Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0204 - Herr der Grünen Hölle

0204 - Herr der Grünen Hölle

Titel: 0204 - Herr der Grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
geschlagen. Der Erfolg war der gleiche, als wenn sie es ihm mit theatralischer Gebärde auf die Stim gedrückt hätte.
    Ein Kreischen, dann hatte die Schwarze Familie wieder einmal den Verlust von zwei Mitgliedern zu verschmerzen. Wie hatte sich Asmodis gesagt: Mit Schwund muß man rechnen. Wieder einmal waren zwei hoffnungsvolle Dämonenleben, die ihr ganzes Dasein dem Verderben des Guten widmen wollten, dahin.
    Und dennoch sah die Situation für die höllischen Mächte gar nicht so schlecht aus. Denn die Dämonen waren zwar vernichtet, aber auch das, was einmal die Piloten ausgemacht hatte, war nicht mehr. Sie wären nicht einmal mehr in der Lage gewesen, ihren Namen zu schreiben.
    Und nur durch einen Zufall war es einem der Passagiere gelungen, das Flugzeug hochzureißen, als es gerade die Wipfel der höchsten Bäume berührte.
    Das hatte zwar allen das Leben gerettet, die Endsituation aber nur hinausgezögert. Denn eine Maschine nach oben zu ziehen oder sie tatsächlich zu fliegen, das ist zweierlei.
    Das Ende war vorprogrammiert.
    Und der Tod rieb sich die Hände.
    ***
    »Hier Manaos! Hier Manaos!« quäkte die Stimme aus dem Lautsprecher. »Wir können sie nur bruchstückhaft aufnehmen. Welche Probleme haben sie? Kommen!«
    Die Hand Professor Zamorras drückte die Taste, die zweifelsohne seinen Hilferuf weiterleitete. Denn unglücklicherweise hatte der Dämon, den Ullich mit der schweren Aktentasche beiseite geschleudert hatte, durch seinen Aufprall an den empfindlichen Teilen des Funkgerätes einen unübersehbaren Schaden angerichtet.
    »Mayday! Mayday!« rief der Parapsychologe in englischer Sprache in die Sprechmuschel. »Hier ist eine Maschine der TWA auf dem Flug von Bogota nach Rio de Janeiro. Flugnummer ist unbekannt. Die Piloten sind ausgefallen. Wir überfliegen den Dschungel. Niemand versteht etwas von Flugzeugen. Wie sollen wir uns verhalten.«
    »Hier Manaos! Hier Manaos!« kam es wieder aus dem Speaker. »Haben verstanden. Wie ist ihre Position?«
    »Ach, du Katze!« entfuhr es dem Meister des Übersinnlichen. »Was die alles wissen wollen. Weißt du«, wandte er sich an Michael Ullich, mit dem er sich vom Augenblick des ersten Händeschüttelns angefreundet hatte, »wo ich diesem Wirrwarr von Instrumenten die Position ablesen soll?«
    Der Deutsche zuckte hilflos die Schultern. »Woher soll ich das wissen?« fragte er und so etwas wie Hilflosigkeit lag in seiner Stimme. »Ich hatte mal eine Freundin und deren Vater hatte einen Pilotenschein und hat mir mal so ein bißchen was gezeigt. Aber der Vogel, in dem er flog, war eine Cessna!«
    »Also verstehst du doch was vom Fliegen!« machte sich Nicole, die hinzugetreten war, selber Hoffnung. Sie hatte soeben die Passagiere über die Vorfälle informiert und sie nach Kräften beruhigt. Alles wäre in Ordnung. Nicole war sich dessen bewußt, daß eine Erkenntnis der wahren Situation zu einer Panik geführt hätte. Mit aller Kraft ihres Willens vollbrachte sie eine Meisterleistung der Schauspielerei und Selbstbeherrschung. .
    »Leider nein«,- antwortete Ullich betreten, »das ist so, als sollte man als Kapitän eines Motorbootes mit fünf PS plötzlich das Kommando über einen Ozean-Liner übernehmen.«
    »Und sie? Wie ist es mit ihnen?« fragte Zamorra in Richtung auf die beiden hübschen Stewardessen, die sich hinter Nicole in die Zentrale drängten und in Erkenntnis der neuen, gefahrvollen Situation zusammenschraken.
    »Ja, ein kleines bißchen Theorie ist schon vorhanden«, sagte Mabel Snyder, eine adrette Blondine, etwas zaghaft. Und Esther Maywoos, ihre dunkelhaarige Kollegin nickte eifrig zur Bestätigung.
    »Aber es reicht keineswegs, um eine glückliche Landung auszuführen!« gestand Mabel. »Und runter müssen wir ja irgendwann einmal wieder. Es ist noch niemand oben geblieben!«
    »Aber nach der Bruchlandung ziemlich schnell wieder nach oben gekommen!« versuchte Ullich einen makabren Scherz. Die Blicke der beiden hübschen Mädchen gefroren zu Eis.
    »Maschine der TWA!« kam es wieder. »Sind sie noch dran? Wie ist ihre Position. Kommen, TWA!«
    »Hier TWA!« krächzte Zamorra in die Sprechstelle. »Können keine Position angeben. Haben mit Flugerfahrung nur die Stewardessen an Bord.«
    Aus den Speakern kam ein Fluch auf Spanisch. Der Mann im Tower von Manaos schien nicht viel von den Flugkünsten der Damen zu halten.
    Aber Zamorra wußte, daß er wie ein Ertrinkender nach dem berühmten Strohhalm greifen mußte.
    »Hier Manaos!« kam es

Weitere Kostenlose Bücher