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0205 - Die goldene Kralle

0205 - Die goldene Kralle

Titel: 0205 - Die goldene Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an die Bar.«
    Sie nickte und ging hinter König her. Dabei fragte sie sich, ob sie alles richtig gemacht hatte.
    »Was wollte er?«
    »Kennst du ihn nicht?«
    Harry schüttelte den Kopf.
    »Er war mein Mann.«
    Da lachte der Clubchef. »Das gibt es doch nicht. Wollte er dich zurückholen? Hat er einen Moralischen bekommen?«
    »Nein, er wollte mich warnen.«
    »Wovor?«
    »Vor einem Mörder!«
    Harrys Gesicht wurde ernst. »Mörder? Was hast du mit einem Mörder zu tun?«
    »Es war die Bestie.«
    Da wußte Harry Bescheid. So hatten die Zeitungen den Unbekannten genannt. Der Clubchef wurde plötzlich grau im Gesicht.
    »Du und die Bestie. Wo ist die Verbindung?«
    »Ich weiß, wer der Mörder ist.« Das war ein Schock für den guten Harry. Er mußte sich erst einen Whisky eingießen. »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Es stimmt. Mein ehemaliger Mann hat mir den Namen verraten. Wirklich Harry, es ist der Bruder von diesem König.«
    Das war der Zeitpunkt, als zwei Männer den Club betraten. Die beiden waren wir!
    ***
    In Mirko kochte eine Hölle. Er hätte den anderen normalerweise fertiggemacht, aber Harry wollte es nicht. Der Chef dachte da praktischer. Wenn der Kerl wirklich zur Polizei ging, dann mußte Harry um seine Lizenz und Mirko um seinen Job bangen.
    So wollte er den anderen nur auf den Hof schleudern und liegenlassen.
    Im Hinterteil des Hauses war nichts mehr von Erotik und schwüler Atmosphäre zu spüren. Ein kahler Gang führte zur Tür an der rückwärtigen Seite. Sie war immer abgeschlossen, aber Mirko besaß einen Schlüssel. Mit der freien Hand holte er ihn hervor, schloß auf und trat nach draußen in den Hof, wo ihn nicht nur die kalte Luft umfing, sondern auch ein wahres Durcheinander von Kisten, Kästen und Abfalltonnen. Das enge Hofgeviert war eine regelrechte Rumpelkammer. Der Müll wurde kurzerhand dort hingeworfen.
    »Du Arschloch«, zischte Mirko, hob den stöhnenden König an und schleuderte ihn wutentbrannt auf einen Kistenstapel. Die Kisten, sowieso schon morsch, brachen vollends zusammen. Es knackte, knirschte und splitterte. König wurde unter den Trümmern begraben und blieb liegen.
    Mirko rieb seine Hände. »Und laß dich hier nicht mehr sehen, du Bock!« zischte er, drehte sich um und wollte zurückgehen.
    Da sah er den Wertiger!
    Hinter zwei hohen Mülltonnen hatte der sich versteckt gehalten.
    Nun kam er hervor.
    Halb Mensch – halb Bestie. Ein grauenerregendes Monster, und die goldene Kralle hatte er zum tödlichen Schlag erhoben.
    Mirko stand sekundenlang wie erstarrt. Er hatte das Gespräch an der Bar nicht mitbekommen und wußte nichts von diesem unheimlichen Killer, der seine Opfer suchte, aber er ahnte, daß es ihm ans Leben gehen sollte und daß er gegen den anderen so leicht nicht ankam. Da half nur eins: Flucht!
    Mirko machte auf dem Absatz kehrt, lief auf die Tür zu, drückte sie auf, verschwand im Gang und hämmerte die Tür wieder zu.
    Er hoffte darauf, schnell genug zu sein, doch der Wertiger war wesentlich schneller.
    Bevor Mirko die Tür ins Schloß drücken konnte, war der andere schon da und warf sich gegen sie.
    Und er hatte Kraft.
    Es donnerte, als er gegen das Holz fiel. Die Tür erbebte in ihren Grundfesten, mit der Kralle hatte die Bestie noch zugeschlagen und war durch das Holz gestoßen.
    Dicht überhalb der Gürtellinie spürte Mirko einen rasenden, irren Schmerz. Er sprang zurück, die Tür knallte bis zur Wand, streifte ihn fast, und Mirko schaute an sich herab.
    Er sah das Blut, das aus der Wunde quoll und auch die verfluchte Bestie, die ihn töten wollte.
    Trotz der Schmerzen, handelte er überlegt. Bevor ihn der Schlag ein zweitesmal treffen konnte, rannte Mirko los. Er kannte den Weg wirklich im Schlaf, brauchte nicht zu schauen, wohin er lief, und torkelte den Gang entlang.
    Eine rote Spur zeichnete seinen Weg, und mit jedem Schritt rann auch Leben aus seinem Körper.
    Endlich – die Tür zum Clubraum.
    Mehr fallend als gehend stieß er sie auf, riß sich noch einmal zusammen und torkelte in die Bar…
    ***
    Wir schauten uns um.
    Der Club hier unterschied sich in nichts von den Bars in Soho oder New York. Irgendwie glichen sie sich alle, die gleiche schwüle Atmosphäre, Parfümgeruch, Zigarettenrauch, Musik, und auch der berühmte Pornofilm auf der kleinen Leinwand in der Nische fehlte nicht. Allerdings lief er stumm, und wir sahen nur das Gewimmel mehrerer Leiber.
    Rechts lag die Bar.
    Als wir den Halbkreis ansteuerten, lösten sich

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