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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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aufgeklärt werden. Ist Scottie wieder an der Arbeit?« fragte er plötzlich unvermittelt.
    Andy mußte lachen.
    »Ja, er ist sehr aktiv. Aber augenblicklich hat er sich gebessert. Soviel ich weiß, sitzt er Mr. Nelson zu einem Bild.«
    »Ich habe auch so etwas gehört, daß Scottie sich bessern will, ich habe einige Erkundigungen darüber eingezogen. Diese Miss Nelson ist ein charmantes Mädchen.«
    »O ja, sie ist wirklich entzückend.«
    Downer nickte.
    »Der Mord ist ihr sicher sehr nahegegangen. Sie war doch eine Freundin Mr. Merrivans? Er lieh ihr vor etwa neun Monaten dreihundert Pfund. Aber das geht uns natürlich nichts an. Es ist ja kein Unrecht, wenn eine Dame von einem Herrn Geld borgt, der dem Alter nach ohne weiteres ihr Vater sein könnte.«
    Das war nun etwas Neues für Andy; er war überzeugt, daß Downer es nicht aufs Geratewohl sagte.
    »Wie haben Sie das erfahren?«
    »Ich habe vergessen, wer es mir erzählte«, erklärte Downer gähnend. »Also auf Wiedersehen, ich komme später einmal bei Ihnen vorbei.«
    Ein Beamter von Scotland Yard war nach Beverley Green gekommen, um Andy bei der Abfassung eines Berichtes über das Verbrechen zu helfen. Diesem Mann gab er einen dringenden Auftrag.
    »Gehen Sie nach Beverley und versuchen Sie herauszubringen, ob Downer gestern schon hier war und mit wem er gesprochen hat. Wahrscheinlich ist er im Beverley-Hotel abgestiegen.«
    Andys Vermutung kam der Wirklichkeit sehr nahe. Mr. Downer war mit dem Abendzug angekommen, und er hatte sich zum Abendessen einen Angestellten der Michan Farmer's Bank eingeladen.
    »Er ist ein entfernter Verwandter von Downer«, berichtete der Beamte durch das Telefon. »Der junge Mann ist erst kurze Zeit in Beverley.«
    »Und er wird auch nicht mehr lange dort bleiben«, sagte Andy.
    Dieser Angestellte war offenbar Downers Informationsquelle. Die Tatsache, daß sein Verwandter seine Stellung verlieren würde, wenn er Bankgeheimnisse ausplauderte, bedeutete Mr. Downer nicht mehr, als ob es seinen schlimmsten Feind getroffen hätte.
    Am Nachmittag unterhielt man sich bei Nelson über Geldangelegenheiten. Der Maler kam in seinem langen, weißen Arbeitskittel aus dem Atelier. Er war schon den ganzen Morgen auffallend ruhig gewesen, hatte beim Mittagessen kaum ein Wort gesprochen, und Stella war etwas beunruhigt, denn diese Anzeichen bedeuteten nichts Gutes.
    Er schloß die Tür sorgfältig und vergewisserte sich, daß sie auch wirklich geschlossen war.
    »Stella, ich bin heute morgen sehr früh aufgewacht und habe über allerhand nachdenken müssen. Erinnerst du dich noch an das Geld, das wir von dem armen Merrivan borgten, oder vielmehr, das du borgtest?«
    Sie nickte.
    »Haben wir das eigentlich zurückbezahlt?«
    Sie nickte wieder.
    »Woher hast du denn das Geld dafür genommen? Ich erinnere mich, daß ich damals in der größten Verlegenheit war, als ich dich bat, es zu besorgen.«
    Sie antwortete nicht.
    »Es waren doch dreihundert Pfund?«
    »Ja, dreihundert«, erwiderte sie ruhig.
    »Woher in aller Welt haben wir denn dreihundert Pfund genommen, um sie ihm zurückzugeben? Bist du auch sicher, daß du sie wirklich zurückgezahlt hast?«
    »Ja, Vater, ich habe die Quittung.«
    Er ließ sich am Tisch nieder und schien nachzudenken.
    »Ich habe allerdings nur noch eine ganz unbestimmte Vorstellung von der Sache, ich besinne mich nur dunkel darauf - wie auf einen bösen Traum. Aber hast du das Geld damals« - er zögerte - »während jener schrecklichen Woche zurückgegeben?«
    Er war während dieser schrecklichen Woche nicht einmal nüchtern nach Hause gekommen.
    »Ich hatte doch damals eine Menge Geld - woher hatte ich das nur?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Er trommelte nervös mit den Fingern auf die Tischplatte.
    »Es ist doch zu merkwürdig. In dieser Zeit muß irgend etwas Schreckliches vorgefallen sein. Aber ich kann nicht sagen, was es war. Du kannst dich wirklich an nichts erinnern?« Er sah sie scharf an. »Ich hatte sogar damals Augenblicke der Zerknirschung und Reue, und wenn ich etwas getan hätte, würde ich es sicher gesagt haben. Ich möchte nur wissen, woher in aller Welt ich das Geld bekommen habe.«
    Sie half ihm nicht, sie hatte die Folgen seines Vergehens tragen müssen und war fast darunter zusammengebrochen. Sie wollte ihm nicht auch noch diese Gewissenslast aufbürden.
    In der Dämmerung goß Stella ein Blumenbeet, das bei der Hecke lag, die den vorderen Garten von der Straße trennte. Zwei Herren gingen vorbei,

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