum
Country Cottage, Cheques, Credit Carts and Classic Cars –
Landhäuschen, Schecks, Kreditkarten und Oldtimer
     
    In London stand
Forty Years On
noch über Weihnachten und Neujahr auf dem Spielplan. Ich hatte begonnen, die Tage auf einer Liste in der Garderobe abzuhaken, wie ein Sträfling Striche in seine Zellenwand ritzt. Unangenehmes geschieht mit dem Gehirn, wenn man gezwungen ist, bestimmte Handlungen zu wiederholen und immer wieder dasselbe zu sagen. Alle erfahrenen Bühnenschauspieler wissen, wie oft es geschieht, dass man aufder Bühne eine Art von außerkörperlicher Erfahrung macht, bei der man von oben auf sich hinabblickt und sich völlig hilflos fühlt. Dann kommt der Moment, in dem man seinen Text sprechen muss, und entweder ist man plötzlich wie versteinert und bekommt kein Wort heraus, oder man spricht denselben Text drei- oder viermal hintereinander, ohne dass es einem auffällt. Man ist nur zu retten, wenn man von einem Kollegen auf der Bühne gezwickt wird oder einen kleinen Tritt bekommt.
    Es gab eine Szene in
Forty Years On,
in der ich einen Schüler wegen irgendeiner Sache rüffeln musste. Dabei tippte ich im Takt meiner tadelnden Worte kräftig mit dem Zeigefinger auf die Ecke eines Tisches. Während einer nur halb vollen Matineevorstellung sah ich hinunter und erkannte, dass der Firnis auf der Tischplatte wegen der ständigen Berührung durch meinen Finger abgeschabt war. Aus unerfindlichem Grund machte mir das erheblich zu schaffen, und ich beschloss, in der Abendvorstellung eine andere Stelle anzutippen. Als der Augenblick kam, hob ich die Hand, zielte knappe fünfzehn Zentimeter nach links und ließ meinen Finger mit Schwung
auf exakt die gewohnte Stelle
niedersausen. Während der nächsten paar Tage versuchte ich es wieder und wieder, aber irgendeine extreme und dämliche Muskelerinnerung bestand darauf, dass mein Finger immer denselben Punkt traf. Das verwirrte mich zutiefst, und allmählich sah ich die zwei oder drei noch ausstehenden Wochen als einen entsetzlichen Kerkeraufenthalt an, dem ich niemals würde entrinnen können. Diese erstickenden Folterqualen wurden jedoch von David, Phyllida oder Paul nicht geteilt, denn sie schienen aufgrund ihrer größeren Erfahrung ruhig und gelassen bleiben zu können.
    Doris Hare, die inzwischen achtzig war, besaß mehr Energie als der Rest von uns zusammen. Sie war die einzige Hauptdarstellerin im Ensemble, die nicht sofort nach Hause ging, nachdem die Vorstellung vorüber war. Sie und ich gingen meistens abends noch zu Joe Allen’s. Wenn Doris ein Restaurant betrat, hatte man den Eindruck, dass sie keinen Wollschal um den Hals trug, sondern einen Fuchspelz, der mit einer Smaragdspange zusammengehalten wurde, und dass ihr Begleiter kein unbeholfener und schüchterner junger Schauspieler war, sondern eine elegante Melange aus Noël Coward, Ivor Novello und Binkie Beaumont.
    »Das Geheimnis, mein Lieber«, sagte sie mir, »liegt darin, zu genießen … Warum sollten wir am Theater sein, wenn wir nicht jede Minute davon lieben würden? Rollenbesetzung, Proben, Matinees, Tourneen … wie
herrlich
ist das alles!« Davon war sie überzeugt.
    Joe Allen’s, ein Restaurant im Stil eines American Diner, ist ein beliebter Treffpunkt für Schauspieler, Tänzer, Agenten, Produzenten und Theaterautoren. Die für ihre Unfreundlichkeit berühmten Kellner und Kellnerinnen kommen oft auch aus dem Showbusiness. Ein amerikanischer Produzent hat sich damit unvergesslich gemacht, dass er eines Abends, ungeduldig wegen der schleppenden Bedienung, mit den Fingern nach einem Kellner schnippte und laut rief: »Schauspieler! He, Schauspieler!«
    Eines Abends saß ich im Joe Allen’s mit Russell Harty, Alan Bennett und Alan Bates zusammen. Aller Augen waren auf unseren Tisch gerichtet, bis sich die Köpfe plötzlich zur Tür drehten. Laurence Olivier und Dustin Hoffman kamen herein. Unser Tisch existierte nicht mehr.
    »Jetzt sind wir

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