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0204 - Herr der Grünen Hölle

0204 - Herr der Grünen Hölle

Titel: 0204 - Herr der Grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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mußte eingreifen. Und er hechtete nach vorn.
    Sein Ansprung warf den Dämon in Mel Adams völlig um. Zamorra registrierte, daß sein Augenlicht gerettet war. Vorläufig jedenfalls.
    Denn der junge Mann wußte ja nicht, konnte ja nicht wissen, gegen wen er da kämpfte. Und Zamorra hatte auch nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Die Hände um seinen Hals waren wie Stahlklammern. Mit den Fäusten versuchte sich der Parapsychologe durch ein paar Körpertreffer Luft zu machen.
    Vergeblich - Die Macht des Dämons hatte den Körper, in den er gefahren war, gefühllos gemacht. In aufkeimender Todesangst versuchte Zamorra, den Würgegriff um seinen Hals zu lösen. Der Luftmangel machte sich entsetzlich bemerkbar und ließ Zamorras Gesicht rot anschwellen.
    Sein Helfer war wesentlich glücklicher dran. Und er schien genau zu wissen, was er tat. In der Ecke des Cockpit erspähte er eine Art Aktentasche. Ohne nachzudenken, griff er danach, wirbelte sie in seinen Händen wie einen mittelalterlichen Morgenstern. Und - als hätte es das gütige Schicksal so gewollt, die Tasche war ziemlich schwer. Der mit wütendem Gebrüll wieder angreifende Dämon wurde von dej Wucht zurückgeschleudert und landete irgendwo zwischen den Armaturen.
    Und noch immer stürzte das Flugzeug. Der Aufprall hätte eigentlich längst erfolgen müssen. Aber er war hinausgezögert worden, als der Dämon den Steuerknüppel losließ, um seinem Mitstreiter zu helfen.
    Jedoch hatte der neu hinzugekommene Angreifer gesehen, wie sich die Hand von der Steuerung löste. Und sein logisch arbeitender Verstand hatte keine Mühe, sich alles andere zusammenzureimen.
    Irgendwelche Terroristen oder Luftpiraten wollten die Maschine zum Absturz bringen, wollten ihr eigenes Leben wegwerfen um hier eine Katastrophe herbeizuführen.
    Michael Ullich, Bezirksvertreter einer deutschen Versicherung und von einer überregionalen Tagung aus Bogota auf dem Weg zurück in die Heimat, hatte gesehen, in welche Richtung der Steuerknüppel gedrückt wurde, als es bergab ging-Sicherlich konnte er die Maschine abf angen, wenn er die Steuerung zurückriß. Sein Gegner würde einen Moment brauchen, seine Knochen zu sortieren. Der andere Mann, nun, der mußte sich noch selbst helfen.
    Er mußte den Absturz verhindern. Seine Hand verkrampfte sich um den Steuerknüppel. Mit einem Ruck zog er ihn nach hinten.
    Er hatte Glück. Die Maschine wurde nicht nur abgefangen, sondern steil nach oben gerissen. Wie aus weiter Feme hörte er die irren Schreie aus dem Passagierraum. Der Gegner, der ihn erneut anspringen wollte, driftete vorbei, segelte in eine andere Ecke der Pilotenkanzel.
    Zamorra und sein Gegner wurden zu Boden geschleudert und rollten in Richtung Eingang, direkt Nicole Duval vor die Füße.
    Die hübsche Französin brauchte keine Aufklärung über das, was sie nun zu tun hatte. Sie sah das sich herumrollende Gegnerpaar und das wie rasend pulsierende Amulett.
    Mit einem Sprung war sie weich auf den beiden kämpfenden Männern gelandet. Ihre zarten Hände ergriffen Merlins Stern.
    Ein irrer Schrei durchtobte die Pilotenkanzel, als das Amulett den menschlichen Körper des Dämons traf und seine Existenz vernichtete. Vloas, der sich schon in den Gedanken, irgendwann in der Hölle ein großer Herr zu werden, sonnte, wurde an einen Ort geschleudert, der auch für die Dämonen das absolute Nichts darstellte und von dem es keine Wiederkehr gibt.
    Gleichzeitig ließ der Druck an Zamorras Kehle nach. Pfeifend sog er den belebenden Atem ein. Der menschliche Körper, mit dem er eben noch auf Tod und Leben gerungen hatte, stammelte, lallte irre, unverständliche Worte. Aus seinen Augen sprach stumpfsinnige Verständnislosigkeit.
    Der Parapsychologe war im Moment viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als daß er dies registriert hätte. Er hatte Mühe genug, mit wackligen Knien auf die Beine zu kommen.
    Wie ein verwundeter Tiger raste der andere Dämon auf ihn zu, alle anderen Personen, die sich noch im Cockpit befanden, mißachtend. Er mußte seinen Auftrag ausführen. Er durfte nicht versagen.
    »Stirb, Zamorra!« knirschte er.
    Seine Hände zuckten in einem tödlichen Kung-Fu-Schlag auf den Franzosen zu. Nur seinen Reflexen hatte es Zamorra zu verdanken, daß er unter den Händen hinwegtauchte.
    Dann hatte seine Assistentin die Situation bereinigt. Nicole Duval, die immer noch das Amulett an der Kette in den Händen hielt, hatte es der Gestalt des Flugkapitäns ganz profan um die Ohren

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