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0204 - Herr der Grünen Hölle

0204 - Herr der Grünen Hölle

Titel: 0204 - Herr der Grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Strauß seinen Kopf in den Sand steckte.
    »Mehr kann ich nicht für sie tun!« kam es aus dem Äther. »Halten sie Funkkontakt, TWA. Und… möge Gott ihnen gnädig sein!«
    »Das haben wir auch bitter nötig,« brummte der Parapsychologe. Dann nahm er den Sitz ein, den vorher der Flugkapitän inne hatte.
    In seinem Hirn wirbelten Zahlen und Erklärungen. Vor seinen Augen nur ein Wust von seltsamen Instrumenten und Anzeigen. Es war fast ein Ding der Unmöglichkeit, hier auf Anhieb die richtigen Schalter zu finden.
    »Mit ’nem kleinen bißchen Glück… mit ’nem kleinen bißchen Schweineglück!« pfiff Michael Ullich neben ihm in einem Anflug von Galgenhumor.
    Zamorra atmete tief durch. Dann nahmen seine Hände die nötigen Schaltungen vor.
    ***
    Das laute Brummen über ihm weckte Lomacs Aufmerksamkeit. Fremde Geräusche mahnen, immer zur Vorsicht, besonders im Urwald. Manch einer, der ein unbekanntes Geräusch ignoriert hatte, war nicht wieder zu den Hütten zurückgekehrt.
    Die kleine, höchstens eineinhalb Meter große Gestalt des Indio straffte sich. Ja, es war über ihm. Und es hörte sich an wie…
    Lomac mußte Gewißheit haben. Wie eine kleine Baumkatze kletterte er geschmeidig an der Rinde eines mächtigen Baumes empor, Finger und Zehen wie Greifwerkzeuge benutzend. Er trug nur einen knappen Lendenschurz aus den Fasern von Blättern, der von einem aus Menschenhaar gedrehten Gürtel gehalten wurde. Um den Hals trug er ein langes Blasrohr, die lautlose Waffe der stillen Jäger des Dschungels. Die kleinen, gefiederten Pfeile, die Lomac in einem Beutel aus dem Balg einer Beutelratte aufbewahrte, waren in einem tödlichen Gift getränkt und brachten den sofortigen Tod.
    Wie einer der großen Brüllaffen turnte Lomac in den oberen Zweigen des Dschungelgiganten, wo das Laub langsam spärlicher wurde. Seine Hand legte sich über die Augen, um in den Strahlen besser sehen zu können.
    Kein Zweifel, dort flog er. Der Vogel des Awama-Loa, des Gottes der Sonne. Und sicherlich trug er in seinem Bauch wieder diese Hellhäutigen, die den Tod brachten.
    Einst, so kündeten die Legenden der Indios, vor vielen Geschlechtern, waren alle Menschen gut. Dann aber kamen die Söhne des Sonnengottes mit der weißen Haut. Und sie brachten den Tod, erschlugen die Söhne des Volkes, die auf hohen Pyramiden den Göttern Opfer brachten. Und auch den König, der mehr Gott als Mensch war, töteten sie, den gewaltigen Montezuma.
    Immer wieder kehrten die weißhäutigen Eroberer zurück, in deren Reihen Hirschmenschen kämpften, Männer, die auf einem vierfüßigen Tier festgewachsen waren und die Reihen der Indios durchbrachen.
    Und sie trugen metallene Gewänder, an denen die Sägeschwerter der Adler und Jaguare, wie die Krieger des Gottkönigs genannt wurden, zerbrachen. Spröder Obsidian-Stein gegen hispanischen Stahl.
    Das fürchterlichste Grauen aber richteten Rohre an, so wollten die uralten Erzählungen wissen, aus denen Feuer und Rauch quoll und die Reihen der Krieger nur so dahinmähte.
    Und die Alten raunten, daß die weißen Männer von einem Gott erzählten, zu dem sie alle beten sollten und wer das nicht tue, der sei des Todes. Aber in einer mondlosen Nacht verschwanden viele des Volkes, Männer, Frauen, Kinder und Greise, flohen gen Süden in die unwirtlichen Sümpfe und Wälder, wohin ihnen die Krieger des Sonnengottes nicht nachfolgten. Und sie machten sich seßhaft und schworen, jeden weißen Mann, dessen sie habhaft werden konnten, nach dem Ritual der Adlerschale von Tenuchtitlan den alten Göttern zu opfern.
    Lomac beobachtete den silberglänzenden Vogel. Er schüttelte sich in der Luft, ging dann urplötzlich tiefer. Der Indio sah, wie Awama-Loa’s Vogel einem Adler gleich auf ihn zustürzte.
    Wollte sich der Sonnengott an ihm, dem Kriegerhäuptling vom Stamm derer, die den Rest eines geschlagenen Volkes darstellten, rächen?
    In rasender Geschwindigkeit, kam das für den Indio unheimliche Wesen näher. Seine Augen wurden unnatürlich aufgerissen, er streckte wie zu einer Abwehrreaktion beide Arme vor, die Finger weit gespreizt.
    War das Quetzalcoatl, die gefiederte Schlange, die die weißen Götter zurückbrachte? Dann war Menschenkraft vergebens.
    »Huitzilopochtli, hilf!« kreischte er. »Hilf deinem treuen Diener!«
    Fast hatte ihn das silberglänzende Etwas erreicht und Lomac mußte all seinen Mut als Krieger aufbringen, um nicht vor Todesgrauen die Augen zu schließen.
    In weniger als einem Lidschlag mußte

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