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0202 - Die Rache der Toten

0202 - Die Rache der Toten

Titel: 0202 - Die Rache der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kommandierenden Ober-Meeghs in der Lenkzentrale.
    Sie wußten mit dem Geschehen nichts anzufangen! Sie begriffen nicht, wieso ihre Flotte floh, ohne daß es einen Kampf gegeben hatte!
    Aber Zamorra begriff es.
    Er lachte – gerade so laut genug, daß es die sieben verwirrten Meeghs hören mußten. Und sie hörten es! An kaum wahrnehmbaren Verschiebungen der Silhouetten registrierte Zamorra, daß einige von ihnen sich ihm wieder zuwandten.
    Sie wußten, was sein Lachen bedeutete – Spott! Nur wußten sie nicht, weshalb er spottete.
    Er, der kraftlose und machtlose Sterbliche, den sie auslöschen konnten, wenn es ihnen gefiel! Zamorra, dessen Namen verglühende Spider zur Heimatbasis gefunkt hatten. Sie kannten seinen Namen und wußten, daß er ihr Gegner in der Welt war, die Erde genannt wurde.
    Warum lachst du?
    Drohung und Befehl zugleich, peitschte die telepathische Stimme der Meeghs in Zamorra auf.
    Er lachte immer noch, als er antwortete.
    »Weil ihr zu dumm seid, die Wahrheit zu erkennen, Meeghs… hat man euch nicht schon einmal gezeigt, wie Spinnen vor Sestempe zertreten werden?«
    Neben ihm hielt Nicole den Atem an.
    Wie reagierten die Meeghs auf diese offensichtliche Provokation?
    Im nächsten Moment erfuhr sie es: gar nicht.
    Drücke dich deutlicher aus, Zamorra!
    Daß sie seinen Namen kannten, konnte ihn nicht beeindrucken. Aber er hätte gern gewußt, ob es unter den Meeghs Namen gab. Sein Schuß ins Blaue, mit dem er die Meeghs mit Spinnen verglichen hatte, war verpufft. Sie gingen nicht darauf ein.
    Er lachte wieder. »Meeghs, vor nicht langer Zeit haben eure Spider Sestempe angegriffen, um die Tempel von Göttern und Dämonen zu zerstören, aber sie kehrten zurück, weil sie noch vor der Stadt gestoppt und zurückgeschlagen wurden. Und da glaubt ihr, es sei diesmal anders? Fragt die Kommandanten! Berichten sie nicht vom Wahnsinn, der nach ihnen gegriffen hat?«
    Wieder war es ein Schuß ins Blaue, denn nicht einmal Ansu Tanaar, die die Meeghs damals zurückgeschlagen hatte, um darüber ihre körperliche Existenz zu verlieren, hatte sagen können, was ihre Magie erschaffen hatte.
    Zwei der sieben Kommando-Meeghs schalteten sich aus der Unterhaltung aus. Zamorra fühlte die Impulse, die zwischen ihnen und den unter der Decke flirrenden Kristallgittern ausgetauscht wurden. In rhythmischen Intervallen änderten die Detektoren ihre Farbe und Lichtstärke.
    Dann meldeten sich die Meeghs »zurück«.
    Du hast Recht, Zamorra. Du weißt viel! Woher?
    Er machte eine abwehrende Geste.
    »Fragt lieber, warum ich euch aufgesucht habe!«
    Sieben Meeghs zeigten ihm, wie man auf telepathischer Ebene brüllen kann! Aber von ihrer brüllenden Wut ließ Zamorra sich nicht einschüchtern, der so hoch pokerte wie nie zuvor in seinem Leben. Er wuchs über sich selbst hinaus. Irgendwie schaffte er es, die Furcht und Unsicherheit, die tief in seinem Innern nagte, zu verdrängen.
    Er ließ sie brüllen, blockte sein Bewußtsein vorübergehend ab und meldete sich erst wieder, als das gedankliche Brüllen vorüber war.
    »Seid ihr fertig?«
    »Du bist verrückt!« keuchte Nicole neben ihm auf, die nicht begriff, was er vorhatte. Aber er konnte es ihr doch nicht verraten! Er mußte seine eigenen Gedanken abschirmen, oder alles ging schief.
    »Ich bin vielleicht verrückt, Nici, aber ohne mich können die Meeghs in der SdG nichts mehr erreichen!«
    Was willst du damit sagen?
    Erneut gestattete er sich ein kurzes Lachen. »Weniger Fragen führen zu mehr Antworten, Meeghs… wenn ihr mich ausreden laßt, können wir vielleicht zu einer Einigung kommen.«
    Eine Einigung mit einem Sterblichen brauchen wir nicht. Wir zertreten ihn, wie man eine Spinne zertritt.
    Er grinste. Gerade hatten Meeghs ihm gezeigt, daß sie zu kontern verstanden, ohne dabei etwas über sich selbst auszusagen. Sie hatten nur seine eigene Formulierung benutzt.
    »Dann können wir ja gehen, ihr euch aber am ORTHOS und dem letzten offenen Weltentor den Schädel einrennen«, sagte er schulterzuckend und wollte sich umdrehen.
    Du gehst nicht! stoppte ihn der Befehl der Meeghs.
    »Und wer will mich hindern?«
    Wir! Denn wir wollen dein Wissen!
    Er hatte sie an der Angel. Das zeigten sie ihm jetzt klar und deutlich, aber er mußte mit seinem Bluff noch einen Schritt weitergehen. Den letzten Schritt, aber wenn diese Trumpfkarte nicht stach, hatte er sein hohes Spiel verloren und kam nicht mehr lebend aus der Falle heraus, in die er sich begeben und Nicole und den

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