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0201 - Der Teufelsschatten

0201 - Der Teufelsschatten

Titel: 0201 - Der Teufelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zwei Gestalten aus der Unsichtbarkeit.
    Zwei, die er gut kannte…
    ***
    »Ich habe den Schädel an mich genommen«, sagte der hochgewachsene Mann. »Hier ist er.« Und er hielt Zamorra seine Hände entgegen, in denen er einen golden funkelnden Schädel hielt.
    »Damon«, stieß Zamorra überrascht hervor. »Und Byanca!«
    Neben dem Halbdämon war auch die Halbgottin erschienen. Im Schutze der Unsichtbarkeit mußten sie sich der kleinen Gruppe genähert haben. Zamorra schluckte heftig. Die beiden zogen ihn sofort in ihren Bann. Sie waren die Idealgestalt menschlicher Schönheit, und ihre magischen Fähigkeiten hoben sie auch in dieser Hinsicht aus der Menge der anderen heraus - auch jetzt noch, da sie den Großteil ihrer Fähigkeiten verloren hatten.
    Der Magier Yaro verneigte sich vor ihnen so tief, daß seine Stirn den Boden berührte, und verharrte in dieser unwürdigen Stellung, bis Byanca vor ihm in die Hocke ging, zupackte und ihn wieder aufrichtete.
    »Wir sind nicht deine Herrscher«, sagte sie sanft. Der Magier schwieg und schloß die Augen.
    »Wir hatten gehofft, Ruhe zu haben und unsere Magie nicht mehr einsetzen zu müssen«, sagte Damon ruhig. »Aber es scheint, als habe das Schicksal anderes mit uns vor. Und so sind wir wieder hier.«
    »Warum?« fragte Nicole. »Warum hast du den Schädel an dich genommen?«
    Damon hob die Schultern. »Ich sah aus der Ferne, wie die goldene Frau die Meeghs abdrängte. Eines ihrer Schiffe zerfiel einfach, die anderen flohen. Und sie sind bis heute nicht zurückgekehrt.«
    Das ist seltsam , machte sich Fenrir bemerkbar. Denn bislang haben sie sich immer um ihre abgeschossenen Einheiten gekümmert, haben genau untersucht, auf welche Weise sie zerstört wurden.
    »In diesem Fall nicht«, sagte Damon schulterzuckend. »Vielleicht ist ihnen ein so heilloser Schrecken einsuggeriert worden, daß sie sich nicht wieder her trauten. Uns kann das natürlich nur freuen.«
    »Noch erfreulicher wäre es, wenn wir wüßten, was sie getan hat«, murmelte Zamorra.
    »Ich kam dann her, weil eine starke magische Aura mich anlockte«, nahm Damon den Faden wieder auf. »Ich fand das Skelett und wußte, daß nichts im Universum die Goldene wieder zum Leben erwecken konnte. Vielleicht hat eine Waffe der Meeghs sie getötet, vielleicht aber auch ihr eigener Kampf. Aber in ihrem Schädel lebte etwas. Eine starke, geistige Konzentration existierte darin.«
    »Die magische Aura«, flüsterte der Magier Yaro. »Jene Kraft, die der Schlüssel sein könnte!«
    Damon wandte leicht den Kopf und sah den Mann in der weißen Kutte an, der ehrfürchtig den Kopf gesenkt hielt. »Was für ein Schlüssel?«
    »Wir analysierten vom Tempel aus den Kampf«, sagte Yaro leise. »Und wir erkannten, daß im Tod der Goldenen der Schlüssel zur Vernichtung der Lenkzentrale der Schatten verborgen sein muß. Dies war ein Grund, weshalb wir ihr Skelett nicht mehr anrührten.«
    Zamorra ballte die Fäuste. »Ein Schlüssel zur Vernichtung«, stöhnte er auf. »Ihr Narren! Warum erfahre ich das erst jetzt? Warum habt ihr es nicht sofort an den OLYMPOS gemeldet? Alles könnte anders sein…«
    Ein dumpfer, tiefer Zorn erfaßte ihn.
    »Niemand von uns weiß, wo sich die Lenkzentrale befindet«, sagte Yaro entschuldigend. »Auch die Götter nicht. Und niemand von uns weiß, wie dieser Schlüssel angewendet werden muß. Aber jetzt - ist es ohnehin zu spät!«
    »Wieso?« schrie Zamorra, der alle Felle endgültig davonschwimmen sah.
    Yaro deutete auf den goldenen Schädel.
    »Die Aura ist fort«, sagte er. »Es gibt sie nicht mehr, und damit auch nicht den Schlüssel der Vernichtung.«
    Damon lachte leise.
    »Wer sagt das?« fragte er trocken.
    »Ich fühle es doch!« schrie der Magier auf.
    Im gleichen Moment erstarrten sie alle.
    Aus dem Nichts erklang eine dröhnende Stimme, die alles andere verschlang. Sie hallte von allen Seiten zugleich auf. Zamorra fuhr unwillkürlich zusammen.
    Er kannte diese Stimme, hatte sie oft genug gehört.
    Merlin meldete sich!
    ***
    »DER FÜRST DER FINSTERNIS ENTFÜHRTE TEEI RHEKEN, DIE DRUIDIN MIT DEM GOLDENEN HAAR«, dröhnte Merlins Stimme aus dem Nichts auf. Der Zauberer von Avalaon, der durch seine Beratertätigkeit am Hofe König Artus' bekannt geworden war, aber auch lange vorher schon in die Geschicke der Menschen eingegriffen hatte, hielt sich nicht mit langen Vorreden auf, sondern kam ohne Einleitung direkt zur Sache.
    »ER WIRD SIE TÖTEN, WENN DU NICHT UNVERZÜGLICH DIE STRASSE DER

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