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02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

Titel: 02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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erfahren, dass man nicht als Einziger mit einer merkwürdigen und unerklärlichen Wissenslücke herumläuft, ist auch irgendwie erleichternd. Sie werden wissen wollen, welche Titel ich angab. Da wäre
Liebende Frauen
von D. H. Lawrence, das ich zweifellos zu meinem Schaden und zu meiner Schande bis heute nicht gelesen habe. Auch
Söhne und Liebhaber
und
Der Regenbogen
habe ich nicht gelesen. Sie dürfen zudem sämtliche Romane von Thomas Hardy hinzufügen, mitAusnahme von
Der Bürgermeister von Casterbridge
, den ich abscheulich fand. Als Poeten schließe ich Lawrence und Hardy leidenschaftlich in die Arme, aber ihre Romane halte ich für unlesbar. So. Ich komme mir vor, als hätte ich die Beichte abgelegt. Ich hoffe, Sie sind nicht allzu enttäuscht.

Challenge 1 – Herausforderung, zum Ersten
     
    Mein erster Fernsehauftritt ergab sich zu ungefähr jener Zeit. Er hatte nichts mit Schauspielerei zu tun, aber entsprang demselben lästigen Drang, sich herauszuheben und bewundert zu werden, den abzuschütteln ich eines Tages, vielleicht im Zuge der Senilität, schaffen werde. Es wurde im College gemunkelt, dass Queens’ mit einem Team an
University Challenge
teilnehmen wolle, der Quizshow für Studenten von Granada Television. Von Kindesbeinen an hatte ich die Show inbrünstig verfolgt, und ich hätte kaum versessener darauf sein können, in das Team aufgenommen zu werden. Der Captain war nach einer Methode ausgewählt werden, die ich nie verstanden habe, wurde aber der Berufung in jeder Beziehung gerecht. Er war ein brillanter Student moderner und mittelalterlicher Sprachen namens Steven Botterill, inzwischen ein berühmter Dante-Forscher und Professor in Berkeley, Kalifornien. Um die drei anderen Mitglieder seines Teams auszusuchen, hatte er vernünftigerweise beschlossen, eine Fragenliste zusammenzustellen und einen offenen Qualifikationstest abzuhalten. Ich war unendlich viel nervöser und aufgeregter vor diesem kleinen Examen als vor dem offiziellen Tripos. Ich kann mich nicht so genau an die Fragen erinnern … eine hatteetwas mit Nutty Bumppo zu tun, und ich war erleichtert, dass ich sie beantworten konnte. Als eine handschriftliche Nachricht von Botterill in meinem Fach lag und mich informierte, dass ich ins Team aufgenommen worden war, reagierte ich fast so überschwänglich und freudestrahlend wie an jenem Tag 1977, als meine Mutter in Just John’s Delicatique in Norwich angerufen hatte, um mitzuteilen, dass ich ein Stipendium für Queens’ bekommen hatte. † Die beiden anderen ausgewählten Undergraduates waren ein Naturwissenschaftler namens Barber und ein Anwalt namens Mark Lester – nein, nicht der Kinderstar aus
Oliver!
, sondern ein völlig anderer Mark Lester. Wir reisten nach Norden ins Granadaland zur ersten Runde.
    Es war mein erster Besuch in Manchester, und zum ersten Mal sah ich ein Fernsehstudio aus der Nähe. In Norwich hatte ich einmal im Publikum gesessen, als eine ziemlich in Vergessenheit geratene Anglia-TV-Sitcom namens
Backs to the Land
aufgezeichnet wurde, aber weiter war ich nicht in die Welt des Fernsehens eingedrungen. Granada war ein weitaus eindrucksvollerer Laden als das liebe, kleine, provinzielle Anglia, und seine Studios waren die Heimat von
Coronation Street
und
World in Action.
In den Fluren hingen Fotos von Schauspielern, Filmstars und landesweit bekannten Fernsehmoderatoren wie Brian Trueman und Michael Parkinson. Man führte uns durch ein Labyrinth dieser Korridore in eine große Garderobe und bat uns, dort zu warten. Wir knabberten an Chips und Obst, süffelten Sprudel und wurden immer nervöser. Wenn wir unseren Wettkampf in der ersten Runde gewannen, würden wir am selben Nachmittag gegen ein weiteres Team antreten müssen. Blieben wir ein zweites Mal siegreich, würdenwir zu einem späteren Zeitpunkt nochmals nach Manchester kommen müssen, um die Wettkämpfe im Viertel- und Halbfinale zu absolvieren. Gewannen wir auch die, wäre ein dritter und letzter Besuch nötig. Es waren eine Menge Wenns im Spiel, und plötzlich hatte ich, wie die anderen drei wohl ebenfalls, das Gefühl, absolut nichts zu wissen. Jede einzelne Tatsache, die mir vertraut war, entfleuchte wie eine vom Knall eines Gewehrs aufgescheuchte Taube. Mit Sicherheit erwartete uns eine Demütigung. Ich trommelte mir gegen die Schläfe, um einen letzten Versuch zu machen, mein Gehirn wieder unter Strom zu setzen.
    Quizmaster war natürlich der großartige Bamber Gascoigne, dessen Stimme und

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