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0205 - Der Tiefsee-Schrecken

0205 - Der Tiefsee-Schrecken

Titel: 0205 - Der Tiefsee-Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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Hügeln des südlichen Wales, den nie zuvor eines Menschen Auge geschaut hatte.
    Die Lebensblase…
    Und in sie brachte Merlin die Druidin vom Silbermond. In jene Sphäre, die sich selbst dem Zugriff höherer Mächte wirkungsvoll entzog und die Merlin selbst benutzte, um hin und wieder neue Kraft zu schöpfen.
    Damals, als er gemeinsam mit Zamorra das Weltentor schloß und die Spider der Meeghs in einem Zeitparadoxon ins Niemalsmehrgewesen schleuderte, war er dem Tode nahe gewesen. Bis zum heutigen Tag hatte selbst die Lebensblase seine Kräfte, die er damals opferte, nicht wieder völlig erneuern können. Doch ohne diese Einrichtung, deren Wirkungsweise selbst er nicht verstand, gäbe es ihn längst nicht mehr. Jene universalen Kräfte, die dort wohnten, gaben ihm die Macht des Lichtes, waren auf ihn eingestellt und duldeten niemanden sonst in sich.
    Aber vielleicht geschah jetzt ein Wunder. Merlin sah in dieser unangreifbaren Sphäre des lichten Lebens die einzige Chance, den schwarzen Keim tödlicher Meegh-Energien aus Sara Moons Seele zu reißen. Vielleicht wirkten die Schöpfungskräfte auch auf sie.
    Denn Sara Moon war die Tochter des Mächtigsten aller Zauberer…
    ***
    Nicht alle waren tot, die wie von Geisterhand getragen über die Decks der ESMERALDA schwebten. Die furchtbaren Gestalten, die nach Fäulnis und Salzwasser stanken und deren Programmgehirne flackerten wie verlöschende Kerzen, verschwammen zum Teil in der Unsichtbarkeit. Und so schien es, als schwebten jene, die sie trugen, frei in der Luft.
    Sie schwebten über Bord und sanken im Wasser ein. Ihre Entführer nahmen sie mit sich in die Tiefe, und niemand von denen, welche noch lebten, ertranken. Niemand von ihnen verkochte unter dem steigenden Wasserdruck, als sie mit hoher Geschwindigkeit tiefer und tiefer gebracht worden, dorthin, wo niemals der Rest eines Sonnenstrahls deij Ozean in seinen unergründlichen Tiefen erhellt. Wohin nur selten die tastenden Scheinwerferstrahlen von Tauchern dringen, wo mächtige Unterseeboote mit dröhnenden Schrauben vorübergleiten, ohne Einzelheiten zu bemerken.
    Jene flackernden Schutzfelder, die die Cyborgs in die Unsichtbarkeit hüllten, umfaßten auch ihre Opfer und hielten den Druck der Meerestiefe von ihnen fern. Tiefer und tiefer stießen sie hinab in die Nacht.
    Einer nach dem anderen.
    Und auch jene, die tot waten, erschlagen von den Cyborgs, die einen zu frühen Alarm verhindern wollten, wurden mitgenommen. Kein Leben blieb auf der ESMERALDA zurück.
    Als letzter verließ jener, der die Leitung des Kommandountemehmens hatte, das tote Schiff, dessen Maschinen nach wie vor stampften. Die mächtigen Schrauben würden es weiter vorwärts treiben, bis es an irgend einem Strand zerbrach oder die Kraftstoffreserven erschöpft waren und das Wummern der gewaltigen Motoren verstummte.
    Der Cyborg, der noch einen letzten Kontrollblick über das totenstille Schiff warf, fragte nicht nach dem Warum. Alle Empfindungen waren damals, vor langer Zeit, in ihm erloschen, als er ein Opfer der Schattenkreaturen wurde.
    Und mit seiner eiskalten Logik erkannte sein Programmgehirn jetzt, daß der Auftrag erfüllt war, welchem Zweck auch immer er gedient haben mochte.
    Als letzter verließ der Cyborg-Kommandant die ESMERALDA und tauchte in den Fluten unter. Sein fauliger, zerfressener Leib stieß hinab in die Tiefe, seinen Gefährten und ihren Opfern nach.
    Nichts mehr deutete auf den furchtbaren Kampf und das Grauen hin, das auf der ESMERALDA gewütet hatte.
    Ein Geisterschiff glitt durch die Wellen einem unbekannten Ziel entgegen.
    ***
    Ein schrilles, durch Mark und Bein gèhendes Geräusch drang in die Bewußtseinstiefen vor. Etwas verkrampfte sich. Das Bewußtsein wehrte sich gegen den Zwang zu erwachen. Doch das schrille Gellen wiederholte sich, schmerzte in regelmäßiger Wiederkehr.
    »Oh, nein«, murmelte der Mann und tastete nach seinen Ohrmuscheln, um schützend die Hände davor zu halten. Doch sein rechter Arm machte nicht mit. Etwas lastete auf ihm.
    Wo bin ich? fragte er sich, während seine einsetzenden Gedanken zerhackt wurden vom nervtötenden Gellen. Langsam öffnete er die Augen. Helligkeit erreichte ihn, strahlte ihm durch ein großes Panoramafenster entgegen.
    Ruckartig hob er den Kopf. Etwas war falsch. Warum lag er nicht in seinem Bett, sondern etwas verkrampft im Sessel?
    Mein Arbeits - rrrrrrring! - zimmer! hallte es in ihm auf. Das Telefon!
    Er schüttelte den Kopf, als könne er die

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