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0204 - Herr der Grünen Hölle

0204 - Herr der Grünen Hölle

Titel: 0204 - Herr der Grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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schnell es eben ging, begann sich Nicole, aus der Umstrickung des Schlangenkörpers zu lösen.
    Denn Zamorra und der Dämon standen sich gegenüber.
    ***
    Krachend und berstend wurden Bäume und Büsche kleineren Ausmaßes zur Seite gedrückt. Eine mächtige Planierraupe schob sich durch den Urwald, alles niederwalzend, was sich ihr in den Weg stellte. Und dahinter dröhnten mehrere Lastwagen, auf denen hartgesichtige Männer saßen, die in ihren nervigen Fäusten Gewehre hielten.
    Und sie beteten zur Madonna, daß sie noch rechtzeitig erscheinen würden, gelobten Kerzen dafür, daß nicht die Körper von Christen auf den Blutaltären der Heiden hingeschlachtet wurden.
    Die späten Nachfahren eines Cortez und Pizarro waren wieder unterwegs, um den letzten Ureinwohnern des Kontinents die Lehre des Gottes der Liebe mit Waffengewalt zu bringen.
    War auch das Volk der Yanoa vor hunderten von Jahren vor den überlegenen Waffen der weißen Götter geflohen, heute hatte sie die Vergangenheit erreicht. Und die Waffen der Blaßgesichtigen waren besser, als je zuvor. Was aber einstmals die gefürchteten Hirschmenschen gewesen waren, die Conquistadores, die auf dem Rücken ihrer steigenden Pferde die Reihen der Aztekenkrieger durchbrochen hatten, das war hier die Planierraupe und der Lastwagen.
    Michael Ullich mußte daran denken, wenngleich er auch nicht wußte, daß es sich bei den zur kannibalischen Primitivität herabgesunkenen Yanoa um Abkömmlinge der einstigen Azteken handelte.
    Aber wenn er seine Gefährten retten wollte, gab es kein anderes Mittel. Und so stand er, ein geladenes Gewehr umklammernd, im Führerhaus der Planierraupe, die den nachfolgenden Lastwagen eine Art Straße durch den weglosen Dschungel ebnete.
    Und sein Herz klopfte bis zum Zerspringen, daß sie ihr Ziel früh genug erreichen würden.
    ***
    Es waren nur wenige Verwegene, die sich dem vorwärtsstürmenden Zamorra in den Weg stellten. Und sie wurden zur Seite geweht wie dürres Gras von der Macht des Windes.
    Hell blitzte das Amulett auf Zamorras Brust auf, als sein Träger dem Dämon entgegenraste. Huitzilopochtli schnellte empor. Er ahnte, daß ihm die Silberscheibe gefährlich werden konnte.
    Und er verfluchte Asmodis, daß dieser ihn nicht vorher ausdrücklich vor dem Amulett gewarnt hatte. Denn vorher war der Dämon dem Professor nicht in seiner eigentlichen Gestalt nahe gekommen und hatte somit auch nichts von der für ihn tödlichen Ausstrahlung von Merlins Stern bemerkt.
    Nun aber rasten auf ihn Schwingungen einer unbekannten Energie los, die den Schauer einer Ahnung in ihm aufbranden ließen. Das Gefühl war nicht zu beschreiben, nur zu erahnen, so als ob ein Mensch beim Betrachten eines ihm widerwärtigen Gegenstandes urplötzlich eine Gänsehaut bekommt oder sich sein ganzer Körper vor Ekel schüttelt.
    Was mußte erst passieren, wenn er mit der Macht, die in dieser Silberscheibe lag, direkt in Berührung kam?
    Huitzilopochtli kreischte auf. Seine Schlangenfinger streckten sich in abwehrender Haltung vor. Etwas wie Feuer und Schwefel drang aus seinem Rachen.
    Die Indios zuckten zusammen, sofern sie nicht längst hinter den Hütten Schutz gesucht hatten.
    Zeigte ihr Idol etwa Furcht?
    Nur Asala, der Schamane, warf sich dem Parapsychologen mit gezücktem Knochendolch entgegen. Aber der alte Mann hatte wenig Chancen gegen den Professor, der gewillt war, alles beiseite zu drücken was sich zwischen ihn und seinen unnatürlichen Feind drängte. Der Dämon mit der Jaguarfratze und den Schlangenfingem war sein Gegner, nur von ihm ging die wirkliche Gefahr aus.
    Alle anderen waren mehr oder weniger Statisten.
    Der Faustschlag des Professors, der mehr einem Beiseitewischen als einem ernsthaften Angriff nahe kam, fegte den Schamanen beiseite. Der hagere Körper des Mannes beschrieb einige Drehungen und fiel dann unglücklich in das Messer, das er schon für die folgende Opferung bereitgehalten hatte. So drang der Obsidian, mit dem er die Herzen der Unglücklichen herausgeschnitten hatte, in sein eigenes Leben. Ein letztes Verdrehen der Augen, ein schwacher Schrei, einige krampfhafte Zuckungen des Körpers, dann war Asala, der Letzte der Schamanen vom Stamme der Yanoa Indios tot. Und mit ihm war das Erbe der Blutpyramide von Tenochtilan dahin.
    Aber das wußte Professor Zamorra nicht. Er sah nur den Gegner vor sich. Und der Dämon streckte die aus Schlangen gebildeten Finger gegen ihn aus. Lebendig glitzernde Augen starrten ihn an, kleine, rote

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