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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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Leibwache erschossen. Der gleiche Mann wird sich mit Ihnen beschäftigen, Heavy!«
    Fellow stotterte, als er endlich den Mund auf tat.
    »Der ›Hässliche‹?«, stammelte er. »Sie meinen, der ›Hässliche‹ könnte es auf mich abgesehen haben?«
    »Er hat es nicht auf Sie abgesehen. Sie sind ihm gleichgültig. Aber er wird gegen Sie geschickt, und er wird seinen Auftrag ausführen.«
    Jetzt zeichnete sich Wut im Gesicht des Harlem-Gangsters ab. »Bones…«, keuchte er. »Der verdammte Dicke! Ich…«
    »Ich weiß nicht, ob noch ein paar Leute Grund haben, Ihnen eine Kugel in den Kopf zu wünschen«, unterbrach ich ihn kühl. »Cecil Bones hat sicherlich einen Grund, und Jim Brack arbeitet für ihn. Rechnen Sie sich Ihre Chancen aus!«
    Wieder hing das Schweigen im Raum. Dann wandte sich Fellow mit einer heftigen Bewegung an seine Kumpane.
    »Raus mit euch!«, schrie er sie an.
    Gehorsam schoben sich die Burschen aus dem Hinterzimmer. Fellow wartete, bis sich die Tür hinter dem letzten geschlossen hatte.
    »Was sofl ich tun?«, fragte er dann.
    »Sie haben für Bones gearbeitet. Leugnen Sie es nicht. Lieutenant Stone weiß es noch besser als ich, und wenn er genug Beweise gegen Sie in den Händen hält, wird er Sie vor den Richter bringen. Für ihn wird das ein Freudentag sein. Doch das steht jetzt nicht zur Debatte. Ich nehme an, dass Sie einiges über Bones Organisation wissen. Brack ist kein Mann, der einfach in einem Hotel untergebracht werden kann, nicht einmal in einem Ganovenhotel. Wissen Sie irgendetwas über Verstecke, in denen ein Mann wie Brack untergebracht werden kann?«
    Fellow nagte an seiner Unterlippe.
    »Drei oder vier Möglichkeiten wüsste ich«, gab er dann zögernd zu.
    »Rücken Sie raus damit!«
    Langsam gab der Mann die Orte an, die Cecil Bones als Verstecke für heiße Ware oder zur Abwicklung dunkler Geschäfte dienten, und von denen Fellow im Laufe seiner Arbeit für Bones erfahren hatte. Ich notierte. Die Liste sah so aus:
    Garage in der 116th Street, im Hof des Hauses 214.
    Bauunternehmen in der Fifth Avenue 4994.
    Wohnung im Haus Nr. 354 der 130th Street.
    Landhaus draußen in Rockaway, Coast Street 54.
    Ich steckte das Notizbuch in die Tasche.
    »Danke für die Auskünfte, Heavy!«
    Stone und ich wandten uns zur Tür, aber mir fiel noch etwas ein.
    »Kennen Sie den Doc, der für Bones arbeitet?«
    Jeder Gangboss sorgt dafür, dass er einen Arzt zur Hand hat, der ihm nötigenfalls seine Leute wieder zusammenflickt. Ein Mann mit einer Kugel im Körper kann nicht ohne Weiteres in das nächste Krankenhaus gebracht werden. Die Krankenhäuser melden Schussverletzungen sofort der Polizei. Andererseits lähmt die Aussicht, bei einer an sich harmlosen Verletzung an einem Wundstarrkrampf zu sterben, die Einsatzfreudigkeit der Gangmitglieder.
    Die Mediziner, die sich dafür hergeben, sind nicht gerade Leute von hohen Qualitäten. Im Schnitt sind es Typen, denen wegen dunkler Punkte in ihrer Laufbahn die Approbation entzogen wurde, und die nun in dunklen Hinterzimmern jeden verpflastern, der den Weg zu einem ordentlichen Arzt scheut.
    Nicht selten auch sind es gar keine wirklichen Ärzte, sondern verkrachte Heilgehilfen, rausgeworfene Krankenpfleger oder rauschgiftsüchtig gewordene Apotheker.
    Jedenfalls sind sie für einen Gangsterboss unentbehrlich, wenn er die Moral seiner Leute hochhalten will, obwohl meiner Meinung nach im Falle einer ernstlichen Verletzung der Weg zu einem solchen Kurpfuscher nur ein Umweg zum Leichenbestatter ist.
    Fellow verzog das Gesicht. Vielleicht bediente er sich des gleichen Arztes, denn diese Docs nehmen keine Partei.
    Sie interessieren sich nur für Barzahlung.
    »Warum wollen Sie das wissen?«, fragte er.
    »Brack wurde angekratzt. Es kann sein, dass er sich in ärztliche Behandlung begeben hat.«
    »Doc Bonnegan, 124th Street 945«, antwortete er mürrisch.
    Ich tippte an den Hut. Stone und ich verließen die Kneipe, und ich hatte das erfreuliche Gefühl, Heavy Fellow die Laune verdorben zu haben.
    Als wir auf der Straße standen, rieb sich der Lieutenant die Hände.
    »Vielleicht kann ich Fellow aus dieser Geschichte einen Strick drehen, an dem ich ihn vor den Richter schleifen kann. Hören Sie, Agent Cotton, wenn Sie an irgendeinem der Orte, die er Ihnen genannt hat, ungesetzliches Zeug finden, Marihuana zum Beispiel, dann lassen Sie es mich wissen. Ich klage Heavy dann der Mitwisserschaft an, und wenn ich ihn nur für vier Wochen hinter Gitter bringen

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