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0205 - Die goldene Kralle

0205 - Die goldene Kralle

Titel: 0205 - Die goldene Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kommissar.«
    Kölzer steckte das Gerät weg. Schweiß glitzerte auf seiner hohen Stirn. »Verflixt, wir sind auf der richtigen Spur, meine Herren. Vielleicht haben wir Glück.«
    »Das müssen wir«, erwiderte ich. »Sie haben selbst erlebt, wozu diese Bestie fähig ist.«
    »Ja.«
    Da hatte Suko einen Vorschlag. »Wir könnten getrennt marschieren…« Ich schaute meinen Partner an. Der Gedanke war nicht schlecht. Allerdings durfte ich nicht mit Suko gehen, die Waffen mußten gut verteilt sein, deshalb kamen wir überein, daß Will Mallmann und ich zusammenblieben und Suko mit Kommissar Kölzer ging.
    Der hatte nichts dagegen und zauberte sogar noch ein zweites Sprechgeät hervor.
    »Frequenz ist eingestellt«, meldete er.
    »Gut.« Ich gab Will Mallmann das Walkie-talkie. Dann trennten wir uns. Suko und Kölzer überquerten die Straße, während Will und ich auf der Seite blieben.
    »Wie heißt die nächste Bar?« erkundigte ich mich.
    Will schaute auf seinen Zettel. »Das ist keine Bar«, erklärte er mir, »sondern ein Club. Er nennt sich Club Kontakt…«
    »Dann nichts wie hin.« Ich grinste den Kommissar schief an.
    »Vielleicht finden wir dort sogar den richtigen Kontakt…«
    ***
    »Mach jetzt nur keine Szene!« zischte Hans König und hielt das rechte Handgelenk seiner ehemaligen Frau fest. »Setz dich hin, denn ich will mit dir reden.«
    Angela blieb stehen. Ihr Gesicht schien zu vereisen. Über die helle Haut lief ein Schauer.
    »Bitte, setz dich. Ich muß mit dir reden!« drängte der Mann. »Es ist wichtig.« Er ließ Angela los.
    Die nickte, ging um den kleinen Tisch herum und nahm neben ihm Platz. Sie saßen in einer Nische. Das Licht gab mehr Schatten als Helligkeit. Rotviolett lagen sie auf den Gesichtern der beiden Menschen.
    Champagner stand bereit. Er hat den teuersten Sekt auffahren lassen, dachte Angela. Na ja, er kann es sich leisten. Sie sah plötzlich wieder klarer. Ob er gekommen ist, um sich von mir verwöhnen zu lassen. Diesmal für Geld? Wenn es so sein sollte, entbehrte diese Situation nicht einer gewissen Pikanterie, doch Angela glaubte nicht daran, daß er deshalb gekommen war.
    Nein, Hans war zu kalt und abgebrüht. Er hatte sie abgelegt, er würde ihr auch nie mehr verzeihen. Das ließ die Würde und die Tradition der Familie überhaupt nicht zu. Angela hatte sich darüber schon immer aufgeregt. Es hatte auch zu ihrem Sturz in die Gosse mit dazu beigetragen.
    »Was willst du eigentlich, Hans? Hast du dich verlaufen?«
    »Nein, ich wollte zu dir.« König holte die Flasche aus dem Kühler und schenkte seiner ehemaligen Frau ein Glas ein. Der überteure Sekt warf kleine Blasen, die wie lange Perlenschnüre an die Oberfläche stiegen und dort zerplatzten.
    »Rede endlich!« zischte Angela und lächelte dabei, weil sie sich von Freddy beobachtet fühlte.
    »Du weißt, was passiert ist?«
    Sie nahm einen Schluck, stellte das Glas ab und schüttelte den Kopf. »Nein, mir ist nichts bekannt.«
    »Hast du von den Morden gelesen?«
    »Ich lese kaum Zeitung.«
    »Hör auf! Jedes Boulevardblatt hat über die Verbrechen berichtet.«
    »Meinst du die Leichen, die so schlimm aussahen?«
    »Genau die.«
    Sie trank das Glas mit einem Schluck leer, und der Mann schenkte sofort nach. Angela bebte innerlich. Sie spürte, daß sich über ihrem Kopf etwas Schlimmes zusammenbraute, daß sie bald eine schreckliche Wahrheit erfahren würde.
    Davor hatte sie Angst.
    »Soll ich weiterreden?« erkundigte sich Hans.
    »Ja, bitte.« Angelas Lippen zuckten. Ihr Ehemaliger sah noch immer so verdammt gut aus. Und auch seine Stimme war weich und volltönend. Schon oft hatte sie sich Vorwürfe gemacht, daß sie sich damals so dumm benommen hatte. Sie hätte jetzt als eine Königin dastehen können, geachtet und bekannt.
    »Ich weiß, wer der Mörder ist.«
    Dumpf durchbrachen die Worte des Mannes ihre Gedanken.
    Angela umklammerte ihr Sektglas, das jeden Augenblick zu zerbrechen drohte. »Was hast du gesagt, Hans?«
    »Ich weiß, wer der Mörder ist.«
    »Wer denn?« hauchte sie.
    »Mein Bruder. Und dein ehemaliger Schwager.«
    Sie beugte sich vor, und ihre Lippen formten einen Namen.
    »Gerd?« hauchte sie.
    »Genau der.«
    »Aber warum? Wieso hat er die Menschen so schrecklich…«
    »Er ist nicht mehr er.«
    Angela krauste die Stirn. Sie begriff nicht, und Hans König wurde deutlicher. »Er ist nicht mehr der, der er einmal war. Er ist eine gespaltene Persönlichkeit. Gerd König, mein eigener Bruder, ist zu

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