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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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Phil.
    Wir folgten dem Pagen zum Lift.
    Die beiden Zimmer waren geräumig und gut eingerichtet. Sie wurden von einem Badezimmer getrennt, das von beiden Seiten zu erreichen war. Uns gefiel diese Anordnung. Wir gaben dem Hausdiener, der mit den Koffern bereits in einem der beiden Zimmer stand, ein Trinkgeld und schlossen die Tür hinter ihm.
    Phil warf sich in einen Sessel. »Ich brauche einen Whisky«, sagte er.
    »Ich auch.«
    Er telefonierte. Eine Minute später erschien der Etagenkellner mit zwei schwitzenden Gläsern, in denen die Eiswürfel leise klapperten und der Whisky goldbraun leuchtete.
    Wir tranken schweigend.
    »Merkwürdig«, murmelte Phil nach einer Weile. »Ich hätte nie geglaubt, daß diese Geschichte hier in Washington gleich mit einer Leiche anfangen würde.«
    »Damit hat wohl niemand gerechnet«, erwiderte ich und sah zu, wie sich der letzte Rest eines Eiswürfels langsam auflöste. »Nicht einmal die Leute, die uns rufen ließen.«
    »Aber irgend jemand muß doch geplappert haben«, sagte Phil und stellte sein Glas mit einem harten Stoß auf das .Tablett zurück. »Woher kann dieser von Jack Morris zitierte Boß überhaupt wissen, daß und wann wir nach Washington kommen würden?«
    »Das ist ja so mysteriös an der ganzen Sache«, seufzte ich. »Von Rechts wegen kann er es gar nicht wissen. Die Anfrage ging vom Pentagon direkt ans FBI-Hauptquartier. Die Presse erfuhr kein Sterbenswörtchen. Und vom Hauptquartier telefonierten sie mit unserem Distriktchef in New York, der uns ohne Umschweife die Koffer packen und fliegen ließ, ebenfalls ohne großen Wind um die Sache zu machen. Alles in allem wissen also von unserer Anwesenheit in der Bundeshauptstadt eigentlich nur ein paar Offiziere, ein paar hochgestellte Persönlichkeiten im hiesigen FBI-Hauptquartier, schließlich unser Chef in New York und wir selbst. Es ist demnach vollkommen schleierhaft, wie ein Gangsterboß von unserem Eintreffen erfahren konnte.«
    Das Telefon auf dem kleinen Schreibtisch vor dem Fenster summte zweimal. Ich nahm den Hörer und sagte meinen Namen.
    »Ein Mr. Ramsy ist hier, Mr. Cotton«, sagte der Empfangschef.
    »Ich komme gleich hinunter.«
    Ich legte den Hörer zurück und sagte Phil, daß Ramsy den Wagen gebracht hätte.
    Als ich in die Halle trat, händigte mir Ramsy den Kraftfahrzeugschein aus. Er habe selbst mit Assistant Director Mesfield gesprochen und wisse nun, daß alles in Ordnung sei, sagte er. Ich bedankte mich und gab einem Pagen die Wagenschlüssel, damit er den Pseudo-Mercury in eine Hotelgarage fahren konnte. Dann ging ich wieder nach oben.
    Wir machten uns ans Auspacken. Ich weiß nicht mehr, wieviel Zeit vergangen war, als es an meine Tür klopfte. Ich rief »Herein!« und sah zur Tür. Ein Page brachte einen langen, schmalen Karton, dessen Deckel aus Cellophan bestand. Darunter sah man einen Strauß schöner Schwertlilien.
    Nach einigem Hin und Her behielt ich den Strauß und gab dem Boy ein Trinkgeld. Er wußte nicht, wer das Paket abgegeben hatte, aber der Empfangschef habe ausdrücklich und deutlich gesagt: Für die Gentlemen von 314 und 315. Das waren wir, und da mußte es wohl stimmen. Trotzdem war es uns vollkommen nebelhaft, wer uns Blumen schicken sollte. Das FBI bestimmt nicht.
    Ich hatte den Karton auf den kleinen Schreibtisch gestellt, der in meinem Zimmer vor dem Fenster stand, und den Rest meiner Sachen ausgepackt, als Phil sich neugierig mit dem Blumenkarton beschäftigte.
    »He, Jerry!« rief er auf einmal.
    Ich sah über die Schulter in seine Richtung. »Ja, was ist denn?«
    »Komm doch bitte mal her! Du mußt dir das Ding sofort ansehen.«
    Ich tat ihm den Gefallen. Er hatte den Karton behutsam wieder abgesetzt und zeigte mit dem Zeigefinger in die untere linke Ecke des Cellophandeckels.
    »Wofür hältst du das hier?«
    Ich sah genauer hin. Dann nickte ich ein paarmal. Jetzt wußte ich, woher die Blumen kamen. »Das ist ganz eindeutig ein dünner Draht. Moment mal!« sagte ich und ging ans Telefon.
    Der Portier versicherte, daß ich sofort verbunden würde. Es dauerte auch wirklich nicht lange, bis sich das FBI-Hauptquartier meldete.
    Ich verlangte Mesfield und hatte ihn ein paar Sekunden später an der Strippe. »Hallo, Sir!« sagte ich. »Hier spricht Cotton. Wir sind im Gordon Hotel. Wenn Sie uns in unsere Aufgabe einweihen wollen, ist es vielleicht am besten, Sie kommen her.«
    »Okay, Cotton. Ich habe nur noch ein paar Briefe zu unterschreiben, dann komme ich. Ich hatte

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