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0205 - Die goldene Kralle

0205 - Die goldene Kralle

Titel: 0205 - Die goldene Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich auch nicht von ihnen zum Lagerplatz bringen lassen, sondern ging allein und fand in seinem Gewehr eine Stütze.
    Sein Atem ging schwer, und nach ein paar Metern schon rutschte er auf dem seifigen Boden aus und stürzte.
    Die Männer schleppten ihn nun ab. Im Lager befand sich der Erste-Hilfe-Kasten.
    »Sie haben Fieber!« stellte Mandi fest.
    König hob die Schultern. »Das macht wohl die Wunde.«
    »Vielleicht.«
    »Sehen Sie noch eine andere Möglichkeit?«
    »Nein, nein«, erwiderte der Inder hastig. Seinem Gesicht jedoch war anzusehen, daß er sich Gedanken machte.
    Sie blieben im Lager. In der Nacht wollten sie nicht mehr weitergehen, sondern den nächsten Tag abwarten.
    Gerd König schlief schlecht. Alpträume plagten ihn. Auf dem Lager warf er sich hin und her, schrie manchmal auf und atmete stöhnend. Erst nach Stunden ging es ihm besser, da schlief er auch ein.
    Als er erwachte, hatten die drei Männer schon alles zusammengepackt. König bekam zu trinken, nahm noch zwei Tabletten und wunderte sich selbst, wie fit er sich fühlte.
    »Ich sag’s ja«, erklärte er grinsend. »So ein Kratzer wirft einen alten Kämpen und Globetrotter wie mich nicht aus der Bahn.« Seine Freunde nickten nur, einen Kommentar gaben sie nicht ab.
    »Dann nichts wie los. Ich habe den Dschungel satt und sehne mich nach einem anständigen Bad und einer Hamburger Fischsuppe.«
    »Sie wollen sofort wieder nach Deutschland?«
    »Ja. Und diesmal spanne ich dort mindestens ein halbes Jahr aus. Auch wenn Winter ist.«
    »Das ist Ihre Heimat?«
    »Genau richtig, mein Junge. Hamburg, das Tor zur Welt, ist meine Heimat.«
    Es dauerte fast eine Woche, bis sie Katmandu, die Hauptstadt Nepals, erreicht hatten. Von hier aus wollte der Deutsche in die Bundesrepublik fliegen.
    Die drei Inder verabschiedeten sich von ihm am Flughafen. Sie waren seltsam bedrückt. König ging davon aus, daß es sich dabei um den Abschiedsschmerz handelte. Die Inder dachten anders. Als der Metallvogel in die Luft stieß, fragte Mani einen seiner Freunde.
    »Hast du seine Augen gesehen?«
    »Ja, sie haben sich verändert.«
    Mani nickte. »Der Wertiger, er ist nicht tot, Freunde. Er lebt weiter. In ihm lebte er weiter. Ich spüre es.«
    Die anderen nickten nur. Und sie dachten an die Stadt, die Hamburg hieß, wo zahlreiche Menschen wohnten, die nicht ahnten, wer da zu ihnen unterwegs war…
    ***
    Eigentlich hatte ich allen Grund, frustiert zu sein, denn in der letzten Zeit war einiges schiefgelaufen. Begonnen hatte es in Korsika, als wir Izzi unter dem Galgenberg vermuteten. Er steckte dort tatsächlich, doch das riesige Wurmwesen selbst zeigte sich nicht. Es schickte nur seine Diener vor, die auch für ihn starben. Wenigstens hatten wir die von Banditen entführte kleine Colette retten können, die Bill Conolly zu ihren Eltern brachte.
    Unser Weg führte nicht direkt nach London, sondern nach Spanien. Im Touristenort Malaga machte Jane Collins Urlaub und hatte einen Menschen mit einem flammenden Schädel gesehen.
    Diese Entdeckung war der Auftakt zu einem schrecklichen Abenteuer gewesen, in dessen Verlauf wir die vier Hüter der unheimlichen Geisterstadt kennenlernten. Die Stadt selbst sahen wir nicht. Sie war irgendwo zwischen den Dimensionen verschollen, so jedenfalls hieß es. Wir kämpften gegen die vier Wächter, schafften es jedoch nicht, sie zu besiegen, weil die unheimliche Leichenstadt ihre Diener zurückholte. Jane Collins hatten wir im letzten Moment retten und aus dem Totenbrunnen ziehen können.
    Ihn hatte ich nach dem Fall untersucht.
    Ein Ergebnis war nicht herausgekommen. Der Brunnen war nur sehr tief, einen Hinweis auf ein Dimensionstor fand ich allerdings nicht.
    Es war uns abermals nicht gelungen, nach London zurückzukehren, denn Sir James leitete uns wieder um.
    Hamburg, hieß unser Ziel!
    Will Mallmann wollte Suko und mich dort erwarten. Jane Collins flog zurück nach London. Sie mußte sich erst einmal von ihren letzten Urlaubstagen erholen.
    »Was sollen wir denn da?« hatte Suko gefragt.
    »Angeblich geht es um einen Wertiger.«
    »In Hamburg?«
    »Ja.«
    »Gütiger Himmel, das ist doch bestimmt ein Märchen. Wenn mir das Mandra Korab aus Indien gesagt hätte, all right, aber einen Wertiger in der Großstadt zu jagen – ich weiß nicht.«
    »In London hat es auch Werwölfe gegeben«, erinnerte ich Suko.
    »Ja, aber die sind nicht so exotisch.«
    »Wir werden abwarten, was uns der gute Will Mallmann sagt. Vielleicht müssen wir die Bestie

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