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0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
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Racket?« tönte mir eine zaghafte Frauenstimme entgegen.
    Ich winkte Phil und zeigte auf den Mithörer.
    »Ja, Ma’am, hier spricht Jerry Cotton. Den Fall Rice bearbeite ich Haben Sie vielleicht einen Hinweis für mich?«
    »Ich habe da eben in der Abendausgäbe gelesen, daß Sie dem Kerl auf der Spur sind Dabei hat der heute noch versucht, wieder eine Summe aus uns ’rauszuholen.«
    Ich sah Phil bedeutungsvoll an. So viel Frechheit hätte ich Rice in seiner jetzigen Lage eigentlich gar nicht zugetraut. Oder sollte da vielleicht ein anderer Gangster in seinem Namen auftreten?
    »Wie ist er denn mit Ihnen in Verbindung getreten?« fragte ich.
    »Telefonisch. Wir sollen sofort tausend Dollar besorgen, die will er diese Nacht abholen lassen. Vielleicht kriegen wir auch noch neue Anweisungen. Mein Mann ist jetzt zur Bank, um das Geld zu holen. Er weiß gar nicht, daß ich mich mit Ihnen in Verbindung gesetzt habe. Die Polizei will er nicht mit im Spiel haben. Einmal haben uns die Gangster nämlich schon die Schaufenster zerschossen.«
    Die Geschichte kam mir irgendwie bekannt vor Ich konnte mich auch an eine Frau erinnern, die uns ganz am Anfang der Arbeit gegen den Willen Ihres Mannes Informationen in die Hand gedrückt hatte.
    »Haben Sie vielleicht ein Porzellangeschäft?« fragte ich harmlos.
    »Stimmt«, kam es verblüfft zurück, und ich merkte, wie die Frau rätselte, woher ich das wohl so schnell wissen konnte.
    »Was halten Sie denn davon, wenn wir mal zu Ihnen kommen, Missis Baker?« fragte ich und hörte ein paar Augenblicke gar nichts Höchstens das Geräusch, das ein Goldfisch macht, wenn er auf dem Trockenen nach Luft schnappt.
    Ich wollte nicht, daß uns die gute Frau für Zauberkünstler hielt und erklärte ihr:
    »Ich bin doch schon mal bei Ihnen gewesen, als Ihnen die Scheibe zerschossen wurde.«
    Jetzt wurde sie direkt zutraulich. »Vielleicht wäre es gut, wenn Sie mal vorbeikämen. Sie dürfen aber auf keinen Fall meinem Mann sagen, daß ich Sie angerufen habe.«
    »Ist doch klar«, beruhigte ich sie, »wir stellen das so hin, als kämen wir erneut wegen der Geschichte mit den Scheiben. Also abgemacht, bis gleich.«
    Ich legte auf.
    »Willst du hierbleiben?« wandte ich mich an Phil.
    »Meinst du, ich laß mich noch mal abschieben, wenn die Sache losgeht? Nee, das hast du einmal mit mir gemacht, aber so schnell nicht wieder.«
    Damit hatte er sich schon seine Jacke aus dem Schrank geangelt und eilte noch vor mir zur Türe.
    ***
    Als wir nach einer Viertelstunde den Laden betraten, war der Mann inzwischen von der Bank wieder zurückgekehrt. Seine Frau stand hinter dem Ladentisch und machte das unschuldigste Gesicht von der Welt, während ihr Mann uns mißtrauisch anguckte.
    »Mister Baker, wir kommen nochmals wegen des Überfalls auf Ihr Geschäft, bei dem die Schaufenster draufgingen. Na, Sie wissen schon.«
    Sein Gesicht verschloß sich, als sei ein Visier heruntergeklappt. Möglichst gleichgültig meinte er:
    »Wenn ich mich recht erinnere, habe ich Ihnen doch schon mal gesagt, daß ich auf Ihre Unterstützung keinen Wert lege. Oder?«
    Es klang ziemlich aggressiv, aber ich nahm ihm das nicht übel, weil ich wußte, daß er sich in seiner Haut nicht gerade wohl fühlte. Ich zog das Abendblatt aus meiner Rocktasche und hielt ihm den Artikel über Rice unter die Nase.
    Widerstrebend nahm er das Blatt und las flüchtig drüber weg.
    »Na und?« fragte er dann und reichte mir die Ausgabe wieder zurück Seine Miene hatte sich um keinen Deut aufgehellt, und ich wußte, daß ich es schwer haben würde, den Mann zu überzeugen.
    »Ich habe den Eindruck, daß das der Mann ist, der Ihnen auch die Scheiben zerschossen hat. Und der Ihnen immer diese Dinger hier schickt.« Damit reichte ich ihm einen der Drohbriefe ’rüber, die wir sichergestellt haben Als er den springenden Panther erblickte, wurde er doch etwas blaß.
    »Statt dem Gangster das Geld noch nachzuwerfen, sollten Sie lieber mit uns Zusammenarbeiten. Dann ist die Chance, daß wir ihn schnell kriegen, gegeben Und dann sind Sie endgültig den Ärger los. Oder verdienen Sie so viel, daß Sie immer mehr Geld den Gangstern in den unersättlichen Rachen werfen können?«
    Ich schwieg und schaute der Frau zu, die inzwischen hinter der Theke hervorgekommen war und am Schaufenster leichte Kunststoffrolleaus ‘runterriß.
    Ich merkte, wie es in Baker arbeitete. Er schien sich die Geschichte gründlich zu überlegen, und doch kam er zu keinem Ende Ich

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