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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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»Nützt doch nichts, wenn du mir seinen Namen nennst. Ich frage meine Patienten nicht nach ihren Namen. Wie sieht er aus?«
    »Eine Schönheit ist er gerade nicht«, antwortete ich und lieferte eine Beschreibung von Brack.
    Doc Bonnegan dachte einen Augenblick lang nach und schüttelte dann den Kopf.
    »No, den Burschen habe ich nicht in den Fingern gehabt.« Er kicherte wieder. »Wahrscheinlich hat ihn der Polizeiarzt behandelt.«
    Ich sah den kleinen Gangsterarzt an. Anscheinend sagte er die Wahrheit. Bracks Verletzung schien also nicht so schwer zu sein, dass er ärztliche Behandlung benötigte.
    ***
    Dieser Besuch hatte sich also als unnötig herausgestellt. Langsam gondelte ich zur 116th Street, um mir die Garage anzusehen.
    Wenige Häuser vorher stoppte ich und begann, ernsthaft darüber nachzudenken, ob ich nun nach Mr. Highs Anweisungen eine halbe Kompanie Cops um mich versammeln musste, bevor ich die Garage inspizierte.
    Wenn Brack sich dort verborgen hielt, würde er nicht zögern, zu schießen. Andererseits erschien es mir blödsinnig, 56 mit vierzig oder fünfzig Männern eine unter Umständen leere Garage zu stürmen.
    Ich ging durch die Toreinfahrt auf den Hof. Es sah dort sehr harmlos aus, denn außer der Garage gab es auf dem Hof mehrere Werkstätten, in denen gearbeitet wurde.
    Ich machte mich an einen Schreiner heran und verwickelte ihn in ein Gespräch. Ziemlich nebenbei erkundigte ich mich nach den Garagenbesitzern. Ich erhielt die Auskunft, dass zwei Lastwagen darin stünden, die nur sehr selten benutzt würden.
    Es schien unwahrscheinlich, dass Brack auf diesem belebten Hof untergebracht worden war. Ich verzichtete darauf, die Garage näher zu untersuchen.
    Als nächstes Ziel wählte ich das Bauunternehmen. Ein gewöhnlicher Holzzaun trennte das Gelände von der Straße. Auch das Tor war aus Holz.
    Die Fifth Avenue ist in dieser Gegend eine reine Fabrikstraße, ganz im Gegensatz zu dem Stück ein paar Meilen weiter unten, wo die Fifth Avenue eine der elegantesten Einkaufstraßen der Welt ist. Natürlich fuhren eine Menge Autos auf ihr entlang, aber es waren nur wenige Fußgänger in der Nähe.
    Auf die Gefahr hin, für einen Dieb gehalten zu werden, riskierte ich es, den Holzzaun zu übersteigen. Er war zwar hoch, aber die Bretter, aus denen er bestand, waren schlecht zusammengefügt. Ich fand einen Halt für meinen Fuß, konnte mich hochziehen, hinüberschwingen und auf der anderen Seite fallen lassen.
    Diese Ecke sah schon eher danach aus, als könne sie zum Versteck für einen gesuchten Mörder dienen. Links und rechts grenzten fensterlose Giebelwände den Platz ein. Ein großer Schuppen bildete die Rückfront.
    Ich näherte mich dem Schuppen mit der Smith & Wesson in der Hand. Er besaß ein Schiebetor. Als ich die Hand dagegen legte, gab es nach. Es war nicht verschlossen.
    Ich schob den rechten Flügel so weit zurück, dass ich durchschlüpfen konnte. In das Dach waren Fenster eingelassen, sodass im Schuppen ein gewisses Dämmerlicht herrschte.
    Allerlei Gerümpel füllte den Bau, Säcke, Holz, Steinstapel. In einer Ecke lagen drei Papiersäcke übereinander. Ich las die Aufschrift:
    Erstklassiger schnellbindender Beton.
    Als Lieferant war eine große Zementfabrik angegeben.
    Als ich weitergehen wollte, stieß ich gegen die Säcke und spürte überrascht, dass der Stapel sofort verrutschte. Beton ist so schwer, dass ein Sack davon nicht rutscht, wenn ein Mann dagegen stößt.
    Mit dem Wagenschlüssel bohrte ich ein kleines Loch in einen der Papiersäcke. Ein wenig bräunliches grasähnliches Zeug quoll hervor: Marihuana.
    Ich pfiff durch die Zähne. Der Besuch hatte sich gelohnt. Ich schob die Säcke wieder zurecht und wollte den Schuppen verlassen, als ich das große Tor in den Angeln knirschen hörte. Ich spähte durch den Spalt des Schiebetors.
    Ein Mann kam herein. Er schloss das Außentor sorgfältig von innen wieder ab und schlenderte dann sorglos auf den Schuppen zu.
    Ich trat einen Schritt zurück. Der Mann schob den Torflügel weiter zurück und blieb wie erstarrt stehen, als er mich und die Smith & Wesson in meiner Hand sah.
    »Nimm die Hände hoch, Freund!«, befahl ich. Seine Pfoten schossen bereitwillig in die Höhe.
    Ich tastete ihn ab und fand eine Lugerpistole unter seiner Jacke in dem Halfter.
    »Sehr schön«, sagte ich »Erzähle mal ein wenig!«
    »Ich… ich passe hier nur auf!«, stotterte er.
    »Mit einer Kanone unter der Jacke passt du auf ein paar alte Steine und

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